Sonntag, 28. April 2013

Du besuchst mich

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Hand auf der Pistole macht Rutten etwas nervös. Doch er atmete tief durch. Nadja würde es entweder allein schaffen oder gar nicht. Es gab nun wirklich keine Argumente die er vorbringen konnte um den Polizisten zu überzeugen.

"Was willst du von deinem Vater?", fragte der Polizist jetzt scharf. "Nichts! Ich habe nie etwas von ihm zu erwarten gehabt. Seit er mich vor drei Jahren mit einem Typen zwangsverheiraten den ich einfach nur abstoßend fand. Seitdem spukt er durch mein Leben und ich komme nicht zur Ruhe. Jetzt habt ihr ihn endlich eingefangen und ich will sehen wie er leidet!" Nadja hatte völlig ruhig gesprochen. Doch der Polizist und auch sein junger Kollege hatten dabei eine Gänsehaut bekommen.

"Er ist kaum bei Bewusstsein.", wiegelte der Polizist nun ab. Rutten schmunzelte kurz. Das hieß also der Polizist hatte sich mit Nadjas Wunsch bereits abgefunden. Nadja zuckte die Schultern. "Er wird mich schon erkennen! Achja noch eines möchte ich ihm sagen." Sie legte ihre Hände auf den Bauch und senkte kurz den Blick. "Dass er Opa wird und er seinen Enkel nie sehen wird!" Ihre Augen blitzten böse auf, bei den Worten.

Der Polizist nickte nur noch. "Okay. Aber du fasst ihn nicht an. Und du bleibt vom Bett weg und ich gehe mit rein!", erklärte er jetzt die Regeln. Nadja zuckte nur die Schultern. "Soll mir recht sein.", gab sie trocken zurück. Der dickliche Polizist erhob sich und öffnete die Tür. Nadja marschierte hinter ihm in das Zimmer und musste nun doch schlucken.

Mykola lag leicht aufgerichtet im Bett. Seine Schulter war in einen dicken weißen Verband gewickelt. Der Arm lag schlaff auf der Decke. Ansonsten sah er fast normal aus. Die Augen vielleicht ein wenig mit Ringen untermalt. Doch so hatte sie ihn schon öfter gesehen. Nur de Haare hingen ihm ziemlich verklebt ins Gesicht. Neben seinem Bett standen ein Tropf und ein Herzmonitor.

Einige Augenblicke stand Nadja stumm vor dem Bett. Dann ging sie an die Seite um näher an seinem Gesicht zu sein. "Hallo Papa!", sagte sie vernehmlich und Mykola öffnete langsam die Augen und drehte den Kopf in ihre Richtung. Sein Gesicht hellte sich etwas auf. "Nadja. Du besuchst mich.", krächzte er leise hervor.

1 Kommentar:

  1. Jetzt bin ich mal gespannt, was passieren wird. Immerhin ist sie schon mal bei ihm. Und passieren kann ihr ja nichts.

    Aber ich würde ihn niemals als Opa bezeichnen. Er war schon kein Vater sondern nur Erzeuger, daher hat er das Recht auf den "Opa" erst recht verwirkt *find*

    Dass sich sein Gesicht aufhellt, wundert mich. Er hat nicht mal genug Anstand, ein schlechtes Gewissen zu zeigen!

    Hoffentlich hat er nun tatsächlich Lust sich umzubringen und überhaupt keine Chance! Das gönne ich ihm!

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