Donnerstag, 1. September 2011

Das Bild hat etwas

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary wurde kurz vor dem Abendessen von ihrer Mutter abgeholt. Danach ging Nadja hinunter zu Jurina welche es sich immer noch im Wintergarten bequem gemacht hatte. Sie fand Jurina und Julija schlafend auf dem Fell, dass auf dem Boden ausgelegt war. Jurina hatte Julija in eine Decke gewickelt und sich selbst ganz dich an ihre Tochter herangekuschelt. Es war völlig still nur ein leises Schnarchgeräusch von Jurina verriet noch, dass sie atmete.

Nadja stand einen Augenblick wie gebannt im Eingang des Wintergartens und musste dann einmal unwillkürlich kichern. Obwohl sie sich sofort die Hand vor den Mund hielt reichte es doch um Jurina aus ihrem leichten Schlaf zu holen. Sie schlug die Augen auf und hob den Kopf etwas in Richtung Nadja. "Hier wird nicht gekichert.", meinte sie gähnend. "Ich frage mich, wofür du ein Zimmer mit Bett hast?", grinste Nadja nur weiter und ließ sich zu den beiden auf den Boden sinken. "Na um nicht darin zu schlafen. Du stellst fragen." Jurina entfuhr ein herzhaftes Gähnen.

"Warum bist denn du so müde?" Jurina schaute Nadja nach dieser Frage etwas perplex an. "Du weisst schon, dass ich ein Baby habe, dass nachts noch etwa alle zwei bis drei Stunden etwas zu trinken will und dazwischen alle zwei bis drei Stunden eine frische Windel braucht? Da ist so ein Schläfchen am Nachmittag einfach was grandioses. Wieviel Uhr haben wir?" Nadja schluckte etwas bei der Ansage. "Es ist grad halb sieben durch. In einer halben Stunde kommt Joe heim und dann gibt es Essen." Sie überlegte einen Moment dann schob sie noch eine Frage hinterher: "Ist es wirklich so schlimm nachts?"

Jurina rappelte sich langsam ein wenig auf. Sehr darauf bedacht Julija nicht zu wecken. Sie streckte sich ziemlich in die Länge und gähnte noch einmal. "Ach es ist vielleicht auch etwas übertrieben. Und langsam wird es ja auch besser. Aber so ein- oder zweimal in der Nacht wird sie schon wach, weil sie etwas braucht. Wenn es ihr schlecht geht auch drei- oder viermal." Nadja nickte nur. "Und heute nacht? Also gestern?" Jurina überlegte kurz. "Ich werde schon gar nicht mehr so richtig wach dabei. Ich glaube zweimal für trinken und beim zweiten mal hab ich sie auch gleich gewickelt. Das Haus scheint gut gebaut zu sein. Du hast nichts davon gehört?" Nadja schüttelte den Kopf.

So süß ein Baby auch war und so verführerisch der Gedanke war, College und Ausbildung einfach sausen zu lassen um eine gute Mama zu werden, so sehr holten sie diese Ansagen doch wieder zurück. Aber nur für einen Augenblick. Julija schlug die Augen auf und gähnte herzhaft. Jurina war sofort bei ihr und streichelte die Wange. Sofort zog sich ein Lächeln über das Babygesicht, gefolgt von einem fröhlichen Glucksen. "Oh sie hat richtig gut geschlafen. Oft schreit sie auch wenn sie aufwacht.", kommentierte Jurina dabei. Doch Nadja hatte gar nicht richtig hingehört. Sie starrte doch wieder fasziniert auf Julija.

"Hattest du gesagt, dass es gleich Essen gibt?", fragte Jurina nach einem Augenblickd es Schweigens. Nadja nickte. "Passt du kurz auf sie auf? Ich muss noch mal in mein Zimmer etwas holen.", grinste Jurina. "Klar.", gab Nadja nur zurück und hockte sich jetzt neben Julija auf das Fell. Behutsam hob sie sich auf ihre Arme und sah ihr in die Augen. Jurina flitzte hinauf in ihr Zimmer um die Geschenke zu holen, welche sie tagsüber in der Mall besorgt hatte. Nadja saß glücklich mit Julija unten im Wintergarten. Durch ein leicht offen stehendes Fenster hörte sie das Motorengeräusch der Limousine. "Komm, wir begrüßen Joe.", lächelte sie Julija zu und trug sie kurzerhand durch das Haus nach vorn. Als sie in der Eingangshalle stand kam ihr Joe entgegen. "Das Bild hat etwas.", lachte er und drückte Nadja einen Kuss auf den Mund.

1 Kommentar:

  1. Ja klar, Joe, setz ihr noch einen Floh ins Ohr!! Als ob in dem hübschen Köpfchen nicht schon genug Flausen wären :)
    Tja, so ein Baby macht halt auch Arbeit, so süß es auch ist. Ich kenne so einige Mütter, die Ringe unter den Augen haben, weil ihnen der Schlaf fehlt. Und nicht jedes Baby ist auch gleich niedlich, süß, goldig und brav. Hoffentlich bedenkt Nadja das und widmet sich doch lieber erst einmal ihrer Ausbildung.

    Jurina hingegen scheint das alles sehr zu amüsieren. Sie hat aber offenbar auch nicht im Sinn, eine ausbildung zu machen und selbständig zu sein. Jurina ist einer der Menschen, die Großzügigkeit anderer gerne annehmen können und sich ganz ihren eigenen Vorstellungen eines schönen Lebens widmen. Und das nicht nicht einmal böse gemeint. Für mich wäre Arramoa auf Dauer wohl eher nichts, so paradiesisch das auch auf Anhieb klingen mag.

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