Sonntag, 5. September 2010

Gelandet

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lelya und der Rest von Nadjas Familie drückte sich die Nasen an den Scheiben platt, als sie in den Landeanflug gingen. Zwar war Seattle keineswegs die größte Stadt der USA und schon gar nicht der Welt natürlich, aber Für die vier war es die größte Skyline, die sie je gesehen hatten. Ungeduldig warteten sie, bis das Flugzeug endlich aufsetzte und an seiner Parkposition schließlich zum Stehen kam.

"Sind wir da?", flüsterte Maria fast ehrfürchtig. Mama nickte: "Ja mein Kind. Jetzt sind wir da. Nur noch aussteigen und draußen wartet Nadja auf uns." Sie selbst hielt innerlich den Atem an und betete, es müsse so sein, wie sie gesagt hatte. So richtig behaglich kam es ihr nicht vor auf der anderen Seite des Globus, in einem Land wo sie niemand verstand, auf ihre Tochter warten zu müssen.

Nadja tigerte vor dem Ausgang auf und ab. Warf immer wieder einen Blick auf die Anzeigetafel. Joe hatte sich an ein Geländer gelehnt und nahm sie von Zeit zu Zeit in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Doch das war vergeblich. Sie waren viel zu früh losgefahren und warteten nun schon fast 40 Minuten vor dem Ausgang. Endlich sprang die Anzeige um und verriet, dass die Maschine aus Frankfurt nun gelandet war. Doch statt sich zu beruhigen wurde Nadja nur noch nervöser.

Joe gab auf und blieb an das Geländer gelehnt etwas an Seite stehen. Die ersten Passagiere kamen aus den Gängen hervor und verließen schnurstracks das Gebäude. "Sie sind doch First Class geflogen. Warum sind sie nicht bei den ersten?", klagte Nadja Joe an und drehte sich zu ihm herum. In diesem Augenblick kamen vier Personen durch die Türe. Joe hatte die Fotos zu Hause gesehen und erkannte sie. Das unbekannte Mädchen dabei musste diese Anna sein. Er nickte nur mit dem Kopf in Richtung der Türe.

Nadja fuhr herum und erstarrte für einen Augenblick. Dann gab es kein Halten mehr. Sie kreischte freudig los, stürmte auf ihre Mama zu und fiel ihr um den Hals. Sie fühlte sich unbeschreiblich gut. Alle die ihr wichtig waren, waren hier bei ihr, wo Papa keine Macht über sie hatte. Worte fielen ihr keine ein. Einen nach dem anderen drückte sie wieder und wieder an sich.

Joe hatte sich ein wenig im Hintergrund gehalten und löste sich nun von dem Geländer und kam dazu. Langsam beruhigte sich die überschwängliche Euphorie und Nadja erblickte Joe. Sie holte tief Luft: "Mama, darf ich dir Joe vorstellen?" Joe hatte das zwar wörtlich nicht verstanden, doch war ihm klar, dass er gerade vorgestellt wurde und er streckte freundlich die Hand hin.

"Hi.", sagte Mama und hoffte, dass es englisch klang und schüttelte Joe herzlich die Hand. Nadja hatte ja ein Foto von ihm geschickt, aber sie fand, dass es ihm nicht gerecht wurde. Auch die anderen sahen ihn sichtlich beeindruckt an. Dies war also der Millionär bei dem Nadja lebte. Als die erste Freude überwunden war und die Förmlichkeiten ausgetauscht, nahm Joe wie selbstverständlich Mama und Maria ihre Koffer ab und sie gingen nach draußen.

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