Donnerstag, 29. Juli 2010

Eine Entschuldigung vom Dienstmädchen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe wartete noch einige Minuten. Er hoffte, sie würde wieder herauskommen und er könnte sich entschuldigen. Aber wofür? Was hatte er denn gemacht? Sie zickte doch herum und kam nicht heraus mit der Sprache. Er wollte ihr doch nur helfen. Und sie ließ ihn abblitzen. Wütend stand er schließlich auf. Für einen Augenblick überlegte er selbst die Türe aufzubrechen um sie zur Rede zu stellen.

Doch schließlich besann er sich. Wie oft hatte er mit einer einzigen dummen Bemerkung schon Anbahnungen verhindert und Frauen in die Flucht geschlagen. Machte er gerade den gleichen Fehler wieder? War er im Unrecht?

Diesmal wollte er es nicht kaputt machen. Doch wen sollte er fragen, was nun zu tun war? Das letzte Mal, dass sie in seiner Gegenwart so mies drauf gewesen war, war als er sie genötigt hatte, ihre Geschichte zu erzählen. Und da war sie auch eingeknickt und in sich gekehrt gewesen. Doch da hatte sie sich schlussendlich an ihn gedrückt und wollte gehalten werden. Aber diesmal war etwas anders. Er hatte versucht sie zu halten und ihr eine starke Schulter zu geben. Doch sie hatte abgelehnt. Hatte ihm sogar die Hand weggenommen.

Aber wenn es nicht seine Stärke war, die sie brauchte, was war es dann? Er musste mit einer Frau sprechen. Leise zog er sich zurück und schritt nachdenklich die Treppe hinunter und in die Küche. Maricruz bereitete noch das Abendessen vor. Doch als sie Joe sah unterbrach sie sofort ihre Arbeit. Joe wohnte nun schon seit Monaten in diesem Haus. Doch er war höchstens drei Mal seitdem in der Küche gewesen. Normalerweise ließ er sich alles, was er wollte, von Geoffrey bringen. Ehrfürchtig starrte sie ihn an. "Das Abendessen ist gleich soweit Sir.", eiferte sie und knickste gleich dreimal hintereinander.

Doch Joe schüttelte nur nachdenklich den Kopf. "Das ist nicht wichtig Maricruz. Gehen sie bitte hinauf und reden mit Nadja. Ich glaube ich hab etwas Dummes gesagt und ich weiß nicht was.", gab er zu. Es kostete ihn erheblich Überwindung das zu sagen. "Ich verstehe nicht... Sir?", fragte Maricruz nach. "Nadja sitzt in ihrem Badezimmer und ist böse. Ich glaube auf mich. Bitte sagen sie ihr, was immer ich getan habe, tut mir leid. Ich wollte doch nur helfen."

"Miss Nadja ist böse auf Sie?", rekapitulierte Maricruz. "Und ich soll ihr sagen 'Entschuldigung' von Ihnen?", vergewisserte sie sich. "Bitte.", schob Joe hinterher und sah ihr flehend in die Augen. Er hoffte so sehr das Richtige zu tun. Er hatte die vergangenen Wochen so sehr genossen. Gar nicht mal wegen der gemeinsamen Liebesnächte. Einfach zu wissen, dass er geliebt und auch bewundert wurde, gab ihm ein gutes Gefühl. Und seit sie sich gerade offensichtlich gestritten hatten, war dieses Gefühl verschwunden und nun war er es, der den Kloß im Hals spürte.

Maricruz knickste erneut. "Natürlich Sir!", bestätigte sie, auch wenn der Auftrag ihr keineswegs behagte. Sie erinnerte sich an ihre eigene Zeit als Teenager. Sie war ungenießbar gewesen. Und wenn sie sich zurückgezogen hatte, wäre das letzte, was sie gewollt hätte eine Fremde gewesen, die ihr irgendwelche zweifelhaften Nachrichten überbringen würde. Aber den Mut, Joe widersprechen und den Job aufs Spiel zu setzen, brachte sie auch nicht auf. Sie wusch sich übertrieben gründlich die Hände, legte die Arbeitsschürze ab und ging dann hinauf und klopfte erst einmal vernehmlich an die Zimmertüre.

Joe setzte sich derweil im Wohnzimmer auf das Sofa und bat Geoffrey um einen Drink.

1 Kommentar:

  1. Irgendwie isser ja knuffig. Aber die Idee ist gar nicht verkehrt, eine ältere Frau hinzuschicken. Wenn Nadja IHN nicht will, könnte eine Frau wohl mehr ausrichten. Nur die Tatsache, dass Maricruz ihn entschuldigen soll, dürfte Nadja irritieren. Er hat ja nichts getan.
    Und wenn sie aus dem Bad rauskommt, ist schon mal die Hälfte gewonnen.
    Da hat er mal den Vorgeschmack bekommen, wie das so werden kann mit Mädchen in dem Alter. *breitgrins*

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