Donnerstag, 3. November 2011

Alle nerven mich

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja brauchte einige Augenblicke um sich zusammenzureissen. Endlich hob sie den Kopf wieder von seiner Schulter und starrte entschuldigend auf die beiden kreisrunden nassen Flecken, die ihre Augen hinterlassen hatten. "Nicht du auch noch.", flüsterte sie etwas gequält und schob die Unterlippe vor. "Auch noch was?", bohrte Joe beharrlich. Er hatte sich fest vorgenommen die Sache jetzt zu klären und daran würde er nun auch festhalten.

"Alle nerven mich damit!", polterte es aus Nadja heraus. Gerade hatte sie sich noch weich an Joes Körper geschmiegt. Jetzt saß sie stocksteif und aufrecht etwas wacklig auf seinem Schoß und sah ihn vorwurfsvoll an. Joe war von der Heftigkeit der Reaktion etwas überrascht, ließ sich aber noch nicht zurückdrängen. "Ich weiss doch nicht mal, womit ich dich nerve.", gab er etwas gequält zurück. Es lag eindeutig etwas vorwurfsvolles in der Stimme. Nadja rutschte von seinem Schoß herunter, stand auf und ging im Zimmer auf und ab.

Joe sah ihr völlig baff nach. "Bitte, ich mache mir Sorgen.", flüsterte er eindringlich. "Ich will aber einfach nicht mehr drüber reden!", fauchte Nadja ihn an. Als sie in seine traurigen Augen blickte wandte sie den Kopf ab und ließ sich auf die Bettkannte fallen, knetete ihre Finger und starrte auf den Boden. Joe fühlte sich beschissen. Er hatte das Gefühl schrecklich ungerecht behandelt zu werden und das ließ Wut aufkommen. Doch versuchte er dieses Gefühl zu unterdrücken und schob es darauf, dass es etwas geben musste, was Nadja so sehr quälte, dass sie sich so verhielt. Doch warum konnte sie ihm nicht einfach sagen was das ist.

"Aber es geht dir doch nicht gut. Lass mich dir doch helfen.", bettelte er nun fast. Nadja zitterte und schnaubte einmal fest durch die Nase. "Warum glaubt mir niemand, dass es am meisten helfen würde, mich in Ruhe zu lassen?", maulte sie und starrte immer noch auf den Boden. Sie konnte Joe einfach nicht ansehen. Das quälte sie noch zusätzlich. Er hatte sie genau beobachtet und sah ihre bebende Unterlippe, die ankündigte, dass ein neuer Tränenausbruch bevorstand.

Langsam stand er auf und ging hinüber um sie in den Arm zu nehmen. Erst saß sie nur stocksteif auf der Bettkante. Als er sie energisch an sich zog wurde sie langsam weich und ließ sich ein weiteres Mal in seinen Arm sinken. Es fühlte sich gut an für Joe, sie so festzuhalten. Dennoch war ihm klar, dass das nicht viel helfen würde. Aber immer noch konnte er nicht zu dem vordringen was das eigentliche Problem war. Doch jetzt war auch sein Ehrgeiz geweckt. Auch wenn sie gefordert hatte, sie in Ruhe zu lassen, so war er sich doch sicher, dass genau das ihr nicht helfen würde. Stumm hielt er sie einige Augenblicke fest und überlegte, wie er seine nächste Frage formulieren könnte.

2 Kommentare:

  1. Joe tut das Richtige, aber aus dem falschen Anlass. Es hilft ihr ja wirklich nicht, in Ruhe gelassen zu werden. Aber sie weiss das nicht. Sie will einfach nur verdraengen. Ich hoffe, dass Nadja jetzt aufmacht. Wo sonst bekaeme sie so viel Liebe und Geborgenheit, wenn nicht bei Joe?
    LG Kay

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  2. sorry, ich les brav weiter, aber für wirkliche Kommentare fehlt mir grad der Nerv. C.H.

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