Mittwoch, 21. Juli 2010

Telefonieren

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Zeit bis Joe nach Hause kam verging wie im Fluge. Als sie den Wagen vorfahren hörte, rannte Nadja hinunter und fiel ihm in der Halle um den Hals. "Schön, wenn man zu Hause erwartet wird.", grinste Joe und gab ihr einen Kuss. "Schön, dass du da bist.", freute sich Nadja.

Sie aßen gemeinsam zu Abend und kuschelten sich danach auf das große Sofa im Wohnzimmer und schauten einen Film auf dem riesigen Flachbildschirm. "Kann ich das Telefon in meinem Zimmer eigentlich benutzen?", fragte Nadja dann schließlich völlig unvermittelt.

Joe sah sie irritiert an. "Natürlich kannst du das benutzen. Wen möchtest du denn anrufen?" Nadja nahm seine Hand. "Meine Mama.", flüsterte sie. "Ich hab schon länger nichts mehr von ihr gehört. Ich hoffe sehr, dass es ihr gut geht." Nadja schaute auf die Uhr. "Aber ich muss wohl noch etwas warten." "Wie viel Uhr ist es denn dort?", erkundigte sich Joe. Nadja überlegte kurz. "Ich glaube immer elf Stunden weiter als hier. Also wenn es hier zehn Uhr abends ist, ist es dort neun Uhr morgens."

Kurz rechnete sie in Gedanken noch zweimal nach. Aber kam immer wieder zum gleichen Ergebnis. "Und die Nummer von deiner Mama hast du?", fragte er noch fürsorglich. Nadja nickte. "In einer Stunde ruf ich sie an. Dann sollte sie Zeit haben." Der Film neigte sich dem Ende entgegen. "Ich gehe noch ein bisschen in mein Arbeitszimmer. Du kannst ja Bescheid sagen, wenn du fertig telefoniert hast. Ok?", lächelte Joe und erhob sich.

Nadja nickte. Die Gedanken an ihre Mutter waren, wie immer, durchsetzt von Sorge. Die letzten Tage waren viel zu aufregend gewesen, als dass sie daran hätte denken können. Aber nun war sie ein wenig zur Ruhe gekommen und wieder war da der Gedanke in der Heimat könnte etwas schief gegangen sein.

Sie versuchte sich bis zum Telefonat noch ein wenig auf ihre Bücher zu konzentrieren. Endlich war es kurz vor zehn und sie hob den Hörer ab. Sorgsam tippte sie die Nummer von dem Zettel ein und wartete auf das Klingeln.

2 Kommentare:

  1. Braves Mädchen. Wird auch Zeit, Mama zu berichten, wie es ihr geht. Jetzt hoffe ich nur mal, dass es bei Mama nicht wieder ne Hiobsbotschaft gibt und Nadja ganz frei und unbeschwert bleiben kann.
    Btw, dachte Nadja eigentlich, dass ihr Telefon eine zierende Atrappe ist? ;-)

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  2. Irgendwie is das ja schon wie Zuhälterei?! Er bezahlt ihr ganzes Leben und dafür.... geht sie mit ihm ins Bett. Gut ok, gewollt dieses Mal, aber noch is er ihr Suggar-Daddy für sie ;) C.H.

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