Sonntag, 25. Juli 2010

Alltag

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja probierte täglich ihre Mama zu erreichen. Aber das Ergebnis war jedes Mal das Selbe: Das Handy war abgeschaltet. Der Brief müsste angekommen sein und Nadja verfluchte sich selbst, nicht hineingeschrieben zu haben, sie möge doch bitte das Handy wieder einschalten.

Das Leben begann für Nadja routinierter zu werden. Sie stand täglich mit Joe auf und gewöhnte sich tatsächlich an das frühe Aufstehen. Nach dem Frühstück machte sie oft noch eine Runde im Swimmingpool oder ging im Garten spazieren, bevor sie sich an ihre Bücher begab.

Nadja bemerkte nach Tagen, wie gut ihr die Stille im Haus tat. Auf Arramoa hatte man zwar allein sein können, wenn man das gewollt hatte. Aber irgendwie war man es doch nie gewesen. Überall waren andere und so wenig, sie die mangelnde Privatsphäre auf Arramoa gestört hatte, so sehr genoss sie es hier. Zuweilen lag sie stundenlang auf ihrem Bett und las in Büchern oder hing einfach ihren Gedanken nach.

Abends, wenn Joe nach Hause kam verbrachten sie gemeinsam Zeit vor dem Fernseher oder machten es sich sonst wie im Haus gemütlich. Zwar hatten sie nicht so viel voneinander, wie Nadja sich zuvor vorgestellt hatte. Dennoch war es wunderbar für sie. Irgendwie fand sie es ja schon merkwürdig abends auf ihren Freund zu warten, als sei sie eine Hausfrau, aber sie tröstete sich, nach dem Sommer, wenn sie zur Schule gehen würde hätte sie nachmittags bestimmt auch Freundinnen zu Besuch. Und da war es gar nicht so unpassend, wenn Joe auf der Arbeit wäre. Dann müssten sie nicht voreinander so tun, als wäre nichts.

Nachmittags fuhr Nadja gern mit Maricruz oder gelegentlich auch Geoffrey zum Einkaufen. Wobei es ihr gefiel nur an den Schaufenstern zu bummeln. Sie fand, sie hätte alles was sie brauchte und hielt sich daher mit Einkäufen stark zurück. Auch wenn Joe sie ermunterte, sich etwas zu gönnen.

Am Meisten an ihrem neuen Leben genoss Nadja die Nächte. Sie gewöhnte sich daran, dass Joe offensichtlich kaum die Hälfte an Schlaf brauchte, wie sie selbst. Er stand wie ein Uhrwerk um sechs Uhr morgens auf und kam nie vor Mitternacht ins Bett. Aber es entwickelte sich, dass er mitkam, wenn sie ins Bett gehen wollte und wieder aufstand, sobald sie eingeschlafen war. Wenn sie müde war, kam sie zuweilen gar an sein Arbeitszimmer und fragte kichernd, ob er sie nun ins Bett bringen würde.

1 Kommentar:

  1. Wenn Mama kann und das HAndy überhaupt noch hat, dann wird sie es auch einschalten, wenn sie den Brief bekommen hat.
    Mich wundert nur, dass weder Joe noch Nadja mal nach der Festnetznummer forschen. Auch in der Ukraine müsste es doch eine Telefonauskunft geben oder hat sie kein Festnetz? Hm...

    Ich will das jetzt wissen *mit den Fingern trommel*

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