Freitag, 17. September 2010

Skilaufen danach

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja fiel nichts ein, was sie sagen könnte. Sie starrte stumm geradeaus. "Das tut mir so leid mit deinen Eltern.", presste sie schließlich heraus doch Joe winkte ab. "Das braucht dir doch nicht leid tun. Mir tut es ja nicht mal leid.", lachte er. Als sein Vater sich verplappert hatte und schließlich gestanden hatte, wen er mit 'wir' gemeint hatte, wollte er erst böse werden.

Doch eigentlich amüsierte ihn der Gedanke nur. Seine eigene Familie hatte er niemals als intaktes Gebilde erlebt. Es berührte ihn tatsächlich wesentlich weniger als er im ersten Augenblick befürchtet hatte. Und dass nun Vater und Sohn viel zu junge Geliebte hatten, amüsierte ihn zusätzlich. Auch wenn er seine Eigene Beziehung natürlich deutlich höher achtete, da er schließlich vorhatte mit Nadja zusammenzubleiben.


"Pack die Koffer, es geht nach Seattle.", rief Gregory fröhlich ins Telefon, als Sara sich gemeldet hatte. Sara stutzte kurz. "Aber da wohnt doch dein Sohn?", fragte sie etwas vorsichtig. "Und genau zu dem fahren wir. Er hat ein großes Haus." Jetzt war sie endgültig verwirrt. "Aber.. Du..." Sie holte tief Luft. "Du hast ihm von mir erzählt? Oder wie willst du ihm verkaufen, dass du nicht mit deiner Frau kommst?"

Gregory kicherte leise und meinte dann nur. "Das erklär ich dir im Flieger. Ist alles etwas komplizierter. Der Flug geht um fünf. Ich hol dich so um kurz nach vier ab. Ja?" Sara seufzte. "Gregory, ich hatte eigentlich gedacht wir verbringen ein bisschen zeit allein. Und nicht bei deinem Sohn im Haus.", maulte sie schließlich. "Ach Sara. Nur über die Feiertage. Und danach fahren wir in die Rockys zum Skilaufen.", schlug er vor. Er wollte sich auf keinen Fall die Chance nehmen lassen seinen Sohn zu treffen. Und schon gar nicht dessen neue Freundin.

Sara nagte an ihrer Unterlippe. Sie hatte nicht die geringste Lust sich mit diesem Jonathan abzugeben. Sie hatte diverse Affären mit älteren Männern gehabt. Nicht nur, weil sie überzeugt war, dass dies die besseren Liebhaber seien, sondern auch um ihrer Karriere Vorschub zu leisten. Aber die Kinder der verheirateten Männer zu treffen war ihr stets peinlich gewesen und sie vermiet es nach Kräften. In diesem Fall war sie sogar jünger als der Sohn ihres Liebhabers. "Sara, gib dir einen Ruck.", bettelte Gregory am anderen Ende der Leitung.

"Können wir uns nicht einfach beim Skilaufen treffen und du fährst allein zu deinem Sohn? Ich versteh ja, dass du ihn sehen willst über Weihnachten. Aber ich kenn ihn doch gar nicht und es ist mir peinlich." Es hatte sie große Überwindung gekostet dies auszusprechen. Und sie war sich darüber im klaren, dass sie damit eine vielversprechende Romanze aufs Spiel setzte. Gregory war gut im Bett und würde ihr sicherlich in naher Zukunft den Job besorgen, den sie begehrte.

"Und wenn du in Seattle in ein Hotel gehst? Dann könnten wir uns wenigstens Zwischendurch mal sehen.", schlug er nun versöhnlich vor. Sara atmete hörbar auf. "Das wäre ok."

1 Kommentar:

  1. Da finde ich Saras Vorschlag wesentlich besser. So kann Gregory ehrlich sagen, dass er seine Freundin danach trifft und Joe ist nicht vor den Kopf gestoßen, weil seine Einladung ausgeschlagen wurde.
    Für Nadja ist es sicherlich einfacher, erstmal den Vater ihres Joe kennen zu lernen. Bin mal sehr gespannt, wie das läuft. Und was ist nun mit Eleonore?

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