Montag, 27. Dezember 2010

Noctambule: Stolze Demut

Dies ist ein Kapitel aus KayGees Noctambule. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Inhaltsübersicht Noctambule

Sie war schmerzhaft auf die Kniescheiben gefallen, als er sie hinunter gedrückt hatte. Mühsam versuchte sie, den Schmerz zu unterdrücken und wieder ihre alte Haltung einzunehmen. Ihr Rücken war kerzengerade und ihr Kopf wies eine Linie mit ihrem Rückrad auf. Aber sie hielt die Augen gesenkt und bot so das Bild einer stolzen Frau, die sich der Entscheidung ihres Herren unterwerfen würde, wie auch immer sie ausfallen mochte.


Aus den Augenwinkeln hatte sie seine langen Schritte durch den Raum verfolgt, so gut es ging. Seine Wut hatte sie erschreckt und überrascht. Er hatte ihr seine Sichtweise gezeigt und ihr klar gemacht, dass sie keinen Funken Verstand benutzt hatte. Aber er hatte ihr auch indirekt zu verstehen gegeben, dass er ihr genau diesen Verstand zusprach. Er war enttäuscht von ihr, verletzt und traurig. Und das setzte ihr am Meisten zu. Sie würde alles dafür geben, sein angedeutetes Lächeln in den Mundwinkeln wieder zu sehen und das vertraute Funkeln seiner Begierde.
Andererseits war sie selbst auch enttäuscht von ihm. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als von ihm als ehrliches, aufrechtes Wesen anerkannt zu werden. Er selbst hatte ihr deutlich gezeigt, wie gleichgültig ihm war, als was sie in der Gesellschaft gelten würde.
Es schien ihm völlig egal zu sein, wie wichtig ihr selbst ihre Stellung nach außen sein könnte. Ohne Rücksicht auf ihre Gefühle hatte er sie der Öffentlichkeit ausgesetzt, ohne dass sie wusste, wie man sich darin bewegt. Er hatte ihr durch die Entführung den Boden unter den Füßen weggerissen.
Die Sicherheit ihrer alten Stellung war verschwunden und sie befand sich in einer Ausnahmesituation, die sie teilweise überforderte. Konnte er das nicht sehen? Interessierte ihn das überhaupt ein kleines bisschen? War sie als Mensch überhaupt wichtig für ihn?
Ihr Herz raste noch immer.
Die Unsicherheit wollte einfach nicht verschwinden und nur ihr eigener Stolz hielt sie davon ab, zu ihm zu kriechen und um Vergebung zu bitten. Er würde ihr auf seine Weise zeigen, ob er ihr verziehen hatte. Wenn er es denn überhaupt verzeihen konnte oder wollte. Wieder einmal wurde ihr klar, wie wenig sie sich noch kannten. Sie musste mehr Zeit mit ihm verbringen und sich weniger auf die neue Freiheit konzentrieren, nahm sie sich vor. Wenn sie diese neuen Freiheiten nicht bereits verspielt hatte.
Armands Schritte hatten irgendwo hinter ihr aufgehört. Sie konnte ihn weder sehen, noch hören, so sehr sie sich auch anstrengte. Als er seine Wanderung wieder aufnahm, wirkten seine Schritte anders. Er war leiser, ruhiger und gezielter. Irgendetwas hatte er von der Wand genommen, bevor er zu ihr zurückkehrte und hinter ihr stehen blieb. Anya atmete tief durch. Endlich geschah etwas. Irgendetwas. Sie würde es bald wissen, was er vorhatte.

Sie hatte sich mit den Pobacken auf ihren Fersen niedergelassen, ohne dass die Füße einander berührten. Sie wusste, dass sie jederzeit mit einer Berührung seiner Finger in ihrem Intimbereich rechnen musste und zuckte trotzdem zusammen, als seine Fingerspitzen ihren Po berührten.
Er streichelte sie nicht. Zielgerichtet teilten seine Finger ihre Pobacken weit und ohne Vorwarnung spürte sie die kalte Metallkugel, die sie bereits einmal kennen gelernt hatte.
Eine Gänsehaut überflutete ihren Rücken. Ohne einen Laut von sich zu geben, schloss sie die Augen und versuchte, jede Anspannung zu verhindern, als die Kugel sich an ihren Hintereingang presste und mit entschlossener Kraft hineingedrückt wurde. Die Demütigung seiner Aktion war schlimmer als der Dehnungsschmerz, der sie kurz erfasste.
Er hatte sie weder vorbereitet noch wie das letzte Mal die Kugel mit ihrem eigenen Saft gleitfähiger gemacht. Kalt und trocken drängte er das Ende des Hakens in sie bis er in ihr fest saß und die Biegung sich zwischen ihre Backen zwängte.
Sie keuchte kurz und ihr Gesicht verzerrte sich von Schmerz und Erniedrigung gezeichnet. Er schien nicht viel Rücksicht auf sie zu nehmen sondern erwartete offensichtlich, dass sie gefügig alles hinnahm, was er mit ihr tat. Und sie nahm sich fest vor, ihn nicht wieder zu enttäuschen.
Mit beiden Händen griff er nach ihren Handgelenken und führte sie hinunter auf ihre Schenkel. Dann spürte sie, wie er begann, ihre Haare zu einem festen Zopf zu flechten.
Wieder erkannte sie deutlich, dass er entschlossen und ruppig vorging. Er sortierte ihre Strähnen nicht zärtlich sondern zog sie einfach zu einem dicken Zopf, den er erneut mit dem Haken verband und so ihren Kopf fixierte.
Als sie versuchte, den Kopf gerade zu halten zog er ihn mit einem kurzen, entschlossenen Ruck in den Nacken. Anya hielt die Augen geschlossen. Kein Laut kam über ihre Lippen, aber ihre Brauen blieben gerunzelt und ihrem Gesicht war der Kummer über seine wortlose Grobheit abzulesen. Aber Armand sah nicht hin.

Er zog sie auf die Beine und gab ihr mit einem kurzen Stoß seiner Stiefelspitzen zu verstehen, dass sie die Beine weiter spreizen sollte. Sie konnte nicht zu ihm hinunter sehen, während er lederne Manschetten um ihre Fußgelenke band und eine Stange an ihnen befestigte, die ihre Beine weit gespreizt hielt.
Jede Kopfbewegung übertrug sich sofort auf den Haken und ließ sie das Gesicht verziehen. Sie ahnte, dass das noch lange nicht alles war. Und sie befürchtete, dass es sich dieses Mal um eine wirkliche Strafe handelte und nicht auf ihre eigene Lust ausgelegt war, sondern einzig und allein auf seine. Und nun war sie froh, nicht in sein Gesicht sehen zu können.

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