Dienstag, 22. November 2011

Verbitterung

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe hatte wie gebannt und auf Antwort von Nadja gewartet. Noch immer saß er in seinem Wagen, welchen er unweit des Hauses von Marys Eltern geparkt hatte. Gerade als er sich fragen wollte, wie lang er wohl noch würde warten müssen, verhieß das Vibrieren und piepsen in seiner Hand, dass eine SMS angekommen war. Hastig tippte er aufs Display um sie abzurufen.

Ob er sie wohl mit seiner Bitte erreicht hatte? Dann erschien der schnöde Satz, welchen Ashley getippt hatte, auf dem Schirm und er presste enttäuscht die Lippen zusammen. Also weder eine Antwort aus der sich ableiten ließ, wo genau sie war, noch war sie darauf eingegangen, dass er sie gerne heute schon wieder bei sich haben wollte. Als würde sich der Text vielleicht noch einmal ändern, las er ihn wieder und wieder. Kurz widerstand er dem Reflex Nadja doch noch anzurufen um es wenigstens am Telefon mit ihr zu klären.

Seufzend gab er schließlich auf und startete den Wagen wieder und fuhr nach Hause. Seine Laune schwankte zwischen Zorn und Verbitterung. Zorn darüber, dass Nadja sich einfach so einer sinnvollen Dikussion entzog außerdem war er verbittert, weil er es weder geschafft hatte, sie zu überzeugen, wieder nach Hause zu kommen, noch hatte er herausgefunden, wo sie sich aufhielt. Er fuhr ungewöhnlich langsam, als könnte er mit einer verpäteten Ankunft die Erkenntnis noch hinauszögern, dass der Streit mit Nadja offensichtlich schwerwiegend war.

Dennoch stand er schließlich wieder mit dem Wagen in der Tiefgarage unter seinem Haus und stieg wie in Zeitlupe aus. Mit langsamen Schritten und hängendem Kopf ging er nun wieder hinauf ins Haus. Er hoffte insgeheim, Geoffrey nicht über den Weg zu laufen. Tatsächlich hatte Geoffrey einen Blick auf den Wagen geworfen und festgestellt, dass Nadja nicht auf dem Beifahrersitz gesessen hatte und auch ihr eigener Wagen nicht im Schlepptau von Joes angekommen war. Also hatte er sich zurückgezogen und würde warten, bis er gerufen wurde.

Joe ging stumm in sein Arbeitszimmer. Immer noch verbittert ließ er sich in seinen Stuhl fallen und fuhr den Rechner hoch. Er streckte sich um die Tür zuzuschlagen, ein deutliches Zeichen, dass er nicht gestört werden wollte. Jurina hatte ebenfalls keine besondere Lust, Joe über den Weg zu laufen. Sie hate sich schon kurz nach seiner Suche in ihr Zimmer zurückgezogen und plante dort auch zu bleiben. Seufzend klappte sie den Koffer auf und begann die ersten Sachen hinein zu packen.

1 Kommentar:

  1. Nadja hat sicher gerade keinen Raum, um über Jurina nachzudenken und ob es schöne Ferien für sie sind. Mir tut Jurina schon ein wenig leid, denn das alles lag ja nicht in ihrer Absicht. Trotzdem ist sie der Auslöser des Desasters.

    Und Joe arbeitet... Es war nicht anders zu erwarten. Er hat ja auch keine Wahl. Er muss abwarten und das ist meistens am Schwersten.
    LG Kay

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