Dienstag, 23. April 2013

Es ist uns nichts passiert

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadja schaute Joe etwas verdutzt an. "Was will sie denn?", hakte sie nach. Sie hatte die Tür nur einen Spalt geöffnet und steckt gerade den Kopf heraus auf dem Lockenwickler den Look verunstalteten. Joe musste sich ein Grinsen verkneifen. Doch Nadja sah zu komisch aus. "Lach nicht.", meinte Nadja beleidigt und drückte sofort wieder die Tür zu. "Nadja, bitte. Es ist wichtig. Du solltest kurz mit ihr reden.", beharrte Joe.

"Sag ihr, ich rufe zurück.", erklärte Nadja stumpf. "Es geht um deinen Vater.", sagte Joe etwas aufgebracht. Wieder öffnete sich die Tür. Diesmal streckte sich nur Nadjas Hand heraus. Joe legte das Mobilteil des Telefons hinein. "Mary. Das ist etwas persönliches. Würdest du kurz rauskommen? Ich bin sicher Maricruz kann kurz in der Küche deine Hilfe gebrauchen.", versuchte Joe ihr weiterhin Privatsphäre zu geben. "Wenn du in deinem Arbeitszimmer bist.", erwiderte Mary keck durch die geschlossene Tür.

Joe ging seufzend in sein Büro. Vielleicht hätte es doch gereicht Nadja morgen zu informieren und ihr einen unbeschwerten Abschlussball zu gönnen. Doch jetzt war der Zug ohnehin abgefahren. "Tür ist zu.", verkündete er und ließ sie danach ins Schloss fallen. Zufrieden hörte er Marys Schritte auf dem Flur. Unverkennbar etwas trampelig huschte sie zum Personaltreppenhaus und hinunter in die Küche. Joe ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen und atmete tief durch. Möge das nur gutgehen.


"Nadja, Schatz? Bist du dran?" Nadja hatte den Knopf gedrückt um das Mikrofon wieder zu aktivieren und lauschte in den Hörer. Sie hatte erst gedacht Joe mache Scherze, doch irgendwie fühlte sich das alles sehr ernst an. "Ja, Mama. Ich bin dran. Was ist los?", fragte sie etwas bang. "Ich möchte, dass du weißt, was gerade passiert ist hier. Auch wenn ich dir damit vielleicht deinen Tag kaputt mache.", hauchte Lelya ängstlich ins Telefon.

"Was ist los, Mama?", hakte Nadja sofort wieder nach. Sie konnte hören, wie ihre Mutter am anderen Ende tief durchatmete. "Papa war gerade hier. Er hat den Detektiv ausgetrickst und hat den GPS-Sender an einem anderen Auto befestigt. Kaum, dass wir in der Wohnung waren, hat er geklopft. Maria hat ihn reingelassen, weil sie gedacht hat, es wäre ein Nachbar." Nadjas Unterlippe bebte. "Was hat er gemacht?", hauchte sie verbittert.

"Es ist alles gut. Die Polizei hat ihn jetzt. Rutten hatte sie gerufen. Sie haben ihn festgenommen.", nahm Lelya das Ende vorweg. "Was hat er gemacht?", bohrte Nadja weiter ohne auf das Gesagte einzugehen. "Er hatte eine Pistole und wollte, dass ich ihm alles Bargeld gebe, was ich habe. Also auch alles, was auf der Bank ist.", meinte Lelya trocken. Nadja entfuhr ein gequälter Schrei und sie sackte auf ihr Bett zusammen. "Was?", keuchte sie. "Es ist uns nichts passiert"!, eiferte Lelya zu sagen. Doch Nadjas Bauch krampft sich zusammen und ein Schluchzen rollte ihre Kehle herauf.

1 Kommentar:

  1. Herrjeeee... jetzt verheult sie ihr ganzes Make-up!

    Auf der anderen Seite ist das gut so. Soll sie ihren Kummer loswerden, damit sie umso besser nachher feiern kann. Vielleicht wäre Joes Brust jetzt doch ganz tröstend?

    Hauptsache, sie verliert ihr Kind jetzt nicht, weil es insgesamt zu viel Aufregung war! *Nägel kau*

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