Freitag, 12. April 2013

Wieviel hast du?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

"Setz dich aufs Sofa.", kommandierte Mykola und machte mit der Waffe eine Handbewegung und zeigte ihr, dass sie sich neben Maria setzen sollte. Lelya schnaufte kurz und ging dann mit trippelnden Schritten rüber zum Sofa und ließ sich nach einem kurzen Blick auf Mykola auf das Sofa sinken. Mykola drehte sich herum und ließ sich auf den Couchtisch sinken und blickte seine zwei Gefangenen an.

Kurz war es still im Raum. Dann endlich brach Lelya das Schweigen. "Also? Was willst du?", fragte sie nochmal und starrte ihm ungehemmt in die Augen. Mykola ertrug den Blick nicht und schaute aus dem Fenster. "Ich will einen fairen Anteil.", begann er nun seinen lange geprobten Auftritt. Die Nacht steckte ihm noch in den Knochen und sein Rücken tat immer noch höllisch weh und er musste sich kurz recken.

Dabei schwenkte er die Waffe wieder vor den beiden hin und er und Maria zuckte erneut heftig zusammen und drängte sich an ihre Mutter heran. "Mykola!", schnauzte Lelya nun, "Du machst Maria Angst und mir auch. Zieh keine Show ab, sondern sag, was du willst und wie es ablaufen soll. Ich gebe auf, sagte ich. Du bekommst, was du haben willst, aber red endlich und hör auf mit der Pistole herumzufuchteln!"

Jetzt war es an Mykola zusammen zu zucken. Schon bei den letzten Zusammenkünften mit Lelya war er völlig perplex davon, dass sie ihre alte devote Art vollkommen abgelegt hatte und ihm Hemmungslos Paroli bot. Und selbst jetzt, wo er mit einer geladenen Waffe vor ihr saß, besaß sie noch die Unverschämtheit ihn anzuschnauzen. Wie konnte eine Kapitulation nur so überlegen klingen. "Halts Maul!", schrie er sie an und richtete die Waffe nun auf Lelya.

Lelya schnaufte heftig. 'Knall mich doch ab!', wollte sie ihm an den Kopf werfen, doch sie behielt es für sich und drückte Maria nur etwas fester an ich und legte ihr die Hand über die Augen. "Maria ist 14. Keine vier!", meinte Mykola verächtlich, als er die Geste bemerkte. "Sag meiner Tochter nicht, wie sie Angst zu haben hat.", erwiderte Lelya tonlos. Mykola ließ die Waffe wieder sinken. Lelya behielt ihre Hand wo sie war und Maria drückte ihr Gesicht weiter an die Schulter ihrer Mutter.

"Lass uns zum Geschäft kommen. Wie viel willst du und wie willst du es haben?", meinte sie nun ruhig. Mykola nickte langsam. "Wie viel hast du?", gab er zurück.

1 Kommentar:

  1. Sehr tough, Lelya! Chappeau!

    Jetzt hoffe ich, dass Lelya ganz ehrlich einen Betrag auf dem Konto nennen kann, der nur einen Bruchteil ihres Vermögens ausmacht und für Mykola noch sehr hoch klingt.

    Hat das Swatteam draussen nicht so ultraflache Mikrofone die man unter der Tür durschieben kann?
    Wäre doch toll wenn sie erfahren dass er bald die Wohnung mit seinen Geiseln verlassen will. Draussen kann man ihn doch viel besser überwältigen...

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