Donnerstag, 9. Dezember 2010

Gin und Pfeife

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja rollte die Einfahrt hinunter und zog den Golf routiniert um die enge Kurve an der Einfahrt. Nach wie vor war ihr in Rätsel, wie Joe oder Geoffrey die langen Limousinen oder erst den tonnenschweren Geländewagen hier herumbekamen. Aber das kümmerte sie wenig. Sie schaffte es locker den Golf einzuparken und stellte ihn auf ihren Parkplatz. Das Rolltor schloss sich wieder und sie ging durch den Keller ins Haus.

Geoffrey hatte sie gehört und empfing sie in der Eingangshalle. "Guten Abend, Miss Nadja." Nadja begrüßte auch den Butler freundlich und schaute sich kurz um. "Er ist im Arbeitszimmer, richtig?", fragte sie bewusst suggestiv. "Sehr richtig. Wünschen Sie etwas zu essen? Oder kann ich sonst behilflich sein?" Er blieb etwas steif und blickte Nadja freundlich an. "Joe hat sicherlich schon gegessen?" Geoffrey nickte. "Dann brauche ich für heute nichts mehr. Sie können Feierabend machen. Und Maricruz auch.Vielen Dank."

Geoffrey nickte dankbar und deutete eine knappe Verbeugung an. "Vielen Dank und einen schönen Abend Miss Nadja." Es hatte lange gedauert bis sie sich bei so einer Behandlung nicht mehr komisch vorkam. Aber inzwischen war es auch für sie ganz natürlich dem Butler Feierabend zu geben. Sie überlegte kurz sich umzuziehen und huschte dann in ihr eigenes Zimmer. Mit etwas Glück hatte Joe sie nicht gehört unter seinen obligatorischen Kopfhörern. Wenn er an seinen Computern saß, war er in einer anderen Welt.

Und sie hatten nun seit zwei Tagen nicht miteinander geschlafen. Nadja hatte auf der Autofahrt nach Hause darüber nachgedacht. Ihr Scham tat nicht mehr weh und sie wollte sich auch einfach nicht dem Gedanken an Sebastians widerwärtige Aktion ergeben sondern die Liebe mit Joe genießen. Sie öffnete die Unterwäscheschublade und holte ein verführerisches rotes Set aus Tanga und BH heraus und legte ein halbdurchsichtiges Nachthemdchen daneben, welches kaum den Schritt bedeckte. Dann nickte sie zufrieden und begann sich auszuziehen. Darin würde sie Joe überraschen.


Geoffrey hatte den Feierabend von Nadja dankbar zur Kenntnis genommen. Es hatte mal zu Anfang, als Nadja eingezogen war, ein Gespräch mit Joe darüber gegeben, welcher Status der jungen Frau im Haus zukam. Joe hatte recht deutlich klargestellt, dass er Nadja als seine Freundin und 'die Frau im Haus' sah. Damit hatte sich das Personal natürlich auch darauf eingestellt. Er ging hinauf in sein Zimmer im zweiten Stock des Hauses und legte seinen Frack säuberlich auf den Kleiderständer. Er streifte das Hemd und die Hose ab und zog sich etwas Bequemes an. Dann nahm er den kleinen Beutel mit seiner Pfeife und seinem Tabak und überlegte, ob er es wagen konnte.

Leise ging er durch das Personaltreppenhaus nach unten und schlich sich auf die Terasse. Hier gab es bequeme Liegestühle. Er hatte zwar einen kleinen Balkon an seinem Zimmer, der nach vorn hinausführte, doch dort war es bei weitem nicht so bequem. Die Gartenmöbel der Herrschaften zu benutzen wäre ihm in einem traditionelleren Haus nicht in den Sinn gekommen. Doch hier wähnte er sich sicher. Und wenn er hören sollte, dass die beiden sich doch entschieden noch auf die Terasse zu gehen, konnte er immer noch schnell genug über die Treppe in den Garten verschwinden um nicht aufzufallen.

Andächtig schritt er in die laue Nacht hinaus und rückte sich lautlos einen Liegestuhl zurecht. Bequem legte er sich hinein, schlug die Beine übereinander und begann genüsslich seine Pfeife zu stopfen. Wenn der Hausherr schon weder Gin trank noch Pfeife rauchte musste doch jemand im Haus die Traditionen wahren, dachte er amüsiert und goss sich ein kleines Gläschen ein. Dann zündete er mit einem Streichholz den Tabak an und sog kräftig. Der Rauch stieg langsam empor. Er hatte darauf geachtet, weder unter Nadjas Fenster noch unter dem Fenster des Arbeitszimmers zu sitzen. So würde er schon nicht entdeckt werden. Zwar setzte er in diesem Haus damit wohl seinen Job nicht aufs Spiel, aber peinlich wäre es schon. Zumindest ihm.


Martin saß in seinem Gebüsch und fluchte. Sein Blick lag fasziniert auf den, nun ebenfalls erleuchteten, Fenstern zu Nadjas Zimmer. Gierig glotzte er darauf, wie sie sich langsam entblätterte. Und gleichzeitig verfluchte er den Kerl der in Jogginghose und T-Shirt auf der Terasse lag. So konnte er jederzeit entdeckt werden. Vielleicht konnte er ja durch das Gebüsch hindurch ein Foto machen?

1 Kommentar:

  1. Eieiei, auch noch in Dessous! Wenn Martin da durch die Büsche ne ganze Reihe von äußerst brinsanten Fotos schießen kann, sitzen die beiden aber böse in der Patsche.
    Hoffentlich genießt Geoffrey den schönen Ausblick in den Garten. Vielleicht mag er ja Büsche besonders gern? Kann nicht ein Eichhörnchen in die Rochtung hüpfen? Oder er entdeckt ne Blindschleiche? *bettel*

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