Freitag, 26. April 2013

Zimmer 213

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es kostete Rutten nur einen einzigen Anruf, herauszufinden, wo Mykola lag. In Reichweite von Lelyas Appartementhaus gab es zwar strenggenommen drei Krankenhäuser, die in Frage gekommen wären, doch war eines davon eine Privatklinik, in die man vermutlich keine mittellosen Ausländer brachte. Der Rest war reines Glück und mit dem ersten Anruf hatte Rutten die Information.

Er kam zurück in den Salon und steckte sein Handy weg. "Er ist im Forest Hill Krankenhaus. Er ist notfallmäßig operiert worden. Man hat ihm die Kugel aus der Schulter entfernt. Es sieht soweit gut aus. Man hat ihn sogar schon von der Intensivstation entlassen. Aber er wird von zwei Polizisten bewacht, die vor seinem Zimmer Wache halten." Joe schaute ihn verdutzt an. "Das haben Sie jetzt mit einem Anruf herausbekommen? Als mein Vater damals wissen wollte, was mit meiner Mutter ist, hat er sich fast drei Stunden lang durchtelefonieren müssen."

Rutten konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Berufsgeheimnis.", lächelte er fein. Er wollte nicht recht zugeben, dass gerade hierbei auch eine dicke Portion Glück gewesen war. "Dann fahren wir jetzt da hin!", erklärte Nadja trotzig. Joe seufzte. "Du wolltest doch hier deinen Tag mit Mary haben. Sie sitzt immer noch in der Küche bei Maricruz.", versuchte er Nadja davon abzubringen.

"In der Küche gibt es genug zu essen. Die wird sich da nicht langweilen. Und sie wird es verstehen." Die Männer zuckten die Schultern. Keiner von beiden hatte vor ernsthaft zu widersprechen. Wenig später saßen sie gemeinsam in Ruttens Geländewagen und der Detektiv brachte sie zum Krankenhaus.
Mary war tatsächlich selig in der Küche zurück geblieben. Maricruz versorgte sie mit Kleinigkeiten und hatte außerdem ihre Freude daran die schwarzen Haare von Mary in eine traditionelle Mexikanische Zopf-Frisur zu bringen. So hatte Nadja auch kein schlechtes Gewissen dabei, die Freundin allein zu lassen.


Vor dem Krankenhaus angekommen suchte Rutten einen Parkplatz und fuhr dann doch fluchend ins Parkhaus, für welches sechs Dollar pro Stunde verlangt wurden. Doch Joe versprach die Parkkosten natürlich zu übernehmen. Dann schließlich standen sie am Emfpangstresen. "Lass mich das versuchen. Ihr holt schon den Aufzug.", meinte Rutten und löste sich etwas von den beiden anderen. "Wir möchten zu Mr. Musarova.", erklärte er der Empfangsdame. Diese nickte und tippte auf ihrem Computer. "Er liegt auf Zimmer 213.", sagte sie freundlich. "Danke.", verabschiedete ich Rutten schon und steuerte auf den Aufzug zu. "Rein da!", zischte er leise zu Nadja und Joe. "Moment...", rief die Empfangsdame. "Ich sehe gerade sie können da nicht..." Doch bei den letzten Worten hatten sich die Aufzugtüren bereits geschlossen.

1 Kommentar:

  1. Die erste Hürde haben sie schon mal geschafft. Nun folgt die Polizei. Ist schon fraglich, ob sie da Erfolg haben werden.
    Andererseits: warum nicht? Er hat seine eigene Frau und Tochter bedroht. Das kann er erneut versuchen, allerdings ist er verletzt und Joe ist dabei.

    Ich würde sie reinlassen :) Ich hoffe, es klappt!

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