Mittwoch, 2. November 2011

Unterhalten

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Jaaa?", kam es von drinnen, als Antwort auf Joes klopfen. Er öffnete die Türe und steckte erstmal nur den Kopf rein. "Hallo Süße.", meinte er sacht. Nadja fuhr herum. Sie hatte mit Jurina oder Geoffrey gerechnet. "Du bist schon da.", hauchte sie und stand sofort von ihrem Stuhl auf und kam auf ihn zu. Joe schritt nun ganz ins Zimmer und nahm Nadja in den Arm. Sie presste sich sofort gegen seinen Körper und drückte den Kopf gegen seine Brust. "Du bist früh da.", meinte sie nur, aber es lag kein Vorwurf darin, sondern ehrliche Freude.

Joe wusste einmal mehr nicht, wie ihm geschah. Aber dennoch erwiederte er Nadjas freudige Umarmung zärtlich und drückte sie noch ein wenig fester an sich. "Warum bist du so früh da?", fragte Nadja nach einigen Augenblicken dann arglos. Joe zögerte. Jurina war wohl nicht im Haus und Nadja wirkte völlig ahnungslos. Sie war also nicht vorgewarnt worden. Mühsam unterdrückte er ein Seufzen. "Ich für dich so früh gekommen.", erklärte er erstmal neutral. Auch wenn Jurina keine Vorarbeit geleistet hatte, so wollte er doch jetzt versuchen zu ergründen was mit ihr los war.

"Für mich?", fragte Nadja etwas überrascht. "Ich möchte, dass wir uns unterhalten.", begann Joe nun und zog sie hinüber zum Sofa. Nadja stand nach wie vor etwas verdutzt da. Als er saß rutschte sie aber sofort auf seinen Schoß und drückte sich wieder an seine Brust. Das war zwar nicht ganz die Position, die Joe sich für ein ernsthaftes Gespräch vorgestellt hatte. Aber er wollte sie auch nicht wegschicken. "Worüber willst du dich denn unterhalten?", fragte Nadja und nuschelte etwas, da sie ihr Gesicht an seine Brust gedrückt hatte.

Sacht strich er ihr über den Kopf. "Über dich.", meinte er dann andächtig. Das brachte Nadja wiederum dazu den Kopf zu heben und ihn anzusehen. "Über mich? Was ist denn los?", fragte sie jetzt schon etwas energischer. "Das möchte ich ja von dir wissen. Was ist los mit dir? Vorgestern, nachdem Mary da war bist du so abweisend, dass es mir kalt den Rücken herunterläuft. Gestern dann bist du das exakte Gegenteil und überhaupt wirkst du etwas fahrig, unkonzentriert und irgendwie abwesend.", fasste Joe seine Beobachtungen zusammen.

Nadja blieb nur der Mund offen stehen und sie starrte ihn völlig perplex an. Als keine Antwort kam, setzte Joe nach: "Ich mag doch einfach nur wissen, ob alles in Ordnung ist. Ich mag es nicht, wenn es dir nicht gut geht.", flüsterte er nun fast. Eine Mischung aus Zorn und Trauer rollte in Nadjas Bauch zur Kehle hinauf und ein erstes Schluchzen verließ ihren Mund. Für eine Sekunde wollte sie sich von seinem Schoß losreissen aber dann sank sie doch kraftlos zusammen und presste ihr Gesicht an seine Schulter. Sie spürte, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten und nasse Kreise auf seinem Hemd erzeugten. Joe saß völlig verdutzt da und hielt sie unsicher im Arm. Das war keineswegs die Reaktion mit der er gerechnet hatte, oder die er sich erhofft hatte.

1 Kommentar:

  1. Tjaja... Mr. Bernstein kann auch ueberraschen. Aber warum weint Nadja? Hatte Josi Recht und sie zickt nun erbost? Oder ist sie nur aufgewuehlt? Letzteres koennte ich nur zu gut verstehen.
    Allerdings fuerchte ich auch, dass Joe mit dem Thema ueberfordert sein koennte. Schliesslich liebt er die heile Welt und da stoeren solche Themen. Und ob er ihr wirklich helfen kann, ist fraglich.

    Aber sein wille zaehlt und ich hoffe Nadja sieht das.
    LG Kay

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