Freitag, 13. April 2012

Nervosität

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja litt stumm mit Joe. Kurz hatte Joe erwogen, Nadja die Artikel einfach vorzuenthalten um sie nicht zu belasten. Doch das hatte er schließlich selbst wieder verworfen. Es kam ihm falsch vor und außerdem wollte er nicht riskieren, dass Nadja von anderer Seite von den Artikeln erfuhr und damit letzendlich ohnehin alle seine Bemühungen umsonst gewesen wären.

Nadja hatte ein unheimlich schlechtes Gewissen. Alle Beruhigungen und Beschwichtigungen von Joe liefen ins Leere. Es war ein grausames Gefühl, Joe zu einem Schritt genötigt zu haben, der ihm womöglich ernsthaft schaden würde. Außerdem war es so verletztend in den Zeitschriften zu lesen, wie man ihre Beziehung darstellte. Und obendrein hatte sich niemand der Reporter ernsthaft dafür interessiert, wie es nun wirklich zwischen ihnen beiden stand.

Außer Cybill war niemand auf sie zugekommen um mit ihr zu reden. Alles, was die Reporter geschrieben hatten, basierte auf ihrem kurzen Auftritt auf dem roten Teppich, dem unsäglichen Artikel von Martin damals und darüber hinaus dem, was sie sich aus den Fingern gesogen hatten. Es hatte zwar nachher noch eine Meldung von der Sicherheitsfirma der Straße gegeben, dass man zwei Reporter abgewiesen hatte, allerdings hatte es sich dabei wohl um reine Fotografen gehandelt, die versucht hatten ein paar Fotos vom Privatumfeld zu schießen, um ihre Artikel zu untermauern. Interviewanfragen oder auch nur Bitten um Termin hatte es keine gegeben.

Von den Querelen vor der Sitzung des Aufsichtsrates hatte Joe dann aber doch nichts erzählt. Es war mühsam genug gewesen, Nadja ihre Schuldgefühle für die dämlichen Artikel in den Illustrierten zu nehmen. Tatsächlich hatten diese auch keinen erkennbaren Schaden angerichtet. Da die Geschichte den Sprung in die Tagesprsse nicht geschafft hatte, waren auch keine Auswirkungen auf den Börsenkurs es Unternehmens zu spüren gewesen. Und das war es auch, was Joe Hoffnung machte. Das und Saltstones Zusage auf Unterstützung. Dennoch war ungewiss, wie diese Sitzung laufen würde.

Joe straffte seinen Anzug und ging aus dem Büro. "Alle da?", fragte er Brenda. Diese nickte. "Alle drin.", erklärte sie sachlich und schenkte ihm ein beifälliges Nicken. Mutig öffnete Joe die Tür zum großen Besprechungssaal.

1 Kommentar:

  1. Wie gemein! Ich habe tatsächlich gehofft, heute das Ergebnis der Sitzung zu lesen und schon wieder spannst du uns auf die Folter!

    Und jetzt? Steht ihm Saltstone wirklich zur Seite? Gibts nur einen Rüffel wegen der Presse oder hagelt es ernstzunehmende, schmerzhafte Konsequenzen für Joe?
    Letzteres kann ich mir nur schwer vorstellen. Immerhin muss man auch abwägen, was Joe leistet und welche Qualitäten er in Zukunft für die Firma noch zeigen wird.
    Zudem ist de Frage, warum man Joe wegen so etwas abservieren sollte. Es gab keine nennenswerten Schäden. Dagegen muss man aber aufrechnen, was ein neuer CEO bedeuten würde.. in erster Linie wohl erst einmal Unsicherheit, ob er was taugt.. Joe hat das aber schon bewiesen.
    Ich bin sehr neugierig!

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