Dienstag, 21. Januar 2014

Ich werde gehen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nachdem Joe ein paar Augenblicke abgewartet hatte und Mike sich nicht bewegte zuckte er die Schultern. "Ich würde dann jetzt gern weiter essen.", lächelte er Mary zu und ging weder zurück zum Esszimmer. "Dein Vater möchte dir noch etwas sagen.", meinte er etwas stumpf, als er an Mary vorbei ging. Mary schaute völlig perplex zwischen Joe und ihrem Vater hin und her.

"Was ist hier los?", fragte sie ihren Vater jetzt, der immer noch im Salon neben dem Bücherregal stand, an dem Joe gerade gelehnt hatte. Mike straffte sich etwas. Er sah Mary etwas verlegen an. Joe hatte ihn gewarnt, dass er nicht Joe den Abend kaputt machen würde, sondern Nadja und vor allem Mary. Dennoch sprudelten die folgenden Worte einfach aus ihm heraus. "Ich werde gehen. Macht ihr nur ohne mich weiter.", sagte er trocken und wandte sich um.

Dieser Schnösel besaß nicht nur die Frechheit ein viel zu junges Mädchen zu haben, er wagte es auch noch, sie zu schwängern und obendrein hatte er ihn hier vor die Tür gebeten, statt sich einer sinnvollen Diskussion am Tisch zu stellen. Er hatte genug davon, sich hier den Reichtum unter die Nase reiben zu lassen. Und wie konnte er jetzt überhaupt noch an diesem Tisch wieder Platz nehmen, ohne sein Gesicht zu verlieren?

Noch bevor Mary etwas sagen konnte, war er durch die Glastür in der Eingangshalle verschwunden und nur Augenblicke später war die Haustür hinter ihm ins Schloss gefallen. Wie vom Donner gerührt stand Mary in der Tür zwischen Salon und Esszimmer und starrte ihrem Vater nach. "Was ist hier los?", fragte sie nach einer gefühlten Ewigkeit in Richtung Joe.

Joe sah sie traurig an. "Ich möchte nicht die Situation nutzen um hier etwas zu verbreiten, was nur meine Seite der Geschichte ist. Aber dein Vater hat ein Problem damit, dass ich so viel älter bin als Nadja.", sagte er so sachlich wie möglich. Sara nickte. "Er hat sich aufgeführt wie ein kleines Kind." Auch sie sah ihre Tochter entschuldigend an. Nadja kämpfte mit der Selbstbeherrschung. Dass Außenstehende ihre Beziehung kritisch sahen war nun einmal so. Doch im engsten Kreis ihrer Freunde hatte sie nicht damit gerechnet.

1 Kommentar:

  1. Ah, manche Vollidioten sind einfach nicht zu retten. Ob ihm bewusst ist, dass er nun Sara und Mary gegen sich hat? Mary, weil es um ihre Freundin und um ihren eigenen Abend geht, Sara, weil es ihr lediglich um ihre Tochter geht, die er hier auf eine gewisse Weise auch bloß gestellt hat.
    Joe hat sich famos verhalten. Und Nadja muss nun einfach lernen, mit den Schultern zu zucken. Sie ist volljährig. Was auch immer vorher passiert ist, kann egal sein.

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