Samstag, 10. Juli 2010

Personal

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Während sie auf das Haus zufuhren stand Nadja der Mund offen. Sie würde unendlich viel damit zu tun haben dieses Haus sauber zu halten. Wie Joe das wohl hinbekam bisher? Aber die Gegend gefiel ihr schon mal sehr gut. Dann öffnete sich das Tor im Zaun um das Grundstück und sie fuhren vor das Haus.

Ein Mann im Frack und eine Frau in einem blau weißen Kleid warteten vor der Haustüre, als sie herankamen. "Wer sind die beiden?", fragte Nadja schüchtern. "Deine Eltern?", flüsterte sie hinterher. Joe stellte den Wagen ab und musste schallend lachen.

"Nadja, willkommen in deinem neuen Heim. Das ist Geoffrey, mein Butler.", begann Joe zu erklären, nachdem er ausgestiegen war und sein Lachen etwas abgeklungen war. "Geoffrey, das ist Nadja." Der Mann mit dem kleinen Bärtchen in dem Edlen Frack machte eine kurze Verbeugung. "Miss Nadja - Eine Freude sie im Haus zu haben." Nadja erstarrte vor Ehrfurcht. Geoffrey war mindestens 40 Jahre alt. Vielleicht sogar älter. Und dieser Mann verbeugte sich vor ihr. "Hallo.", flüsterte Nadja. Mehr brachte sie nicht heraus.

Joe schien eher amüsiert. Er ging den Schritt hinüber zu der Dame in dem blauen Kleid. Sie hatte ein fremdländisches Aussehen. Eine dunkle Haut und schwarze dicke Haare. Sie war sehr rundlich gebaut. Das Gesicht freundlich und mit wachen braunen Augen. "Das ist Maricruz. Die beste Köchen zwischen Nord und Südpol." Maricruz wurde kurz verlegen. Doch schnell fing sie sich wieder. Sie knickste tief vor Nadja und lächelte dann. "Freut mich ebenfalls sie kennenzulernen, Miss Nadja. Wann immer sie etwas brauchen rufen Sie mich einfach." Ihr Akzent war überdeutlich mexikanisch. Allerdings konnte ihn Nadja nicht zuordnen.

Nadjas Sprache war komplett verschwunden. Es reichte nur noch zu einem freundlichen Nicken für die nette Dame. "Geoffrey, bringen sie doch bitte das Gepäck hinauf auf Nadjas Zimmer. Und Maricruz, bringen sie uns doch bitte einen Kaffee und etwas Gebäck in den Salon." Die beiden quittierten die Aufforderung mit einem "Sehr wohl Sir." und machten sich an die Arbeit. Geoffrey lud wie selbstverständlich die Koffer aus und trug sie ins Haus. Maricruz verschwand ebenfalls drinnen und Joe schlug die Heckklappe des Wagens wieder zu.

Immer noch wie vom Donner gerührt stand Nadja vor dem Haus. Ihre Mama war in knappen Zeiten mal bei anderen Leuten putzen gegangen um ein bisschen was dazu zu verdienen. Und nun sollte Nadja in einem Haus leben, wo es einen Butler und eine Köchin gab. "Ich hätte dir doch auch den Haushalt machen können.", flüsterte Nadja leise. "Ach was. Du gehst bald in die Schule. Da hast du genug mit zu tun. Und die beiden arbeiten sehr gut. Ich hab sie vom Vorbesitzer des Hauses übernommen. Die kennen sich hier bestens aus und sind total zuverlässig."

Für eine Sekunde hatte sie befürchtet Joe könnte das Personal ihretwegen angestellt haben. Zumindest dieser Stein fiel ihr nun vom Herzen. Aber so richtig wohl war ihr eigentlich nicht bei dem Gedanken. Joe nahm sie sanft in den Arm und gab ihr einen Kuss. Diesmal auch einen richtigen. Intensiv und zärtlich tasteten seine Lippen an ihren. "Geht’s dir gut?", fragte er danach. Nadja schaute immer noch verunsichert. "Ich glaube es ging mir noch nie besser.", sagte sie nüchtern. "Aber es fühlt sich noch nicht richtig an."

"Das kommt schon noch. Du wirst sehen es ist ganz normal mit den beiden. Ich hatte vorher auch nur eine Putzfrau die zweimal die Woche kam, wenn ich auf der Arbeit war. Und es war anfangs wirklich komisch. Besonders mit Geoffrey. Ich hatte totale Hemmungen jemand herumzuscheuchen der so viel älter ist als ich. Aber es ist sein Job. Und er macht es gern. Und Maricruz sehe ich gar nicht so viel. Aber sie kocht wirklich bombastisch gut." Nadja nickte unsicher. "Wenn du das sagst."

"Na komm, lass uns reingehen. Jetzt essen wir erst mal was. Dann zeige ich dir das Haus und dein Zimmer." Entschlossen nahm er Nadjas Hand und führte sie in den Palast hinein.

3 Kommentare:

  1. Ich will auch einen Butler und eine Köchin *aufstampf*

    Nadja hat ja wirklich Glück. Und dann wohnen sie auch noch in einem geschützten Privatkomplex. Da muss sie keine Angst vor Einbrechern und solchem Gesocks haben. Und Joe muss ja gut verdienen, wenn er sich sowas alles leisten kann. Sind die beiden Angestellten denn nun eingeweiht über das Verhältnis der Beiden? Oder können sich Joe und Nadja noch nicht mal zuhause frei verhalten?

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  2. Die werden das schon wissen, bzw sind solche Leute eigentlich immer zum schweigen verpflichtet. Wahrscheinlich ist es ihnen auch einfach egal...da holt sich der Multimillionär eben so ne russische Minderjährige, wenn er es nötig hat :P...

    Ansonsten schön alle Klischees mitgenommen :D

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  3. Nicht russisch sondern ukrainisch

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