Sonntag, 26. September 2010

Alle III

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja huschte lautlos durch das Wohnzimmer und sah sich um. Nachdem Lukas so lange gebraucht hatte, war ihr klar geworden, dass Joe wohl nicht mehr dort war. Etwas ratlos schaute sie und überlegte, wo sie nun hin sollte. Auf der Gästetoilette zu sitzen hatte sie jedenfalls keine Lust mehr.


Lukas schritt in die Garage und schaute überrascht auf Joe und seinen Vater. Er hatte eine Person mehr erwartet. Prüfend lugte er hin und her, ob er die Sekretärin nicht übersehen hätte. Aber sie schien nicht da zu sein. Er räusperte sich kurz um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Joe und Gregory sahen ihn überrascht an. "Hi.", murmelte Lukas etwas nervös. Joe gewann als erster seine Fassung wieder. "Dad, das ist Lukas, Nadjas Bruder. Lukas, Das ist Gregory Bernstein. Mein Dad." Lukas nickte freundlich. "Hey Mr. Bernstein.", kramte er einmal mehr sein Englisch hervor. "Joe, kann ich dich kurz sprechen?" Er sah Joe etwas scheu an. Überrascht schaute Joe zwischens einem Vater und Lukas hin und her, zuckte dann die Schultern. "Ich wollte mich eh mal in die Cobra setzen.", grinste Gregory und entfernte sich.

"Was gibt’s denn?", fragte Joe nun sichtlich neugierig. "Ich weiß nicht mal, was es gibt. Aber Nadja sitzt oben auf der Gästetoilette hinterm Wohnzimmer und ist ziemlich ähm... fertig. Sie möchte mit dir reden." Joe runzelte die Stirn. "Allein.", fügte Lukas noch sicherheitshalber hinzu. "Dad. Komm wir gehen wieder nach oben.", rief Joe hinüber. Vergnügt stieg Gregory aus dem Auto. "Und ich hatte so gehofft, du lässt die Schlüssel stecken.", grinste er und strich noch einmal ehrfürchtig über die lange Schnauze.


Lelya ging zurück ins Wohnzimmer und überlegte, ob sie die richtige Toilette gefunden hatte. Aber es gab überhaupt nur zwei Stück im Erdgeschoss. Und die eine war im Eingangsbereich bei der Salontüre und die andere hinter dem Wohnzimmer. Nadja war also nicht mehr darin. Im Wohnzimmer brannte noch Licht und schließlich fuhr sie herum. Nadja saß mit etwas verbissenem Gesicht auf dem Sofa und starrte ins nichts. Sie war vollkommen reglos geblieben als Lelya hereingekommen war. "Schatz, alles in Ordnung?", fragte Mama besorgt.

Langsam hob Nadja den Blick und sah ihre Mama mit gequältem Gesicht an. "Ich glaub ich bin nicht die Frau im Haus.", meinte sie schüchtern. "Ich hab noch nicht mit Joe geredet. Er war vorhin nicht mehr da. Ich wollte ihm eine SMS schreiben aber die hat Lukas bekommen." Vorsichtig sah sie ihre Mutter an. Lelya lächelte sacht und schloss ihre Tochter in die Arme. "Ich wollte dich nicht so allein lassen. Das war nicht fair von mir.", meinte sie ruhig.

Dankbar seufzte Nadja auf und hielt ihre Mutter ebenfalls fest.


Maria schielte auf das Keksglas. Ob sie noch einen bekommen würde. Die Küche war jedenfalls deutlich spannender als ihr Zimmer im Moment. Und Nadja konnte sie immer noch suchen gehen.

2 Kommentare:

  1. "grinste er und strich noch einmal ehrfürchtig über die lange Schnauze." Du meinst sicher die Autoschnauze? *g*

    Na prima, so langsam finden sich alle wieder. Ich nehme an, Maria schließt Freundschaft mit Maricruz und bleibt in der Küche verschollen. Und Nadja wird von Joe beiseite genommen, was zu neuen Sprachproblemen zwischen Greg, Lukas und Lelya führt. Hach, ist das schön! :)

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  2. Ich find ja, die Mama hat in dem Haus gar nix zu bestimmen! Sie ist Gast! Keinerlei Anrecht, etwas zu fordern. Sie kann zwar Meinungen äußern, aber sie ist in einem fremden Land, bei einem fremden Mann. Da hat man auch mal das zu akzeptieren, was andere tun! Basta! Claudi hat gesprochen :D

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