Mittwoch, 7. September 2011

Die Köchin im Haus erspart den Babysitter

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Auf der Rückfahrt grübelte Nadja über ihre Zeit auf Arramoa nach. Dort war alles so viel einfacher gewesen. Sie hatte Jurina, mit der sie nicht über die Vergangenheit reden musste. Sie wussten beide, was geschehen war, da sie mehr oder weniger die gesamte Zeit zusammen gewesen waren. Und die anderen Mädchen teilten zumeist ein ähnliches Schicksal. So genau interessierte sich dort aber niemand für das Schicksal der anderen. Zu sehr erinnerten einen die Geschichten im Zweifelsfall an die eigene Vergangenheit, an die man nicht denken wollte.

Zu Hause empfing Geoffrey Nadja in der Halle. "Miss Jurina ist in der Küche und bespricht die Details für den Nachmittag mit Maricruz.", nickte er freundlich. "Danke Geoffrey." Nadja brachte erst noch ihre Tasche in ihr Zimmer und ging dann hinunter in die Küche.

Von Maricruz Existenz hatte Jurina bis zum Morgen nichts mitbekommen. Sie hatte Lust am Nachmittag etwas Zeit mit Nadja allein zu verbringen und hatte Geoffrey um die Telefonnummer eines zuverlässigen Babysitters gebeten. Doch der hatte darauf verwiesen, dass Maricruz früher als Nanny gearbeitet hätte und die Aufgabe sicherlich mit Freuden übernehmen würde. Jurina schämte sich etwas, dass sie nicht einen Gedanken daran verschwendet hatte, ob es noch mehr Personal im haus geben könnten. Maricruz hielt sich als Köchin und Hausmädchen weitestgehend unsichtbar im Hintergrund. Dennoch war es Jurina unangenehm, dass sie nicht darüber nachgedacht hatte, wer im Haus noch so alles für das einfache Leben verantwortlich war. Sie nahm sich fest vor, auch für Maricruz ein Geschenk zu besorgen.

Die Köchin wurde von dem Auftrag in der Küche überrascht. Jurina war einfach mit der kleinen Julija auf dem Arm hereingekommen, als sie gerade den Mittagssnack für Jurina vorbereitete. Sie liebte Kinder und hatte, als Joe das Haus übernahm, fast überlegt zu kündigen und wieder in einem Familienhaushalt Anstellung zu suchen. Aber aus Bequemlichkeit war sie damals geblieben. Und mit Nadja war ja nun auch wieder eine Frau im Haus und Kinder rückten somit wieder in den Bereich des Möglichen. Als Jurina aber plötzlich mit der kleinen Julija im Raum stand übermannte es sie fast.

Julija war es von Arramoa schon gewohnt, von Zeit zu Zeit von anderen Müttern übernommen zu werden und so machte sie auch bei Maricruz auf dem Arm keine Anstalten zu schreien sondern gluckste fröhlich. Und auch ein probehalber gegebenes Fläschchen ließ sie sich problemlos von der dicklichen Mexikanerin verabreichen. So schnell war also beschlossen, dass Jurina und Nadja den Nachmittag allein verbringen würden.

Als Nadja in die Küche kam hatte Maricruz die Kleine bereits in das Tuch gebunden, dass sie von Jurina bekommen hatte. "Bei dir ist es noch weicher.", lachte Jurina der Köchin zu und Maricruz fiel ein. Julija schlummerte in aller Seelenruhe an Maricruz gewaltigem Busen. "Hallo zusammen.", lächelte Nadja, als sie hereinkam. "Da bist du ja endlich.", grinste Jurina, "Was machen wir heute?" "Das wollte ich dich gerade fragen. Maricruz ist ganz wundervoll mit der Kleinen. Wir können stundenlang wegbleiben. Ich glaube nicht, dass es Probleme gibt." Nadja nickte. "Dann fahren wir doch vielleicht irgendwo spazieren? Oder willst du lieber einkaufen?" Jurina zuckte die Schultern. "Mir egal."

1 Kommentar:

  1. Das ist ja praktisch! Maricruz ist dankbar, endlich mal wieder was knuddeliges Kleines betüddeln zu dürfen und Jurina ist froh, endlich wieder einmal unabhängig unterwegs sein zu können. Fragt sich nur, was sie macht, wenn die Milch einschießt, denn sie gibt ja noch die Brust *grins*
    So, nun hat Nadja ihre Freundin für sich und wenn schon der Gedanke an eine Spazierfahrt da ist, scheint sie ja die ungestörte Zweisamkeit mit der Freundin zu suchen. Das ist immerhin schon einmal ein guter Anfang.
    Sicher wird Jurina ein offenes Ohr haben und eine Idee noch dazu, wie Nadja damit umgehen sollte oder könnte. Ich bin gespannt, was sie sagen wird - wenn es denn zu diesem Thema kommen sollte.

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