Dienstag, 28. September 2010

Ein netter Abend

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lelya und Gregory saßen auf dem Sofa und lächelten sich entspannt an. Lukas hatte auf dem Sessel gegenüber Platz genommen. Viel war es nicht, was er zu übersetzen hatte. Die beiden beschränkten sich im Wesentlichen auf die höflichen Begrüßungsfloskeln. Und mit der Übersetzung hatte Lukas keine Probleme. Und auch als Mama vom vielen Schnee in Kiew erzählte kam er nicht ins Schlingern.

Immer stolzer schwellte er seine Brust, wenn er einen Satz übersetzt hatte. Er würde in diesem Land prima zurechtkommen, kam es ihm in den Sinn.


Joe strich Nadja eine Strähne aus dem Gesicht. "Was ist denn nun so wichtig?", wiederholte er noch einmal, weil Nadja sich einfach nur an ihn gedrückt hatte, statt zu antworten. "Ach, gar nicht so wichtig.", winkte Nadja ab. "Hat sich eh erledigt." Er hatte ihr gesagt, was sie gehofft hatte. Und sie wollte diese Aussage nicht sofort auf eine solche Probe stellen. Joe zuckte die Schultern. "Sagst du es mir irgendwann?", bat er mit sanfter Stimme. "Ja, mach ich." Sie drückte ihm einen sachten Kuss auf die Wange.

"Aber wir können schon Sex haben.", meinte sie dann vergnügt. "Aber nicht mehr im Wohnzimmer.", sie kicherte leise und rutschte von seinem Schoss. "Lassen wir die da drüben mal nicht so lang alleine." Sie hakte sich bei Joe ein und sie gingen zurück ins Wohnzimmer. "Wo ist eigentlich die Sekretärin äh... Freundin von deinem Papa?", erkundigte sie sich dann noch. "Die ist in ein Hotel gefahren. Die wollte keinen Familientrubel. Kann ich irgendwie auch verstehen." Joe lachte und öffnete die Türe zum Wohnzimmer.

Nadja ließ sich neben ihre Mama auf das Sofa fallen. "Alles geklärt.", meinte sie mit einem stolzen Gesicht. Mama lächelte. "Dann werd ich mich nun auch verabschieden. Es ist schon recht spät und ich wollte morgen gern noch einmal in die Stadt. Da will ich ausgeschlafen sein." Lukas übersetzte immer noch fleißig, wie wohl mit Nadja ja jetzt jemand da war, der das deutlich besser konnte.

Lelya sagte allen gute Nacht und ließ die anderen zurück, welche sich nun auf Englisch unterhielten. Über Gregorys Affäre wurde kein Wort verloren und es entstand eine nette Unterhaltung. Lukas erkundigte sich bei Gregory, wie schon bei Joe, immer wieder darüber, wie die Arbeitswelt in den USA aussähe und mit welcher Ausbildung man weiterkäme.


Spät am Abend lag Nadja neben Joe im Bett. Sie war zwar unendlich Müde, doch konnte sie einfach noch nicht schlafen. "Es ist toll eine Familie zu sein.", hauchte sie sanft in sein Ohr. "Aber auch anstrengend.", kicherte er zurück. "Da fällt mir ein, dass ich dir noch sagen muss, wie wir uns kennen gelernt haben." Nadja fuhr herum. "Wieso? Was hast du deinem Papa gesagt?" "Mit der Wahrheit hätte ich ihn wohl deutlich überfordert. Ich habe gesagt du wärst als AuPair nach Amerika gekommen und in deiner Familie misshandelt worden. Und dass ein Freund von mir dich dort weggeholt hatte und wir uns in seinem Haus kennen gelernt haben."

Nadja überlegte eine Weile. "Das ist ja quasi die Wahrheit. Wenn es auch die falschen Worte sind." Sie drückte sich eng an Joes Brust. "Manchmal hasse ich es, dass ich niemand die Wahrheit sagen kann." Joe seufzte leise. Das war etwas, was ihm auch nicht passte.

2 Kommentare:

  1. Jetzt will ich aber wissen, was Joes Vater von Nadja hält. Schön, dass Lelya sich wieder entspannt hat. Nur von Lukas Freundin Anna hört man so gar nix. Weiß sie von dem, was sich in Lukas Kopf zurechtzuformen scheint?
    Und woher weiß Nadja denn, dass die Freundin von Greg nicht dabei ist? Hab ich was überlesen? *kopf kratz*

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  2. irgendwann ist sie alt genug und dann kann er auch öffentlich voll u ganz zu ihr stehen :) Wenn sie bis dahin noch zusammen sind, was ich seeeehr hoffe! (da ich ja jetzt erst angefangen habe zu lesen, könnte ich bis zum heutigen Tag vorblättern und lesen, aber das will ich nicht. Ich hol den Autor irgendwann ein ;) )

    Clau

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