Mittwoch, 27. Oktober 2010

Noctambule: Erschöpft

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule

Es fiel ihm schwer, sich zurückzuhalten. Alle Sinne waren auf sie konzentriert, sein feines Gehör vernahm jeden Herzschlag, ihre Atmung und ihre Laute, sein Geruchssinn schlug Purzelbäume. Er roch ihre Angst, ihren Schmerz, ihre unterschwellige Erregung und das immer süßer werdende Blut, das in ihren Adern zu kochen begann.

Die Gier schien ihn fast zu überrennen und seine Vorsätze über den Haufen zu werfen. Es warf ihn in einen unglaublichen Konflikt. In seinen Lenden brannte die Lust auf sie wie ein Waldbrand, gleichzeitig fuhr seine Zunge über die Zähne und er hatte wieder den wunderbaren Geschmack ihres Blutes gegenwärtig.

Viel vertrug die Kleine noch nicht. Ihre zarte Haut rötete sich von den Hieben und ihr Gesicht sprach Bände. Dennoch war er fasziniert von der Wandlung seiner Gefangenen. Ihre Abwehr war völlig verschwunden.
Stattdessen nahm er ihre verzweifelten Versuche wahr, sich ihm hinzugeben, sich unterzuordnen und mehr noch: es war nicht nur einfacher Gehorsam, sondern der deutliche Versuch, ihm zu gefallen, indem sie die Strafe mit Würde und Stolz ertrug. Ausgesprochen reizvoll und erregend für ihn.
Doch es trieb seinen Sadismus dazu, sie herauszufordern und so landete der letzte Hieb auf ihrem empfindlichsten Fleisch. Anyas Schrei war Musik in seinen Ohren. Als sie fiel, war er in Sekundenbruchteilen bei ihr, bereit sie aufzufangen und vor einem schmerzhaften Sturz zu schützen.
Erstaunt sah er zu, wie sie sich fing und mühsam zwang, wieder hochzukommen.
Nein, er wollte nicht zuviel erwarten. Fast liebevoll senkte er seine Hand auf ihren Kopf und seine glühenden Augen betrachteten ihren geschundenen Körper.
Schneller… viel schneller als erwartet hatte Anya ihre Aufgabe gefunden und die erste Prüfung nicht nur herausgefordert sondern auch bestanden. Ein kleines Lächeln umspielte kurz seine Mundwinkel, als er neben ihr auf einem Knie niedersank und die Peitsche auf den Boden legte.

Anya war noch viel zu gefangen in ihrem Schmerz und ihrer hilflosen Situation. Tränen rannen über ihre erhitzten und doch blassen Wangen. Sie wirkte unsicher, weil sie zu Boden gegangen war und fürchtete wohl schon die nächste Strafe. Diese süße, kleine Angst.
Behutsam wischte sein Daumen eine Tränenspur von ihrer Wange, während er ihrem Stöhnen und Keuchen lauschte. Dann glitt seine Hand ihren Hals herunter, fühlte ihr Schaudern als er über ihre weiche und doch so feste Brust strich und wanderte dann über ihren Bauch.

Sanft schob er seine Finger zwischen ihre gespreizten Beine und beobachtete mit entzückt geneigtem Kopf die Schamesröte, die in ihr aufstieg.
Ihre glatten Schamlippen waren ohne jede Feuchtigkeit. Das verwunderte ihn nicht. Der Schmerz war zu groß gewesen. Schweigend zog er die Hand zurück. Anyas Augen senkten sich ein wenig tiefer.
Den Kopf hielt sie mühsam gerade, um mit ihrem Zopf nicht wieder den Haken zu bewegen. Schämte sie sich, weil sie nicht erregt war? Das wäre ein unglaublicher Schritt!

"Du darfst reden." hauchte seine sanfte Stimme in ihr Ohr. Anyas Gesicht zuckte kurz. Was sollte sie sagen? Sie traute noch nicht mal der Festigkeit ihrer eigenen Stimme. Was erwartete er von ihr? War die Strafe zu Ende? Hatte sie es hinter sich? Drohte ihr eine neue, weil sie nicht hatte stehen bleiben können?
Wenn doch nur ihr Puls ein wenig ruhiger werden würde!
"Danke, Herr." stieß sie mit einem kleinen Schluchzen hervor und starrte auf den Boden vor ihren Knien. Neben sich vernahm sie sein kleines, kaum hörbares, amüsiertes Lachen. Oder war es Freude? Wieder strich sein Daumen über ihre Wange und entfernte diesmal die andere nasse Spur.
"Du warst sehr tapfer." Anya schloss vor Erleichterung über diese Anerkennung die Augen. Das bedeutete, er würde ihr das Hinfallen verzeihen? Noch immer streichelten seine Finger zart ihr Gesicht.
"Beug dich nach vorne und stütz dich dabei auf die Hände." Sein Befehl war ruhig und bestimmend ausgesprochen worden. Offenbar erwartete er eine sofortige Umsetzung und Anya erfüllte seinen Wunsch sofort. Mit vorsichtigen Bewegungen beugte sie sich vor und stieß ein kleines Ächzen dabei aus.
Um die Belastung der Kugel in ihrem Inneren zu reduzieren drückte sie den Rücken in ein tiefes Hohlkreuz, auch wenn sie dadurch ihre Öffnungen noch stärker präsentierte. Verlegene Röte legte sich auf ihre Wangen. Breitbeinig kniete sie vor ihm und sie fühlte, dass er diesen Anblick genoss, als seine Hand über ihre Backen strich.
"Ich bevorzuge dieses simple Spielzeug inzwischen. Du wirst es noch öfter genießen." raunte seine Stimme. Anya war sich nicht sicher, ob sie von Genuss sprechen konnte.
Der Haken demütigte sie und zwang sie in extreme Haltungen. Trotzdem konnte sie eine gewisse Erregung nicht leugnen, wenn sie nicht gleichzeitig Schmerzen ausgesetzt war. Da sie nicht wusste, was sie antworten sollte, schwieg sie und lauschte auf seine Stimme, während seine Finger begannen, ihren Zopf zu lösen.
"Du hast dich sehr gut gehalten. Natürlich verträgst du noch nicht viele Schmerzen. Wir werden daran arbeiten. Aber ich bin sicher, du lernst sehr schnell." plauderte er mit sanftem Ton.
Ihre Haare fielen nun wieder frei über ihren Rücken, der Haken hatte seine Fixierung verloren. Er ergriff ihn und zog ihn mit einer einzigen, wenig schonenden Bewegung aus ihrem Körper, ohne auf Vorsicht oder Anyas Gefühle zu achten.
Auch reagierte er nicht auf ihr wimmerndes Stöhnen, das in Erleichterung umschlug, als sie ihn endlich los war. Er schien mit dem Aufstehen zu zögern. Zu groß war die Verlockung, ihre Haltung auszunutzen und sich ein Vergnügen zu beschaffen.
Mit einem Lächeln strich seine Hand erneut über ihren Hintern und schob sich noch einmal zwischen ihre Beine, was bei Anya ein hastiges Einatmen auslöste. Er mochte diese Reaktion, ließ sie dann aber los und stand auf.
Als wäre sie eine kleine, federleichte Puppe griff er plötzlich um ihre Taille und hob sie hoch. Anyas Augen weiteten sich staunend, mit welcher unglaublichen Leichtigkeit er ihren Körper in eine bequeme Haltung drehte, seinen Arm unter ihre Beine schob und sie dann durch den Raum trug.
Dabei sah er zu ihr hinunter in ihre Augen. Seine schwarzen Haare fielen leicht in sein Gesicht und lösten in ihr den Drang aus, sie sanft wieder zurückzuschieben, aber sie wagte es nicht.
Zu sehr bannte sie sein Blick, denn sie glaubte darin ein Lächeln zu erkennen, ja seine Augen leuchteten beinahe zärtlich.
Oder war das nur Einbildung? Verwechselte sie das mit der ruhigen Vorfreude eines Raubtieres auf sein Mahl?

Er genoss es, sie zu tragen. Leicht verschreckt lag sie in seinen Armen und starrte zu ihm auf. Ihr Gewicht war für ihn so gut wie gar nicht zu spüren. Er war durch seine nächtliche Jagd gestärkt und fühlte sich zufrieden.
Das war auch Anyas Verdienst. Ohne es zu wissen hatte sie eine neue Form der Befriedigung durch ihren Gehorsam in ihm ausgelöst. Außerdem genoss er den Anblick ihres zierlichen Körpers, der von den Malen seiner Schläge noch gezeichnet war.
Sie würden sich schnell zurückbilden und die helle Haut seiner Sklavin wieder makellos erscheinen lassen. Erst dann würde er sich erlauben, sie erneut zu zeichnen.
Als er sich auf den Sessel setzte, legte er sie auf seinem Schoß ab und hielt sie in seinem Arm fest. So konnte er in ihr müdes, erschöpftes, kleines Gesicht hinunter sehen und ihr gleichzeitig das Gefühl tiefster Geborgenheit vermitteln. Er wusste, wie dringend sie dieses Gefühl nun brauchte und hatte alle Zeit der Welt, ihr dies auch zu geben.

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