Samstag, 25. Dezember 2010

Geheimnis

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja hatte sich Pammys Adresse geben lassen und gab sie in ihr Navigationssystem ein. Dan fuhren sie los. Es war kurz nach drei. Die Mädchen hatten gerade Feierabend gemacht. Nadja hatte wieder einige Dokumente zusammengefasst und der Abteilungsleiter der IT-Sicherheit, für den Mary, im Moment arbeitete würde vermutlich den halben Abend damit zubringen, zu verstehen, durch welche Sicherheitslücken sie das System attackiert hatte.

Nadja war ziemlich nervös. "Danke, dass du mitkommst." Sie schaute kurz zu ihrer Freundin und legte eine Hand sacht auf ihre. "Ist doch klar Süße." Mary ergriff die Hand ihrer Freundin und drückte sie einmal fest. "Sei einfach ganz ruhig. Es kann doch nichts mehr passieren. Alles was wir noch hinbekommen müssen, ist dass dieser Bastard in den Knast wandert. Er kann dir überhaupt nichts mehr tun!" Nadja nickte ein wenig unsicher. Aber dann konzentrierte sie sich wieder auf die Straße.

Pammy wohnte in einem kleinen aber sehr hübschen Einfamilienhaus. "Sie sagte, sie wäre allein zu Hause. Wir sollten direkt an der Hintertür klopfen.", erklärte Nadja und parkte den Wagen am Straßenrand. Die beiden Mädchen gingen um das Haus herum und klopften an der Küchentüre. Wenig später stand Pammy in kurzer Hose und Top vor ihnen. "Hallo.", meinte sie unruhig. "Hi Pammy." Nadja und Mary hatten gleichzeitig geantwortet. "Kommt doch rein."

Sie betraten die Küche und Pammy entpuppte sich als sehr gewandte Gastgeberin. Sie holte Cola aus dem Kühlschrank und stellte drei Gläser auf den Tisch. "Es ist niemand im Haus, wir können hier reden.", erklärte sie, während sie die Getränke eingoss. "Also du hast gesagt, Sebastian sei gar nicht so schlimm. Das eigentliche Arschloch wäre Martin.", zitierte Nadja die Nachricht sinngemäß. Pammy nickte. "Was hat Martin denn gemacht?"

"Er ist Sebastians Handlanger. Und er ist viel schlauer. Sebastian ist nur ein ungehobelter Typ, der halt nicht an sich halten kann. Aber er sorgt dafür, dass Martin regelmäßig an ein Date kommt. Und dann mit Mädchen, die ihn...", sie schluckte kurz, "rannlassen. Du weisst schon?" "Sebastian verkuppelt Martin, weil der so fett ist und auch sonst keine abbekommt?", hakte Mary nach. Pammy nickte. "Genau. Und Martin revanchiert sich dafür. Er macht alles, was Sebastian will und er ist viel schlauer. Er ist total skrupellos. Ihm ist egal, was es für Konsequenzen haben könnte." Nadja schluckte. Ihr kam sofort in den Sinn, dass das bedeuten müsste, Sebastian hatte Martin in den Garten geschickt. Aber wozu? Sie schüttelte sich kurz.

"Aber jetzt will ich wissen, warum du glaubst, dass Sebastian ein Arschloch ist?", beharrte Pammy. Nadja holte einmal tief Luft und beschloss später über den Inhalt von Pammys Erklärungen nachzudenken. "Er war auf meiner Party am Freitag. Und er bestand darauf, mir beim Aufräumen zu helfen. Allerdings hat das alles der Partyservice gemacht. Er ist dann trotzdem vorbei gekommen und wollte mein Zimmer sehen. Ich hab es ihm gezeigt und er hat in meiner Unterwäsche gewühlt. Dann hat er gemeint ich soll einen Tanga für ihn anziehen. Und als ich nicht wollte, hat er versucht sich das zu nehmen, was er eigentlich vorhatte. Wäre nicht jemand reingekommen und hätte den Kerl aus dem Haus geschmissen, hätte er es geschafft."

Pammy seufzte und auch Mary hatte den Atem angehalten. "So ist er. Ich sag ja, er kann nicht an sich halten." Wie hast du das denn herausgefunden?", bohrte Mary. Nadja starrte auf den Tisch und knetete ein wenig ihre Hände. "Das verrate ich nur, wenn ihr versprecht es niemandem weiter zu erzählen.", bestimmte Pammy. Nadja zuckte die Schultern. "Ok." Mary war unsicher, aber auch sie nickte. "Es war vor sechs Wochen oder so. Ich hab mich von zu Haus auf eine Party geschlichen, auf der ich nicht hätte sein dürfen. Ich kenne Martin ja von der Schülerzeitung. Und er war die ganze Zeit bei mir, war sehr nett und hat mir immer Cola gegeben. Ich hab später erfahren, dass in jeder Cola ne dicke Portion Schnaps war. Und als ich betrunken war, hat Sebastian mich angebaggert. Aber ich war gar nicht mehr in der Lage 'Nein' zu sagen."

Mary und Nadja sahen sich entsetzt an und dann wieder zu Pammy. Mary fand als erste die Sprache wieder. "Warum hast du das niemand gesagt?" Pammy zuckte die Schultern. "Ich hätte nicht dort sein dürfen. Meine Eltern hätten mich dafür fertig gemacht. Und außerdem werde ich Martin erpressen. Er verlässt die Schule nächstes Jahr. Er soll mich zum Chefredakteur der Schülerzeitung machen, bevor er geht. Dann bleibt sein Geheimnis bei mir."

1 Kommentar:

  1. Na, das geht doch auch anders. Pammy muss nur bereit sein, vor Gericht auszusagen und schon kommt sie viel früher an die Schülerzeitung bzw. die Stelle.
    Ist die Frage, ob sie das Risiko eingehen will, dass ihre Eltern das erfahren. Hoffentlich ja, denn dann wird sie sicher erfahren, dass ihre Eltern das Wegschleichen nicht so schlimm ahnden wie das, was Martin und Sebastian ihr angetan haben.

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