Montag, 7. November 2011

In ihrem Zimmer

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es dauerte eine Weile, bis Nadja einsah, dass ihre Arbeit so keinen Zweck hatte. Wütend klappte sie das Buch zu und stopfte die Sachen in die Schultasche. Das meiste hatte sie erledigt. Aber ein paar Sachen waren offen geblieben und die würde sie morgen wieder vor der Schule erledigen müssen. Und das, obwohl sie sich vorgenommen hatte, heute endlich mal wieder selbständig und sorgfältig zu arbeiten. Sie dachte an Joe und daran, wie sehr es nervte, dass auch er sich nun noch einmischen musste. Sie ließ sich wieder auf dem Bett nieder und rollte sich etwas zusammen. Sie versuchte sich zu erinnern, was sie eigentlich mit Joe über die Zeit in Deutschland geredet hatte.

Es war ihr zweites Date auf Arramoa gewesen. Nadja versank in den Gedanken. Damals hatte sie sich die Nase übel geprellt, als sie Hals über Kopf zum Flugzeug gelaufen war und die herabschwingende Türe genau ins Gesicht bekommen hatte. Danach war sie mit Joe zu einem romantischen Platz gegangen und er hatte gesagt, er wolle wissen, wer sie wirklich ist und wie ihre Geschichte war. Im Ganzen hatte sie ihm wohl damals nicht viel mehr als Mary. Sie versuchte ruhig zu atmen und ignorierte den Ärger darüber, dass sie sich schon wieder mit dieser Geschichte beschäftigte.

Warum nahm sie das alles so mit? Sie versuchte sich nun krampfhaft daran zu erinnern, wie sie damals reagiert hatte, als sie es Joe erzählt hatte. Es war auf jeden Fall schwieriger gewesen es zu erzählen. Aber wie genau sie reagiert hatte, konnte sie nicht mehr aus ihrem Gedächtnis hervorkramen. Diesmal war es eigentlich gar nicht schwer gewesen, Mary alles zu erzählen. Im Gegenteil es hatte sogar eine fast erleichterte Stimmung erzeugt, eine weitere Geheimniskrämerei auszuräumen und der besten Freundin gegenüber ehrlich sein zu können. Warum aber nervte sie nun alles?

Warum war es nun so schlimm, dass Mary sich bemühte mehr über das Thema herauszufinden und sogar versuchte Mädchen zu helfen, die in der gleichen Situation waren? Hatte sie wirklich geglaubt, ein so bewegendes Thema einfach abhaken zu können, nachdem sie in groben Zügen ihre Geschichte erzählt hatte? Hätte sie sich nicht denken können, dass Mary so reagiert? Und was war nun Joes Problem? Sie hatte ihm Gegenüber doch gar nichts gesagt und sich auch soweit sie konnte normal verhalten. Dass sie twas aufgewühlt war, musste er doch auch mal so hinnehmen.


Jurina ließ sich von Geoffrey helfen, den Kinderwagen auszuladen. "Hatten Sie einen angenehmen Tag an der Promenade?", fragte er beiläufig höflich als er das Gestell im Flur verstaute. Jurina bezahlte noch den Taxifahrer und kam dann auch ins Haus. "Es war toll, Geoffrey. Danke der Nachfrage. Wo finde ich denn Nadja?", erkundigte sie sich sofort. Es war schon kurz vor sieben. Joe würde sicherlich gleich nach Hause kommen und mit Nadja reden wollen. Dann sollte die auf jeden Fall vorgewarnt sein. "Miss Nadja müsste in ihrem Zimmer sein. Master Joe ist vermutlich ebenfalls dort.", meinte Geoffrey neutral.

2 Kommentare:

  1. genau joe macht das völlig richtig, was geht mich fremdes elend an ich hab ihr doch angeboten zu reden^^

    und nadja ist grad aus dem selben grund bockig wie ich :D ...es nervt einfach wenn die vergangenheit die gegenwart füllt...sie müsste es halt bloß mal mary sagen das sie das nervt und nicht nur joe

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  2. So einige der Fragen, die Nadja sich stellt, sollte sie mal Joe stellen. Moeglicherweise hat er verblueffende antworten. Ich finde es immer so schade, wenn jemand sich so verschliesst und nienandem vertrauen will. Hoffentlich kann Jurina sie ein wenig zu Joe schubsen.
    LG Kay

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