Schiss?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Maricruz und Geoffrey waren allerdings nicht davon abzubringen, das Tischdecken zu übernehmen. Auch wenn Nadja das eigentlich nicht passte, so gab sie doch an dieser Stelle auf. Joe hatte zwar nichts dagegen mit den beiden am Tisch zu sitzen, doch er gab zu bedenken, dass vor allem Geoffrey eigentlich eine sehr traditionelle Ausbildung hatte und mit solch formlosen Angelegenheiten ziemlich an seine Grenzen gebracht wurde.

Nadja gab sich allerdings so charmant, dass Geoffrey es ihr einfach nicht übel nehmen konnte. "Sieh es als ein Dankeschön für all das, was du für mich getan hast. Als einen zusätzlichen Bonus.", versprach sie freundlich und Geoffrey nickte. "Ich empfinde das als große Ehre.", bestätigte er schließlich. Nadja war zufrieden. Eine kleine Dinnerparty zu veranstalten war ein netter Gedanke.

Das war auch ein passender Rahmen, um das Video vorzuführen, an dem Mary noch einiges gefeilt hatte. Joe war zwar schon extrem neugierig gewesen, doch Nadja hatte ihn auf das Wochenende vertröstet. Bis jetzt hatte noch niemand das Video gesehen.


Am Samstag trafen sich die Mädchen zum Einkaufen. Nadja hatte sich eine penible Einkaufsliste gemacht. Genauso hatte Mary sich aufgeschrieben, was sie brauchte. "Salz und Gewürze und sowas hat Maricruz doch sicher da?", überlegte Mary, als sie die Liste der Gewürze durchging, die sie auf ihren Rezepten stehen hatte. "Ich wette es gibt kein Gewürz, dass sie nicht da hat.", meinte Nadja. Sie warf einen Blick auf Marys Liste und bekam große Augen. Einige davon kannte sie nicht mal beim Namen.

"Die allzu exotischen Sachen, solltest du vielleicht doch besorgen.", gab sie etwas kleinlauter zu. Mary schaute sie breit grinsend an. "Schiss?", fragte sie kichernd und klappte ihre Liste schnippisch zusammen. "Ha. Nur Gewürze machen noch kein gutes Essen.", konterte Nadja. Sie hatte Mary scheinbar unterschätzt. Zumindest wenn man von der Einkaufsliste ausging hatte sie sich etwas kompliziertes vorgenommen. Sie selbst hatte sich dagegen auf ein paar Gerichte ihrer Mutter konzentriert, die hier in den USA zwar ziemlich exotisch anmuteten, jedoch eher einfache Hausmannskost waren.

Sie schafften nach und nach alles in den Einkaufswagen. Etwas verdutzt schaute Mary auf die vielen Sachen, die sich schließlich auf dem Kassenband stapelten. "Das ist doch nur ein Abend für sieben Leute. Sieht mehr aus als wollten wir die Army einladen.", kicherte sie. "Ich wette wir haben viel zu viel.", nickte Nadja. Schließlich brachten sie alles nach Hause und verstauten die Sachen in der Küche. Maricruz hatte bereitwillig ein Fach im Kühlschrank leer geräumt, damit die Mädchen die Sachen getrennt vom Rest unterbringen konnten.

"Wann soll ich dich abholen?", hakte Nadja noch nach, als sie sich verabschiedeten. "So gegen Mittag. Dann haben wir genug Zeit zum Quatschen und zum Kochen!" Sie verabschiedeten sich.