Freitag, 11. November 2011

Du hast gelauscht

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe fluchte innerlich, dass er kein Ukrainisch sprach und nichtmal den Versuch unternommen hatte es zu lernen. Nadja würe auf ewig in der Lage sein, Geheimnisse vor ihm zu haben. Sie brauchte mit ihrer Freundin nur Ukrainisch zu sprechen, schon konnte er nicht mehr mitreden. Und jetzt war direkt danach auch noch sein Name gefallen. Das hatte er deutlich gehört. Zögerlich hatte er schon die Hand an den Türknauf gelegt. Dann zog er sie wieder zurück, um erneut daran zu fassen. Er bebte innerlich aber er konnte sich noch nicht überwinden die Türe zu öffnen.

"Warum sollte ich mit Joe darüber reden? Er hat Boris nie kennengelernt. Er weiss doch gar nicht so richtig, wie es damals war. Ich habe ihm niemals irgendwelche Details erzählt." Jurina seufzte ein wenig. "Aber er hat Angst um dich. Er will dich beschützen.", meinte sie aufmunternd. "Er braucht mich nicht vor Boris beschützen. Der sitzt im Knast in Deutschland und wird die Sonne nicht mehr sehen. Und vor meinen Träumen kann er mich nicht beschützen.", maulte Nadja.

Jurina seufzte noch einmal sehr tief. "Aber meinst du für ihn ist es schön, wenn er sieht, dass dir etwas zu schaffen macht und er nicht einmal weiss, was es ist?" "Meinst du für mich ist es schön?", polterte Nadja zurück. Überrascht von der Schärfe des Tonfalls musste Jurina sich kurz sammeln. "Und weil es für dich nicht schön ist, musst es für ihn auch so sein? Muss er mit dir leiden, weil du glaubst, dass er dir eh nicht helfen kann? Er macht sich wirklich Sorgen um dich. Er möchte für dich da sein, aber du lässt ihn nicht." Sie gab sich wirklich Mühe, nicht vorwurfsvoll zu klingen.

Joe stand immer noch auf dem Flur und inzwischen lief im Gänsehaut über den Rücken. Er hatte sowhl Boris' Namen, als auch seinen wieder gehört. Was besprachen die Mädchen da? Machten sie sich über ihn lustig? Aber danach klang es wirklich nicht. Eher klangen sie verärgert und besorgt. Aber worüber? Joe streckte die Hand nun einmal mehr in Richtung der Türe aus und diesmal stieß er sie mutig auf. "Wer ist Boris?", entfuhr es ihm augenblicklich.

Völlig verdattert sahen die Mädchen ihn an. Als er Nadja und Jurina auf dem Bett sitzen sah, kam er sich Augenblicklich schrecklich albern vor. Er hatte sich vorgestellt wie sie auf dem Sofa saßen und gerade lästerten. Stattdessen lag Nadja auf der Seite auf dem Bett und es ging ihr augenscheinlich wirklich schlecht. Sah so jemand aus, der sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden konnte? Die Antwort blieb allerdings aus. "Du hast gelauscht!", stellte Nadja fest und richtete sich langsam auf. In ihrem Tonfall lag Enttäuschung und Verachtung. Sie ordnete kurz ihre Schuluniform, die beim Liegen auf dem bett etwas verrutscht war. Dann ging sie ,einmal mehr an diesem Tag, schnurstracks an Joe vorbei und aus dem Zimmer.

1 Kommentar:

  1. Gnaaaaa... Langsam rege ich mich aber wirklich auf! Der Einzige, der sich richtig und vor allem auch effektiv um sie kuemmern kann und will, macht so ziemlich alles falsch. Und das mit besten Absichten. Nadja zickt aber auch gerade maechtig und ihre antworten sind teilweise dumm.
    Ich bin sehr gespannt wie das nun weiter geht.

    LG Kay

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