Donnerstag, 25. April 2013

Keine Zweifel

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Rutten wurde von Geoffrey in den Salon geführt und wenig später kamen Joe und Nadja nach. Nadja hatte sich inzwischen eine Jeans und ein Top übergestreift und auch die Lockenwickler aus den Haaren entfernt. Man begrüßte sich etwas förmlich und nahm dann Platz. "Ich wollte sozusagen noch den Abschlussbericht persönlich abliefern.", erklärte Rutten und versuchte, sich die Enttäuschung über den Ausgang der Aktion nicht anmerken zu lassen.

"Nun, wenn ich Sie am Telefon richtig verstanden habe, dann ist jetzt alles in Butter soweit?" Rutten nickte. "Nicht so, wie ich das beabsichtigt hatte, aber ja. Dein Vater, Nadja, hat leider versucht sich selbst zu töten. Zumindest sah es so aus und das hat den Scharfschützen im Haus gegenüber dazu gebracht, ihm einen Schuss in die Schulter zu setzen. Der hat ihn mächtig außer Gefecht gesetzt." Etwas peinlich berührt sah er Nadja an. Doch die nickte nur. "Gut so."

Der restliche Bericht von Rutten war schnell erzählt. Auch wenn ihm nach wie vor unklar war, wie Mykola es geschafft hatte, den Fängen der Polizei und auch ihm so lang zu entkommen und im Speziellen, wie er es geschafft hatte, den GPS-Sender zu finden und einen erfahrene Privatdetektiv so zu narren. Dennoch blieb er ehrlich und Joe und Nadja waren schlussendlich auch nicht unzufrieden. Immerhin war es auf seine Initiative zurückzuführen, dass das Swat-Team die Situation bereinigen konnte.

Schließlich räusperte Nadja sich etwas. Kurz suchte sie nach den richtigen Worten. Dann sah sie Rutten an. "Wo ist er jetzt?" Rutten schaute verständnislos zurück. "In den Händen der Polizei. In irgendeinem Krankenhaus. Keine Sorge. Die wissen was sie tun. Dort kommt er jetzt nicht mehr raus. Er ist verletzt und..." Nadja schüttelte den Kopf. "Das habe ich nicht gemeint.", unterbrach sie ihn, "In welchem Krankenhaus? In welchem Zimmer? Und wie komme ich dort hinein?", präzisierte sie nun ihre Frage.

Rutten schluckte etwas. "Das geht nicht.", meinte er kopfschüttelnd. "Ich will meinen Vater sehen. Heute!", verlangte Nadja und ihre Augen leuchteten etwas auf, "Ich will sehen wie er da liegt. Ans Bett gefesselt. Ich will sehen wie er leidet. Und wenn es nur durch die Tür ist!", verlangte sie. Rutten schluckte erneut. Diese Heftigkeit hatte er Nadja gar nicht zugetraut und bei ihrem fauchenden Tonfall hatten sich ihm sogar leicht die Nackenhaare aufgestellt. "Morgen vielleicht.", versuchte er sich aus der Sache herauszuwinden. "Heute. Und auf jeden Fall. Irgendwo muss er schließlich sein und ich werde ihn finden. Mit oder ohne Ihre Hilfe. Aber wenn ich heute meinen Abschlussball verpasse, weil ich nach meinem Vater suche, dann ist das Ihre Schuld.", keifte sie fast ein wenig.

Stille lag ihm Raum nach Nadjas Vortrag. "Na komm. Ich werde ihn schon finden.", seufzte Rutten und sah zweifelnd zu Joe. Doch der nickte nur kurz und zuckte dabei etwas hilflos die Schultern. "Ich kann dir aber nicht versprechen, dass die Polizei dich zu ihm lässt. Obwohl, wenn du da genau so einen Vortrag startest wie gerade, habe ich eigentlich keine Zweifel."

1 Kommentar:

  1. Da spuckt aber eine junge Frau Gift und Galle :-)

    Ich fürchte nur, sie wird da bei der Polizei auf Granit beißen. Aber ein Versuch ist es wert. Bin mal gespannt, wie weit sie kommt. Und ob es ihr die Befriedigung verschafft, die sie sich dadurch erhofft :)

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