Mittwoch, 10. April 2013

Viel Glück Jungs

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Rutten sah sich vorsichtig auf der Straße um. Mykolas Wagen war noch nicht wieder aufgetaucht. In der Parklücke wo er gestern noch gestanden hatte, stand jetzt eine blauer moderner Lexus. "Du Bastard.", raunte er dem Wagen zu, wobei er natürlich eigentlich den Wagen meinte, der vorher dort gestanden hatte, und noch mehr dessen Besitzer.

Zweifelnd schaute er um sich. Seit seinem Anruf bei der Polizei waren acht Minuten vergangen. Mykola war dementsprechend seit knapp elf Minuten in der Wohnung, vielleicht auch zwölf, wenn man die Verzögerung bei den Aufnahmen über das Internet mit einberechnete. Doch war die Polizei mit dem Spezialkommando schon hier? Rutten wusste genau, dass es nur im Film ein großes Aufgebot gab und Absperrungen und Ansammlungen von Polizeiwagen.

Im realen Leben konnte man sich in einem Haus dieser Größe aufhalten, in welchem gleichzeitig drei Swat-Teams wüteten, ohne, dass man auch nur das Geringste davon mitbekam. Rutten wusste, dass die Teams ein Vorgabe hatten, sämtliche Anlaufpunkte in der Innenstadt in weniger als zehn Minuten zu erreichen. Wenn man mit einberechnete, dass es von der Notrufzentrale bis zur Alarmierung des Teams noch eine oder zwei Minuten dauern konnte, müssten sie entweder schon da sein, oder in den nächsten Minuten eintrudeln.

Etwas resigniert rüttelte Rutten an der Tür. Den Schlüssel hatte er gestern zurückgegeben. So kam er also nicht ins Haus. Und er überlegte auch, ob es überhaupt schlau wäre, dem Team im Weg herumzustehen. Diese Leute waren Profis und machten mit Zivilisten, die sich aufdrängten normalerweise recht kurzen Prozess, welcher schon mal mit einem Kabelbinder um die Handgelenke und einem Sack über dem Kopf enden konnte, bis der Einsatz beendet war, oder man so weit weggebracht wurde, dass man keinen Schaden anrichtete.

Die Pleite, das Eindringen von Mykola nicht verhindert zu haben, nagte nach wie vor an ihm. Und gern hätte er sie hier und heute wieder ausgebügelt, doch die Zeichen schienen nicht zu besagen, dass er daran noch irgendwelche Aktien hielt. Er warf noch einen Blick auf die Straße. Es war kein Einsatzfahrzeug zu sehen und auch kein Zivilfahrzeug, dass als solches nur getarnt sein könnte. Aus seinem Wagen piepte der Laptop. Er huschte schnell an die Beifahrertür und warf einen Blick auf den Monitor.

Vier maskierte und gepanzerte Gestalten postierten sich um die Tür. Das war deutlich auf dem Monitor zu erkennen. Aufatmend ließ Rutten sich in den Beifahrersitz fallen. "Viel Glück, Jungs.", murmelte er.

1 Kommentar:

  1. Dem kann ich mich nur anschließen: Viel Glück, Jungs!
    Aber mit etwas Pech wird Mykola die beiden Geiseln zuerst hinausgehen lassen. Wenn die Jungs vor der Tür überhaupt so lange warten. Immerhin ist es auch ein Risiko, in eine unbekannte Wohnung einzudringen, in der Geiseln mit einer Waffe in Schach gehalten werden.

    Jetzt bin ich echt mal gespannt, wie es weitergeht. Spannend!

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