Dienstag, 20. März 2012

Das Schwarze

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mary gähnte gelangweilt. Sie hasste es, zu shoppen. Aber sie hatte Nadja den Gefallen auch nicht abschlagen können. Nadja war völlig überwältigt gewesen von Joes Plan gewesen und auch sofort Feuer und Flamme. Zwar hatten sich zwischenzeitlich Bedenken eingeschlichen, was wohl werden könnte, wenn es in der Öffentlichkeit nun doch für einen Skandal sorgte. Aber Joe hatte nur immer wieder versichert, dass er sicher wäre, dass es nicht soweit kommen würde.

Grant stand dem ganzen Plan, nach wie vor kritisch gegenüber und verfluchte sich dafür, dass er Joe den Tipp mit der prominenten Veranstaltung gegeben hatte. Aber nun war es auch zu spät, sich noch Gedanken über irgendwelche möglichen Folgen zu machen. Er konnte sich nun genauso gut zurücklehnen und die Sache auf sich zukommen lassen. Vielleicht hatte er sich ja auch geirrt und es würde genau überhaupt nichts passieren, als ein wenig, wahrscheinlich neidisches, Getuschel.

Vor Belagerungen durch die Presse war man jedenfalls relativ sicher. Die Schule hatte ein geschlossenes Schulgelände und sicherlich wenig Interesse daran, dass dort Reporter herumstreiften. Somit würden die wohl von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und die Sache mit Hilfe ihres Sicherheitsdienstes abwenden. Das Privathaus war in der bestgesicherten Wohnanlage von Seattle. Unwahrscheinlich, dass Reporter es bis dort schaffen würden. Und das Firmengelände war ebenfalls umzäunt. Die Sache ließ sich, im schlimmsten Fall, vermutlich auch aussitzen. Blieb nur die Frage, was wohl der Aufsichtsrat in der nächsten Sitzung entscheiden würde. Der Termin für die Premiere fiel günstig. Er war unmittelbar nach einer Aufsichtsratssitzung. Somit würde es einen ganzen Monat dauern, bis das Gremium nach dem Auftritt wieder zusammenkommen würde. Bis dahin konnte man vieles beruhigen um das Thema von der Tagesordnung zu verbannen.

"Das Rote gefiel mir besser.", entschied Mary und streckte die Füße von sich. Sie kam sich in dieser Nobelboutique völlig deplatziert vor. Sie trug niemals Kleider und auch keine Designerjeans. Nadja stolzierte nun inzwischen im dritten Abendkleid aus der Umkleide wieder heraus und Mary versuchte so gut sie konnte ihre Meinung dazu zu formulieren. Sie fand allerdings, dass Nadja in jedem der Kleider eine super Figur machte und so hatte sie arge Mühe ihre Kritik jedes mal umzuformulieren.

"In dem roten komme ich mir so nuttig vor.", meinte Nadja gequält. "Dann nimm's nicht.", gähnte Mary gelangweilt und ließ den Kopf in den bequemen Sessel sinken. Ihre Haltung erntete durchgängig schiefe Blicke der ältlichen Verkäuferin, welche Mary aber gekonnt ignorierte. "Aber du sagst es sieht besser aus.", meinte Nadja und stampfte trotzig mit dem Fuß auf. "Das Schwarze!", entschied Mary nun sehr fest und Nadja nickte. "Ich zieh's nochmal an." Damit verschwand sie in die Umkleide und Mary rollte mit den Augen. Aus Nadja hätte so ein hübscher Nerd werden können. Aber ihr Interesse an Computern war so schnell verraucht, wie es gekommen war.

2 Kommentare:

  1. Wie gut, dass Mary so gar nicht neidisch ist. Und der Tag wird kommen, an dem auch Mary unbedingt ein ganz besonders schönes Kleid braucht für ein ganz besonders wichtiges Date ... Dann wird sie Nadja besser verstehen.
    Ich verstehe sie unbedingt! Man muss gefühlt 123754257841 Kleider anprobieren und jedes hat einen Fehler, den aber nur Frauen sehen. Aber welcher Mann glaubt heute noch daran, dass Frau sich für ihn schön macht? Hier geht es un harte Konkurrentinnen, die bereits im Vorfeld ausgeschaltet werden müssen :-)
    LG Kay

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  2. Die beiden werden schon das richtige Kleid für Nadja finden, auch wenn es nicht heute klappt g. Selbst wenn sie jetzt das "perfekte" Kleid findet, in ein paar Tagen gefällt es ihr unter Umständen schon nicht mehr^^.
    Terminlich schnt die Primiere ja wirklich gut für Joe gewählt zu sein. Bleibt zu hoffen, dass die ganze Aktion nicht nach hinten losgeht.

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