Dienstag, 6. September 2011

Noctambule II: Rückblick - Niemals lieben...

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule Band Zwei. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule II


Er verunsicherte sie mit einigen Ausfallschritten, die sie jedes Mal erschrocken zuckend zurückweichen ließen. Armands Grinsen wurde breiter und siegessicher. Als er sprang, stieß sie einen erschrockenen Schrei aus, denn seine Schnelligkeit selbst im Sprung hatte sie nicht erwartet.
Ihr abwehrender Arm wurde zur Seite gerissen und der Schürhaken flog krachend gegen die Wand. Marie stürzte unter Armand zu Boden und trommelte sofort mit ihren Fäusten gegen seine Schultern.

Armand ignorierte ihre viel zu schwachen Schläge einfach und zerrte sie hoch, indem er sie einfach mit einem Arm umschlang und aufhob. Sie strampelte und versuchte zu beißen, konnte aber nicht verhindern, auf dem Sofa zu landen, wo er sie mit seinem Körper fest in das Polster drückte.
Ihre schlagenden Arme interessierten ihn immer noch nicht. Lächelnd über ihr angestrengtes Keuchen drängte er ihre Beine auseinander und seinen Körper zwischen ihre Schenkel. Für Worte hatte sie kaum genug Luft, ihre Augen aber funkelten in erregter Vorfreude, obwohl sie sich mit allen Kräften wehrte und es ihm damit nicht ganz so leicht machte, wie er vielleicht geglaubt hatte. Mehrfach musste er sie wieder zurückdrücken, weil sie sich versuchte zu befreien und er damit beschäftigt war, seine Hose zu öffnen.
Armand geriet in eine Art Jagdfieber durch das Wissen, dass er nicht nur sich selbst gerade eine besondere Freude gönnte. Zwar hatte er sich den Verlauf anders vorgestellt, aber zum Spielen war noch viel Zeit danach. Als er mit einem wuchtigen Stoß eindrang und ihren Schrei hörte, grub er sein Gesicht in ihre Halsbeuge und knurrte unwillkürlich, weil der verlockende Duft ihres mit Sauerstoff angereicherten Blutes seinen Jagdtrieb auslöste.
Maries Körper wand sich und bäumte sich auf. Noch immer versuchte sie zu strampeln und kratzte durch das Hemd auf seinem Rücken herum, was Armand kaum störte. Ihre Wildheit stachelte ihn allerdings immer mehr an, bis er genug von ihrer Wehrhaftigkeit hatte und ihre Arme festhielt.
Keuchend stieß er zu, drückte sie damit immer wieder ein Stück hoch und brachte sie zu erregten Schreien. Der Duft, der aus ihrem verschwitzten Hals strömte, machte ihn mit jeder Sekunde wilder. Längst war sein Mund geöffnet und entblößte die scharfen, langen Zähne. Marie spürte das Kratzen seiner Zahnspitzen an ihrer Haut und reizte ihn weiter, indem sie den Kopf zurückwarf und ihren Hals erstrecht anbot.
"Ja!! Gib's mir! Zeig's mir!" schrie sie mit sich überschlagender Stimme, als ihr Körper bereits zu zucken begann. Armand schloss die Augen. Seine Stöße wurden noch heftiger, ausholender und wuchtiger. Er hörte sie nur noch aus weiter Ferne, denn in seinen Ohren rauschte es von seiner eigenen Ekstase. Er spürte, wie seine Lenden sich zusammenzogen und sein Orgasmus sich kaum noch zurückhalten ließ.
Der Duft ihres strömenden Blutes machte ihn rasend. Als sie sich aufbäumte und den Kopf herumwarf, weil ihr Höhepunkt sie schüttelte, riss sein Zahn eine winzige Stelle in ihre zarte Haut und einige Blutstropfen quollen heraus.
Armands Knurren war tiefer und lauter als je als er die Witterung des frischen Blutes aufnahm. Ohne nachzudenken gab er seinem Trieb nach. Seine Zähne griffen um ihren Hals und bohrten sich unablässig tiefer. Der Geschmack ihres Blutes trieb ihn in einen Taumel hinein. Sein Orgasmus schüttelte ihn während er trank und spürte, wie ihr Körper sich in höchster Lust aufbäumte. Gierig packte er ihren Kopf und drückte ihn weiter nach hinten. Längst hatte er ihre Hände losgelassen und spürte nun, wie sie ihre Finger in seine Haare grub.
Sein Höhepunkt hatte sich längst beruhigt, doch noch immer war er tief in ihr, auch wenn ihr Körper bereits ruhig war und auch ihr Zucken aufgehört hatte. Das Reißen in seinen Strähnen wertete er ebenso als unkontrollierte Lust wie ihr tiefes Stöhnen. Erst als sich ihre Griffe lockerten und die Hände schlaff herunterfielen, wurde er wach. Ein siedend heißer Strom jagte durch seinen Körper als er entsetzt seine Zähne aus den Wunden hakte und er in ihr blasses Gesicht blickte. Sie verdrehte ihre wunderschönen Augen, bevor die Lider sich schlossen. Armand fuhr hoch und zog Marie in seine Arme.
"Marie? Mach die Augen auf! Marie!" Selbst das sanfte Schütteln half nicht mehr. Marie hatte bereits das Bewusstsein verloren. Armand stöhnte entsetzt und blickte sich suchend im Zimmer um. Hier fand er nichts, was ihm weiter half, daher zog er sie in seine Arme und trug sie mühelos in hastigen Schritten hinauf in sein Zimmer, drei Stufen auf einmal nehmend.

Er legte sie in sein Bett und griff nach der Wasserschüssel, die stets mit frischem Wasser gefüllt neben seinem Bett stand. Hastig zerriss er den Kissenbezug, tauchte den Stoff in das Wasser und begann ihr verschwitztes Gesicht zu betupfen. Doch auch die unerwartete Kälte holte Marie nicht aus ihrer Ohnmacht heraus. Ihr Atem war flach und kaum spürbar und als er nach ihrem Puls fühlte, war er kaum noch zu finden.
"Marie! Um Himmels Willen, komm zu dir! Marie, bitte!" Seine Stimme bebte vor Verzweiflung. Doch Maries Puls wurde schwächer. Armand zog sie in seine Arme und drückte ihren Körper an sich. Immer wieder strich er sanft über ihre weichen Haare, flüsterte ihren Namen und tastete nach ihrem Puls.
Marie öffnete ihre Augen nicht mehr. Als das Herz aufhörte zu schlagen presste Armand stöhnend die Augen zusammen und beugte sich tief über sie. Wieder einmal musste er eine Frau verlieren.
Und dieses Mal war er selbst wegen seiner verdammten Unbeherrschtheit Schuld. Armand ließ seinen Tränen freien Lauf. Er presste ihren leblosen Körper an seine Brust und schwor sich, nie wieder Gefühle zuzulassen. Nie wieder würde er eine Frau an sich binden. Er würde nie in seinem Leben lieben.

1 Kommentar:

  1. Oh gott ...

    Also war das Gemälde eine Art Abschiedsgeschenk von Marie. Wenn auch nicht ganz freiwillig.

    Er hat sie verloren, weil er unbeherrscht war. Interessant, dass es ihm nach öfterem Beißen dennoch passiert ist.

    Armand musste noch lange lernen, bis er seine Triebe so weit unter Kontrolle hatte, dass er sein, sich selbst, gegebenes Versprechen wieder gebrochen hat.

    Und auch da ging es ja beinahe schief. Daraufhin hat er ja, sinnvollerweise, das beissen ganz sein gelassen. Gut für Anya - Auch wenn sie, wenn auch nicht auf dieselbe Weise, sein Leben ganz schön durchgeschüttelt hat.

    Bis dahin wird er sich mit gelgentlichem Sex mit seinen Opfern begnügen müssen.

    Armer Armand - Arme Marie ...

    Liebe Grüße
    Joe

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