Montag, 2. April 2012

Mit Tageslicht

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

James machte seine offizielle Pause. Er hatte eine Verordnung entdeckt, die ihm gestattete bei Bildschirmarbeit in jeder Stunde zehn Minuten Pause einzulegen um seine Augen zu entlasten. Das bot zwar keine Gelegenheit zum Surfen, aber danach war ihm eh nicht. Langsam kaute er auf seinem Sandwich und ließ die ganze Aktion Revue passieren. Das Arbeitszeugnis, dass man der Stadt geschickt hatte, war als Kopie auch bei ihm zu Hause angekommen.

Zusammen mit seinen übrigen Unterlagen und auf dem Arbeitszeugnis hatte ein PostIt geklebt, von Bernstein persönlich angefertigt: "Letzte Warnung!", hatte darauf gestanden. Wobei James das schon fast zynisch vorkam. Denn der Inhalt des Arbeitszeugnisses hätte vermutlich auch genügt um ihn wieder zu feuern. Das war bislang aber nicht passiert. Es hatte sich nicht viel geändert, seit er angefangen hatte. Natürlich hate die Kontrollierrei von Evelyn etwas nachgelassen, aber dennoch tauchte sie in unregelmäßigen Abständen unangemeldet auf und verlangte Ergebnisse zu sehen.

Er hatte sich sogar fast daran gewöhnt, gewissenhaft zu arbeiten. Die Diskussionen, die es ihm bescherte, wenn Evelyn Fehler fand, waren allzu unangenehm und verfügten durch ihre etwas persönliche Art, durchaus über das Potenzial einen wirklich zu beuteln. Auch hatte er es geschafft das Haushaltsbudget ein wenig zu kürzen um mit dem Geld, dass ja nun vorerst reichen musste, klar zu kommen. Es war zwar schwer gewesen, doch es würde schon passen.

Die Schule hatte, nachdem er seinen neuen Lohnzettel übersandt hatte, den Beitrag stark heruntergesetzt, so dass für Ashley wenigstens keine Gefahr bestand im letzten Schuljahr noch die Schule wechseln zu müssen. Und auch die Bank hatte einer Verkürzung der Hypothekenraten für das Haus zugestimmt.
Allerdings gab es ein anderes Feld, dass sein Privatleben derzeit ziemlich unerträglich machte. Maud gab keine Ruhe, dass er mehr Geld heranschaffen sollte. Sie warf ihm bei jeder Gelegenheit vor, dass der Versuch den Quellcodeserver von NetCorp zu knacken, schiefgegangen war und forderte, dass er eine andere Variante such musste um Bernstein zu treffen.

Doch dafür fehlte James einfach die Energie. Der Job in diesem tristen Archivkeller zermürbte ihn Stück für Stück und er sehnte sich nach dem Tag, an dem er wieder in einem Büro mit Tageslicht arbeiten konnte. Wenn er dieser Tage abends nach Hause kam, wollte er nichts weiter, als sich in den Garten legen und der Sonne beim Untergehen zuschauen. Doch das Genörgel von Maud machte ihm das unmgölich. Aber vielleicht würde sich ja auch dieses Problem erledigen. Seufzend schob er den letzten Rest seines Sandwiches in den Mund und wischte sich die Finger ab. Dann begann er wieder zu arbeiten.

1 Kommentar:

  1. Na, da bin ich ja mal gespannt, wie James das Genörgel seiner holden Gattin abstellen will? Es freut mich ja schon, dass James in dem Keller so unglücklich ist.Zu schade, dass er beginnt, sich an die Arbeit zu gewöhnen. Und dabei hat er es noch gut, denn in Deutschland sind gesetzliche 5 Minuten pro Stunde bei Bildschirmarbeit vorgeschrieben und keine 10.
    Tja, da himmelt er also nun abends die untergehende Sonne an, damit er noch ein bisschen Tageslicht abbekommt. Armer James *heuchel*
    Schade, dass er nicht surft. Sicher hätte er dann etwas über Bernstein gefunden, der eine Premiere besucht und einen hübschen Feger bei sich hat. Ob er noch darüber fällt?

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