Samstag, 18. Dezember 2010

Adventskalender 18 - Weihnachten auf Arramoa

Dies ist das 18. Kapitel meiner Adventsgeschichte. Ein Inhaltsverzeichnis findet ihr hier: Adventskalender

Die Söldnertruppe funktionierte einwandfrei. Zum Einsatz kamen sie allerdings kaum. Die Kinder der Flüchtlingsgruppe machten sich anfangs einen Spaß daraus, zu versuchen sie zu überlisten und an ihnen vorbei zu schleichen. Doch dadurch waren die erfahrenen Soldaten nicht wirklich zu beeindrucken. Sie infomierten Tom über diese Versuche. Und nachdem der Kapitän ein Machtwort gesprochen hatte, hörten diese Scherereien auch auf.

Von den Söldnern wagte es niemand mehr den Auftrag in Frage zu stellen. Der Sergeant hatte seine Meinung dazu mehr als deutlich gemacht und die Soldaten waren auch nach ihrer Militärzeit noch so programmiert, dass sie soetwas nicht in Frage stellten. An den Quartieren der Mädchen herrschte dagegen so ein Aufruhr über den bevorstehenden Besuch und die Feiern, dass auch von dort niemand Interesse daran hatte, den Norden zu erkunden. So erlebten die Söldner einen ihrer profitabelsten und zugleich langweiligsten Aufträge.

Tom telefonierte noch den beiden Booten, die er besorgt hatte, hinterher. Doch alles schien reibungslos zu laufen. Man hatte sie bereits an die Marokkanische Küste gebracht. Und sie lagen wenige hundert Meter vom Flughafen entfernt bereits im Wasser. Schon morgen früh würden die beiden Maschinen bereitstehen, die den Flug bis nach Marokko schaffen würden. Das ersparte lästige Zwischenlandungen und dumme Fragen von Behörden.

Der Kapitän war von Tom zwar bereits in den Plan eingeweiht worden, doch hatte er es seinen Leuten noch vorenthalten. Tom hatte ihm die Angelegenheit auf charmante Art schmackhaft gemacht. Doch nach dem Gespräch waren ihm Zweifel gekommen. Man hatte also wieder vor, sie wieder auf See auszusetzen. Auch wenn diesmal ein Navigator helfen würde, das Ziel auch tatsächlich zu erreichen. Irgendwie war die ganze Sache merkwürdig und er hatte aber keine rechte Idee, was er hier fordern könnte. Er wusste ja noch nichteinmal wo sie waren.


Ga'ilana war ein wenig mulmig bei ihrem Plan. Aber diesen Teil musste sie allein ausführen. Sie nahm sich im Fitnesstudio einen Satz Sportklamotten und zupfte in einem der Schlafräume zwei große Tücher von der Wand, die dort als Dekoration hingen. All das wickelte sie in ein Handtuch. Damit schlich sie bis in die Solarfelder. Nördlich der Solaranlage verlief die Linie, welche die Marines so akribisch bewachten. Sie schlüpfte in die Sportkleidung und drappierte die Tücher um sich, bis sie fand, dass sie wieder hinreichend afrikanisch aussah. Dann schlich sie langsam weiter und hielt die ganze Zeit nach einem Kerl im Kampfanzug Ausschau.

Doch der Marine sah sie zuerst. "Was willst du hier?", blaffte er sie auf Englisch an. Ga'ilana setzte ein möglichst doofes Gesicht auf. "Nix verstehen?", sagte sie so vorsichtig wie möglich. Aber kurz war ihr doch mulmig. Der Kerl sah auch ohne Waffe noch ziemlich martialisch aus. Mehr als Englisch konnte er aber offensichtlich nicht. "Ihr sollt auf dem Hof bleiben. Ist das so schwer? Du bist doch wirklich zu alt um Verstecken zu spielen.", maulte er ungerührt der Tatsache, dass Ga'ilana vorgegeben hatte ihn nicht zu verstehen.

Er packte sie grob am Oberarm und drehte sie in Richtung Hof. "Geh!", befahl er und Ga'ilana nickte. Dann ging sie seelenruhig den Weg zum Hof entlang. Dieser Teil hatte also funktioniert.

Kurz überlegte der Marine noch, ob er das melden sollte. Schließlich war die Frau eigentlich aus Süden gekommen? Ach es würde schon nicht so wichtig sein. Nachher wollte noch jemand wissen, wie sie in den Süden gekommen war.

1 Kommentar:

  1. Soso.. da schleicht sich jemand hin. Aber für was? Hm... und was plant Jurina?
    Die haben doch nur wieder Flausen im Kopf!

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.