Sonntag, 27. Februar 2011

Filmkritik: The King's Speech

Eine Geschichte mit bekanntem Ausgang. Unerwartete dramatische Wendungen sind nicht zu erwarten. Wie einst Titanic und auch viele andere Filme mit historischem Hintergrund muss The King's Speech auf anderer Ebene überzeugen.

Dieser Film ist auch weniger der zentralen Figur gewidmet, als vielmehr seiner fatalen Schwäche: Er kann nicht sprechen. Und nein, er ist nicht stumm, dann wäre alles so viel einfacher, er stottert.

1925 beginnt der Film die Geschichte des Tronfolgers zu erzählen. Das Radio hält Einzug in jedem Haushalt und die Anforderungen an einen Monarchen werden andere. Genügte es früher noch in schmucker Uniform nicht vom Pferd zu fallen, so muss ein König nun zu Millionen von Menschen gleichzeitig sprechen. Hier im Beginn der technischen Medialisierung der Welt fällt der Stotterer übel auf. Kann er mit seiner Frau noch normal reden, so bleiben ihm die Worte förmlich im Halse stecken, sobald er nur einer Gruppe seine Botschaft mitteilen muss.

Und genau hier liefert Colin Firth als George VI. eine überragende Leistung ab. Man glaubt ihm jedes einzelne Wort und auch, wie er es nicht spricht. Und auch Geoffrey Rush als Lionel Logue macht sich passend als sein Therapeut. In einer Zeit voller Konventionen, als Werte und Regeln im Umgang mit königlichen Hoheiten noch viel mehr als heute, über Allem stehen ist er der unkonventionelle und hilft, anders als geadelte Ärzte, mit modernen Ansätzen dem Grund des Stotterns auf die Spur zu kommen und dem König darüber hinweg zu helfen.

Der Film ist großartig inszeniert. Georges Wege zum Mikrofon gleichen den letzten Schritten eines zum Tode verurteilten, die Aufnahmekabine gar einer Todeszelle. Und doch verlässt sie der König lebend und befreit. Die Botschaft ist so klar wie wahr: Stottern ist schwer zu besiegen.

Einzig eine etwas farblose Helena Bonham Cater als Königin Elizabeth trübt ein wenig das Bild. Doch verfügt auch bereits die Rolle nicht über viel Potenzial.

Fazit: Sehenswertes Historienkino mit großartiger Besetzung und überragender Inszenierung.

1 Kommentar:

  1. Hey, das macht richtig Laune, den Film selbst sehen zu wollen, zumal ich Historienfilme total gerne sehe.
    Vielen Dank, schöne Kritik ohne einem zuviel zu berichten :)

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