Dienstag, 20. Juli 2010

Supermarkt

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Den ganzen Vormittag verbrachte Nadja mit den Büchern, die sie von der Schule bekommen hatte. Ihr Wissensdurst war erneut erwacht. Schon auf Arramoa hatte sie bald jedes interessante Buch verschlungen, dass sie in die Finger bekam. Und hier war das Gefühl dabei noch besser. Denn sie tat es für die Schule auf die sie wollte.

An den Service von Geoffrey gewöhnte Nadja sich schnell. Zur Frühstückspause klopfte er respektvoll am Zimmer und brachte einen kleinen Snack und die Nachricht, dass das Mittagessen ab 12:00 Uhr jederzeit bereitstehe. "Wann immer Sie so weit sind.", erklärte er. "Ich komme dann runter.", erklärte Nadja und vertiefte sich wieder in ihre Bücher, nachdem Geoffrey gegangen war.

Das Lernen machte ihr wirklich Spaß und sie gewöhnte sich ab, jedes englische Wort, welches sie nicht verstand, nachzuschlagen. Sie las einfach so über die Texte und das Meiste ergab sich von selbst.

Das Mittagessen wurde ihr wieder im Esszimmer serviert. Und wieder kam sie sich albern vor. Sie beschloss abends mit Joe darüber zu reden, ob es da nicht eine andere Möglichkeit gab. Sie stellte gerade die Schale mit dem Nachtisch weg, das Essen war köstlich gewesen, da kam Maricruz herein. "Miss Nadja Sie wünschten einkaufen zu fahren? Ich werde Sie gern begleiten in Ihrem Wagen, damit Sie fahren dürfen.", erklärte sie höflich.

Als Joe sagte, einer der beiden würde immer bereit stehen, falls sie Auto fahren wollte, klang das noch super für Nadja. Jetzt stand da eine Frau, welche älter war, als ihre Mutter und sprach mit Nadja respektvoll, wie mit einer Chefin. Ihr wurde unbehaglich. "Vielleicht müssen Sie ja auch etwas einkaufen Maricruz? Ich brauche nichts Bestimmtes. Ich bin ja noch ganz neu hier und wollte mich einfach mal umsehen. Ich würde dann einfach mitkommen?"

Jetzt war Maricruz verunsichert. "Ich müsste nur in den Supermarkt und kurz zur Mall.", erklärte sie verlegen. Nadja war Feuer und Flamme. Von Amerikanischen Supermärkten hatte sie in der Schule gehört. Die seien riesig. Und die Mall kannte sie ja schon aus New York. Das entsprach genau ihren Vorstellungen. "Dann machen wir das doch so.", sagte sie freudig. "Ich ziehe mir nur noch ein paar Schuhe an und dann können wir los. Supermarkt ist klasse!"

"Sehr wohl Miss Nadja.", sagte Maricruz förmlich. "Ich fahre ihren Wagen dann aus der Garage nach oben. Er wartet dann vor dem Haus auf sie." "Super!", rief Nadja noch im weggehen und hopste in ihr Zimmer um sich Schuhe anzuziehen. Sie zupfte vor dem Spiegel noch ihre Klamotten zurecht und wenig später kletterte sie vor dem Haus in ihr Auto. Maricruz saß auf dem Beifahrersitz. "Erst zur Mall und dann in den Supermarkt?", schlug sie vor.

Nadja war glücklich. Sie schlängelte sich schon recht geschickt durch den Verkehr in Richtung der Mall. Maricruz half beim Einparken mit Winkenden Handbewegungen. Nadja war vollkommen überwältigt. Die Innenstadtmall in New York war mit Abstand das größte Einkaufszentrum, dass sie je gesehen hatte. Aber die Mall hier war gut und gerne doppelt so groß.

Maricruz selbst wollte nur ihre Armbanduhr vom Juwelier abholen und stapfte geduldig hinter Nadja her, welche sich gar nicht satt sehen konnte an all den Eindrücken. Wie zum Alibi kaufte sie schließlich eine Jeans und ein Paar Laufschuhe, ohne es wirklich vorgehabt zu haben. Als sie merkte, dass Maricruz nichts mehr zu erledigen hatte, wurde es ihr peinlich. "Nun zum Supermarkt.", schlug sie dann vor und sie gingen zurück zum Auto.

Was Nadja in der Schule gelernt hatte war nicht zuviel versprochen gewesen. Der Supermarkt war gigantisch groß. Maricruz erledigte lässig den Einkauf für das Haus. Diesmal war es Nadja die einfach nur hinter ihr her ging. Sie schaute überall in die Regale und entdeckte Dinge, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Alleine, dass es hier zig Sorgen Cola gab entlockte ihr ein ehrfürchtiges Raunen. Und nur um selbst auch etwas einzukaufen legte sie eine Flasche Vanilla-Coke in den Wagen.

An der Kasse wurde Nadja von den fleißigen Einpackern überrascht. Maricruz stand nur daneben und bezahlte schließlich. Im Einkaufswagen befanden sich sorgsam gepackte Tüten, die man nur noch ins Auto stellen musste. Nach diesen Erlebnissen war Nadja auch erst mal bedient. Kopfschüttelnd und immer noch staunend zog sie sich, wieder zu Hause angekommen, auf ihr Zimmer zurück und versuchte es wieder mit den Büchern. Dabei probierte sie die Vanilla-Coke.

2 Kommentare:

  1. "Alleine, dass es hier zig Sorgen Cola gab entlockte ihr ein ehrfürchtiges Raunen."

    Cola macht mir auch immer Sorgen, die Figur...ei ei ei :D Hoffentlich macht Joe genug Sport mit Nadja :)

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  2. Heute im Sonderangebot: Ein Sixpack Sorgen pfandfrei nur 5 Dollar!!

    Na, ich denke mal, Nadja wird noch viel zu probieren haben und noch ganz viel finden. Übrigens wäre das ne Maßnahme gegen Arbeitslosigkeit, wenn die Supermärkte hier den Packservice auch einrichten würden.
    Kürzlich gabs eine Studie, in der die Kunden den Service sehr gerne angenommen haben und bei höflichem Service sogar gern noch Trinkgeld geben und das nicht zu knapp.. oft gerade das Wechselgeld, das sie zurückbekommen haben.

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