Sonntag, 6. Februar 2011

Es tut mir leid

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Grant und Davis erpsarten es den Mädchen, während des Vorbereitungsgesprächs ihre Aussagen einzustudieren. Davis war sogar der Meinung, eine allzu abgekarterte Vorstellung könnte eher einen negativen Effekt haben. Schließlich handelte es sich um einen Prozess nach Jugendrecht und da war keine Jury aus Laien zu überzeugen sondern nur ein Berufsrichter.

Gretchen und Nadja saßen noch eine Weile auf dem Sofa, als die Anwälte schon weg waren. "Warum hast du nie etwas gesagt? Nichteinmal, wenn wir am Sportplatz gesessen haben und ihm auf den Arsch geglotzt haben." Nadja schaute ihrer Freundin tief in die Augen. Doch Gretchen zuckte nur die Schultern. "Ich weiss nicht. Ich glaube, ich habe einfach nicht damit gerechnet, dass mich jemand ernst nimmt."

"Wieso sollten wir dich nicht ernst nehmen?" Gretchen winkte ab: "Es geht nicht darum ob ihr mich ernst nehmt, sondern ob die Polizei das tut. Er hatte mir einen Joint gegeben vorher. Es war alles so cool. Ich hab geglaubt, er mag mich wirklich. Aber dann ist er einfach zur Sache gekommen. Ich war noch total benebelt von dem Joint und er hat es einfach getan. Als er fertig war, hat er gesagt, ich soll niemand davon erzählen, es würde mir ohnehin niemand glauben, und wenn ich es doch täte würde er jedem erzählen ich hätte gekifft und es selbst auch gewollt." Nadja hielt die Hand ihrer Freundin fest in der eigenen. "Das tut mir so leid." Gretchen rang sich ein Lächeln ab. "Dir braucht es nun wirklich nicht leid zu tun. Mir tut es leid, dass ich ihn nicht angezeigt habe und er auch noch die Chance hatte es mit dir zu tun." Noch einige Augenblicke hielten sich die beiden fest im Arm. "Ich hoffe, dass der nächste Woche richtig was abbekommt!", entschied Gretchen dann und atmete tief durch.


Die beiden Anwälte bereiteten auch die übrigen Mädchen auf den Prozess vor. Speziell bei Pammy war es nicht so einfach, da sie sich nur noch sehr lückenhaft an die Geschehnisse erinnern konnte. Doch sie hofften, dass Martin, um sich für sein eigenes Verfahren eine gute Ausgangslage zu verschaffen, hier kooperativ sein würde und vermutlich die fehlenden Informationen ergänzen konnte.


In der Nacht vor dem Prozess schlief Nadja unglaublich schlecht. Ständig wälzte sie sich von einer Seite zur anderen und es plagten sie Träume davon wie Sebastian freigesprochen würde und an der Schule reihenweise neue Opfer auswählte. Doch schließlich war die Nacht vorbei und Joe strich ihr Sanft über die Schulter. "Wach auf Süße", lächelte er. Etwas gequält öffnete Nadja die Augen. "Morgen.", gab sie zurück und versuchte sich an einem Lächeln.

1 Kommentar:

  1. Nun bin ich ja mal gespannt, wie die beiden Bluthunde Davis und Zach aufeinander losgehen *hände reib* Ich will Blut sehen! Am Besten Bastis.

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