Sonntag, 14. April 2013

40.000 Dollar

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Lelya überlegte ein wenig. "Wenn du es genau wissen willst, müsste ich nachsehen. Aber ich denke auf dem Girokonto sind etwa 30.000 Dollar. Ich habe mich auf das amerikanische System, dass man besser Schulden als Guthaben hat, nie eingelassen." Ein Keuchen entfuhr Mykolas Mund. "30.000 Dollar? Du hast 30.000 Dollar?", japste er.

"Ich lebe seit über einem Jahr hier und ich verdiene gut.", meinte Lelya schulterzuckend, "Und ich lebe sparsam. Also ja. Ich habe 30.000 Dollar und auf Marias Collegefond sind weitere 10.000 Dollar. Davon waren aber 5000 ein Geschenk von Joe.", fuhr sie fort. "Also hast du 40.000 Dollar?", japste Mykola weiter. "Ich habe 30.000 und Maria hat 10.000. Es ist ihr Geld. Wenn du das auch haben willst, akzeptiere, dass du deine Tochter bestiehlst. Nicht nur mich.", erklärte Lelya knapp.

"Wozu braucht Maria 10.000 Dollar?", meinte er barsch. "Sie braucht es für ihr College. Hochschulen in diesem Land kosten eine Menge Geld. Und tatsächlich sind 10.000 Dollar noch viel zu wenig. Man spart üblicherweise etwa 50.000 Dollar für ein gutes College an.", erklärte Lelya weiter so ruhig wie möglich. In Gedanken überlegte sie bereits, wie sie an das Geld kommen sollte. Keine Bank hatte jetzt am Samstag geöffnet und sie besaß genau zwei Kreditkarten und die Karte ihrer Hausbank. Wenn sie das Tageslimit am Geldautomaten voll ausreizte, würde sie vielleicht fünf oder sechstausend zusammen bekommen.

Sie könnte Joe anrufen. Der hatte sicher Methoden, auch samstags an mehr Bargeld zu kommen. Vielleicht hatte er sogar welches im Haus. Doch ob Mykola gestatten würde, dass sie das in Anspruch nahm. "Ich will die ganzen 40.000.", sagte Mykola nun knapp und Maria sah ihn gekränkt an. Er warf erneut einen Blick aus dem Fenster. "Bekommst du. Hast du dir denn auch überlegt, wie das laufen soll?", fragte Lelya nun knapp.

"Du fährst zur Bank, holst das Geld und wenn du es mir gegeben hast, ziehe ich ab. Bis dahin bleibe ich mit Maria hier drin. So als Sicherheit." Lelya lachte auf. "Es ist Samstag, du Depp. Keine Bank hat geöffnet. Und die Geldautomaten spucken nicht unbegrenzt viel aus. Ich weiß nicht genau wie hoch das Limit auf den Karten ist. Aber ich bekomme bei weitem keine 10.000 zusammen. Montag wieder."

Mykola stampfte heftig mit dem Fuß auf. "Scheiße!", fluchte er, gefolgt von einigen weitern Worten, bei denen Lelya Maria am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Lelya zuckte die Schultern. "Ich kann es nicht ändern.", sagte sie so ruhig wie möglich. "Ich gebe dir gern alles, was ich am Geldautomaten bekomme. Aber wie gesagt. Das sind keine 40.000 Dollar."

2 Kommentare:

  1. Maria wird einige Worte mehr kennen, als Lelya vielleiciht denken mag ^^

    Woher Maria und Nadja die Inteligenz haben, ist gar keine Frage. Die kann nur von Lelya kommen, denn Mykola besitzt keine. Also kann er sich nun in der Wohnung einnisten bis Montag, was Lelya mit Sicherheit keinen Spaß machen wird. Und Maria sicherlich auch nicht.

    Oder aber Mykola ist zufrieden mit dem, was er aus dem Geldautomaten bekommt. Schön, dass Wochenende ist. Ich hatte die Wochentage überhaupt nicht mehr im Blick.

    Ob das SWAT-Team unruhig wird bei Mykolas Flüchen? Auch wenn man die Sprache nicht versteht, so weiß man doch ziemlich genau, wann jemand wütend flucht und wann zärtlich säuselt...

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  2. huhu ... ich hab ja schon lange nicht mehr geschrieben aber heute wieder :)
    also die storyline ist wirklich toll aufgebaut mit den auf und abs bei dem detektiv und mykola auf die spur zukommen, auch finde ich es toll das eben nicht alles glatt läuft.

    mykola will jetzt also geld und seine kleine tochter als geisel nehmen und damit drohen sie zu erschießen wenn leyla kein geld besorgt?! das ist wirklich ganz schön hart aber verständlich bei solchen menschen aus ländern wie der ukraine. dann bleibt ja nur noch zu hoffen das er einen langes qualvolles leben im knast hat.

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