Mittwoch, 30. November 2011

Ich finde es schon noch raus

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

James, der Vater von Ashley sah Nadja fordernd an. Die hielt dem Blick nicht stand und sah etwas verlegen zu Boden. "Ist doch nicht schlimm, wenn du dir hast helfen lassen.", beschwichtigte er dann. Nadja bekam Gänsehaut. In den letzten Tagen war ihr sorgfältig gebautes Lügengebäude an so vielen Stellen zusammengebrochen und nichtig geworden, dass sie jedes Vertrauen dahinein verloren hatte. Mary und Gretchen hatte sie freiwillig in die Beziehung mit Joe eingeweiht und seitdem war es schleichend immer weiter gegangen.

Erst hatte Mary mit ihren Fragen zu Jurina in ihrer Vergangenheit gewühlt und war schließlich erst mit der Erzählung der tatsächlichen Ereignisse zufrieden gewesen und gestern Abend hatte sie auch noch schmerzlich erfahren müssen, dass ihre geheim gehaltene Beziehung mit Joe offensichtlich für Ashley viel leichter zu durchschauen gewesen war, als sie sich selbst hatte eingestehen wollen. Und als wäre das nicht genug, bohrte nun auch noch Ashleys Vater in diesem Feld herum und wollte wissen, wie Nadja an den Job bei NetCorp gekommen war. Auch das war etwas, wo sie die Wahrheit nicht erzählen konnte.

"Ja, ich hatte Hilfe.", gestand Nadja unsicher ein und hoffte ein wenig, dass er sich damit zufrieden gab. James grinste etwas: "Ich habe letztes Jahr auch versucht für Ashley ein Praktikum zu bekommen. Aber ich bin daran gescheitert. Ich konnte sie nicht unterbringen.", erklärte er gespielt enttäuscht. Nadja nickte noch einmal unsicher. "Das tut mir leid." "Ich wüsste gern, wen du da kennst, der genug Entscheidungsgewalt hat um so etwas genehmigt zu bekommen." Nadja schluckte unsicher. Was Ashley ihrem Vater wohl über sie erzählt hatte? "Ein Bekannter hat mir da geholfen.", wich Nadja aus.

Ashley schlappte im Schlafanzug in die Küche. "Morgen du verrücktes Huhn. Wie kannst du so früh aufstehen?", gähnte sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Guten Morgen, junge Dame.", meinte die Mutter etwas spitz. "Morgen Mama, morgen Papa.", setzte Ashley etwas unwillig nach. "Ich bin eigentlich immer recht früh wach.", stieg Nadja nun sofort auf Ashleys Thema ein, um von dem was James sie gefragt hatte abzulenken. "Ich sag' ja: verrücktes Huhn!", gähnte Ashley und schlürfte dankbar an dem Kakao, den ihre Mama ihr hinstellte. Sie nahm den vorwurfsvollen Blick wahr, schluckte nochmals und setzte die Tasse ab. "Danke, Mama." Maud schüttelte belustigt den Kopf. "Geht doch...", grinste sie.

James hatte sich wieder in seine Zeitung vertief und Nadja war auch ganz froh darüber. Noch mehr Nachfragen hätte sie vermutlich nicht standgehalten, aber Ashley hatte mit ihrem Auftauchen die Diskussion beendet. Die Mädchen frühstückten nun gemütlich zusammen und James verabschiedete sich dann auch zur Arbeit. Jedoch nicht, ohne ein gespielt drohend klingendes: "Ich finde schon noch raus, wer dein Praktikum genehmigt hat.", zu hinterlassen. Nadja antwortete darauf nur mit einem Lächeln und versuchte sich locker zu geben, auch wenn ihr das gar nicht passte. Sie musste Joe vorwarnen oder zumindest Grant. Aber jetzt konnte sie auch nicht ungehindert telefonieren.

1 Kommentar:

  1. Die liebe Nadja kann einfach nicht luegen und nicht einmal flunkern. Das ist schon eine tolle Eigenschaft. Aber eben auch manchmal schwierig.
    Danke an Ashley an dieser Stelle für die Rettung. Nadja muss einfach nur dran denken, dass sie bald 18 ist... Dann ist das alles nicht mehr wichtig.
    LG Kay

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