Sonntag, 7. April 2013

Ich geh ran

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe probierte es selbst auch noch einmal auf dem Festnetzanschluss von Lelya, dann auf den Handys von Maria und Lelya, doch nirgendwo erhielt er eine Antwort. In gemurmelten Flüchen wünschte er Mykola die Peste den Tod und alles, was er sich sonst vorstellen konnte an den Hals, doch davon löste sich das Problem auch nicht. Schließlich wählte er Ruttens Nummer.

"Wir konnten ihre Nachricht nicht weitergeben. Mein Butler hatte sofort angerufen, doch es geht niemand dran.", erklärte Joe knapp. Rutten stöhnte hörbar. "Es tut mir leid, Sir. Aber ich habe eben den Beweis bekommen. Ich hatte vor der Tür eine Überwachungskamera installiert, die mir die Bilder per Internet übermittelt. Das hat sie gerade auch getan und mir gezeigt, wie Mykola Maria überrumpelt hat und jetzt in der Wohnung ist.", erklärte er gequält. "Dann rufen Sie sofort die Polizei. Dann wissen wir ja jetzt wenigstens schon mal, wo er ist.", polterte Joe zurück. "Längst erledigt. Ich erwarte jede Sekunde die Rückmeldung, dass die Polizei eintrifft. Ich selbst fahre aber auch noch dorthin und unterstütze wo ich kann. Ich kenne Mykolas Fluchtweg von gestern und werde ihn heute nicht dort lang entkommen lassen."

Joe seufzte nachdem er das Gespräch mit Rutten beendet hatte. Er mochte sich gar nicht ausmalen, was Mykola gerade in der Wohnung anstellte.
Rutten hatte mit Absicht die Waffe nicht erwähnt. Joe und Nadja würden sich jetzt genug Sorgen machen, da brauchte er diese Nachricht nicht auch noch zu verbreiten.


Maria schielte immer wieder zu ihrem Vater. Die Situation war so skuril. Sie saßen gemeinsam auf dem Wohnzimmersofa, wie es früher wohl auch tausende Male vorgekommen war, doch diesmal schwiegen sie, der Fernseher dudelte nur so vor sich hin und alles wäre normal, wenn nicht ihr Vater eine riesige Pistole in seinem Schoß liegen hätte. Das Telefon klingelte. "Ich geh ran.", sagte Maria, mehr reflexartig als überlegt und sprang vom Sofa auf. Mykola riss sie an den Haaren herunter. "Nichts wirst du. Du bleibst hier sitzen.", verkündete er knapp. Sie beide warteten darauf, dass das Rauschen der Dusche aufhörte. Unbeantwortet klingelte das Telefon einige Male, bis es schließlich verstummte.

1 Kommentar:

  1. Er hätte sie auch am Arm festhalten können, der Grobian! Aber Maria scheint das ja zu kennen, sie gibt ja keinen Mucks von sich. Armes Kind...

    Tja, Ruttens Rechnung sollte nicht ganz so hoch ausfallen, wie er sich das am Anfang seines Auftrags ausgemalt hatte. So richtig glatt lief das ja mal nicht!
    Mal überlegen, was hat Mykola nun alles auf dem Kerbholz? Diebstahl, Körperverletzung, Erpressung, Fälschung, Entführung, Kindesmisshandlung, Freiheitsberaubung... ich habe bestimmt noch einiges vergessen. Und ich glaube, die Amis verurteilen für jede Straftat, nicht nur wie wir für die Schlimmste....

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