Sonntag, 21. April 2013

Tatortreinigung

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Es verging eine ganze Stunde bis die Polizei schließlich wieder abgezogen war. Das Swat-Team wurde kurz nach dem Einsatz bereits wieder abgezogen und verschwand so schnell und lautlos, wie es gekommen war, wurde jedoch von vier uniformierten Beamten ersetzt. Die Truppe analysierte das Geschehene wieder und wieder und befragte Lelya und Maria wenigstens ein Dutzend Mal über das was zwischenzeitlich vorgefallen war.

Mykola hatte man relativ schnell im Krankenwagen weggebracht. Dieser erhielt allerdings eine Polizeieskorte und auch im Krankenhaus ließen die Beamten den Mann nicht aus den Augen. Die Gewehrkugel war in der Schulter steckengeblieben und hatte das Schulterblatt regelrecht zertrümmert. Eine Operation war nötig um alles wieder zusammen zu flicken. Jedoch hatte der Arzt seine Zweifel, dass der Arm je wieder volle Beweglichkeit erlangen würde. Die Großkalibrige Waffe hatte beträchtlichen, wenn auch keinen tödlichen Schaden angerichtet.

Rutten hatte Joe zwischenzeitlich immer mal wieder informiert und sprach abschließend noch mit dem uniformierten Einsatzleiter. "Was dem Mann ironischerweise das Leben gerettet hat, war der Schalldämpfer. Er stand mit dem Rücken zu unserem Scharfschützen. Als er die Waffe hob, um sich in den Mund zu schießen konnte unser Mann das nur daran erkennen, dass dieses riesen lange Teil zu sehen war. Ohne das Ding hätte die Frau möglicherweise live zusehen müssen, wie ihr Mann, sorry Ex-Mann, sich in den Kopf schießt. So aber konnte er rechtzeitig gestoppt werden." Rutten schüttelte sich etwas. "Und das hocheffektiv.", meinte er. Der Polizist nickte nur. "Der Tatortreiniger ist gleich fertig. Dafür geht allerdings eine Rechnung zu." Rutten nickte und überreichte dem Polizisten seine Karte. "Senden Sie die Rechnung an mich bitte." Der Polizist steckte die Karte ein und zuckte mit den Schultern.

Lelya betrat erst jetzt wieder ihre Wohnung. Die Polizisten waren abgezogen und hatten die Tür offen stehen lassen. Das Sofa war zur Seite gerückt und der kleine Wohnzimmerteppich, welcher davor gelgen hatte, entfernt. Auch der Tisch war verschoben. Auf dem Holzboden war eine verdächtig saubere Stelle zu erkennen. Das gesplitterte Fenster hatte man komplett aus dem Rahmen genommen und die Fläche war mit einer Holzplatte provisorisch verschlossen worden. Vorsichtig sah Lelya sich um und Maria kam gerade aus ihrem Zimmer. Sie hatte weniger Hemmungen gehabt und sich, als die Polizisten ihr auf den Keks gingen, in ihr Zimmer zurück verzogen.

"Der hat hier mit nem krassen Mittel den Boden geschrubbt. Da war voll der Blutfleck. Aber der hat einmal da drüber gewischt und schon ging das weg. Den Teppich versucht er zu reinigen. Aber er sagt, er kann nix versprechen. Wenns klappt bringt er ihn übermorgen vorbei.", erklärte Maria und betrachtete ihre Mutter. Lelya hatte sich noch nicht weit ins Wohnzimmer gewagt und starrte auf die Szenerie. Sie atmet tief durch. "Mama, es ist vorbei. Papa ist weg.", flüsterte Maria nun, und ging zu ihrer Mutter und umarmte sie heftig.

Rutten klopfte vorsichtig an den Türrahmen und räusperte sich. "Mr. Rutten.", Lelya fuhr herum, "Ich glaube das haben wir Ihnen zu verdanken?" Der Detektiv zuckte etwas bedröppelt die Schultern. "Ihr Ex-Mann hat mich ausgetrickst und das Peilgerät an ein anderes Fahrzeug gehängt. Sonst wäre ich selbst hier gewesen um ihn aufzuhalten." "Schon okay.", meinte Lelya schluckend. "Ich würde dann jetzt rüber fahren und Joe und ihrer Tochter noch Bericht erstatten.", meinte er verlegen. Lelya nickte. "Danke nochmal."

1 Kommentar:

  1. Sicher wird Lelya ihre Tochter selbst anrufen wollen, denn schließlich ist Mykola ja auch Nadjas Vater. Aber dass Rutten seinem Arbeitgeber Bericht erstatten muss, ist ja auch klar.

    Ich kann mir vorstellen, dass Joe seine Nadja schon längst geschnappt hat, um hinzufahren. So ein Erlebenis von Lelya und Maria ist schließlich keine Kleinigkeit, bei der man sich nach erfolgreichem Ende mit einem kurzen Telefonat wieder entspannt zurück lehnt.

    Ich fänds lustig, wenn Rutten nun vor verschlossener Tür stünde, bzw. von Geoffrey wieder heim geschickt würde. Bei aller toller Technik war Rutten ja jetzt nicht gerade hyper erfolgreich. Aber immerhin konnte er eine Entführung vereiteln, das sollte man ihm zugute halten.

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.