Aperitif

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe fühlte sich pudelwohl und das strahlte aus ihm heraus. Er war stolz auf Nadja, dass sie sich selbständig zeigte und nicht mehr in seinem Schatten versteckte. Außerdem war er stolz, dass sie es geschafft hatte, dem Personal einen ungewöhnlichen Auftrag abzuringen und sie mit an den Tisch zu setzen. Er hatte mit so etwas selbst schließlich keine Probleme und an er Integrität und Qualität von Maricruz und Geoffrey würde dieser Abend nichts ändern.

So war seine Laune bestens und entsprechend charmant konnte er sich geben, zumal niemand um ihn war, der ihn einschüchterte. Sara kannte er schon recht gut von diversen Gelegenheiten, wenn sie Mary abgeholt hatte und sie noch ein paar Worte gewechselt hatten, bis die Mädchen fertig gewesen waren. Mike war ihm von der Statur her zwar deutlich überlegen, aber Körperlichkeiten hatten Joe noch nie interessiert. Er ließ sich schließlich nicht auf Handgreiflichkeiten ein. Das einzige was ihn verwunderte war Mikes etwas schmollendes Gesicht. Offensichtlich war gerade etwas Unschönes zur Sprache gekommen.

"Hallo Mike.", begrüßte er nun seinen neuen Gast und sie schüttelten sich die Hände. Den abschätzigen Blick, von Mike hatte er dabei durchaus bemerkt. Aber er beschloss nichts darum zu geben. Geoffreys eintreffen mit einem Tablett erübrigte die Notwendigkeit sich sofort zu unterhalten. "Ich habe einen netten kleinen Aperitif ausgesucht.", erklärte er, und reichte kunstvoll die Gläser an.

"Da ich Zutrittsverbot in der Küche habe, kann ich leider nicht sagen, was die Damen kochen und auch nichts passendes aussuchen. So habe ich mich auf einen milden Sherry berufen, der passt zu allem.", lächelte er. Er hatte es gewagt auch sich selbst ein Glas fertig zu machen und ein weiteres für Maricruz, die jeden Augenblick mit dem Tischdecken fertig sein musste und dann dazu stoßen würde. Dennoch hoffte er auf eine offizielle Einladung von Joe.

Der begann erst mal den Gästen zuzuprosten und sah Geoffrey dann mit seinem Tablett an. "Was ist. Nimm dir schon einen.", feixte Joe mit einem Zwinkern. Das Anstoßen wurde komplettiert und Mike, der teuren Spirituosen eigentlich nichts abgewinnen konnte machte ein überraschtes Gesicht. "Das ist köstlich, Geoffrey.", lobte er überwältigt. "Danke.", nickte Geoffrey gönnerhaft und fühlte sic so langsam wohl in er Sache. Vor Sara kam er sich nicht sonderlich komisch vor und er setzte darauf, dass er diesen Mike nicht wiedersehen würde. Seine Butlerehre blieb intakt.

Maricruz kam herein und das Vorstellen wurde noch einmal wiederholt. Sie hatte sich ein hübsches Kleid angezogen und die Schürze, welche sie noch zum Tischdecken getragen hatte, abgelegt. Joe prostete auch ihr zu. Sie war noch deutlich angespannter, als Geoffrey es je gewesen war. Der Butler war nun mal die Visitenkarte des Hauses und ihn bei Gästen herumzuzeigen war nicht weiter ungewöhnlich. Aber die Köchin eines Hauses war normalerweise unsichtbar. Und damit hatte sie sich bisher auch wohl gefühlt. Jetzt stand sie ziemlich im Licht und wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte.