Dienstag, 29. Januar 2013

Was ist denn mit dir passiert?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mykola strich sich noch einmal durch die Haare. Dann betrat er das Schulgelände und wartete auf dem Schulhof. Die Innenstadtschule hatte nur zwar noch einen Hinterausgang, doch er bezweifelte, dass sie dort hinausgehen würde. Das letzte Mal hatte er sie auch hier getroffen. Warum also sollte es diesmal nicht klappen?

Er war heute beileibe nicht allein. Das letzte Mal war der Schulhof wie ausgestorben gewesen. Heute warteten hier etliche Mütter und Väter auf ihre Kinder. Nicht zuletzt deshalb war wohl die Straße vor der Schule so vollgestopft mit Autos. Eigentlich passte Mykola die Menschenmasse auf dem Schulhof gar nicht. Doch er versuchte sich so natürlich wie möglich zu geben. Und was er redete konnte ohnehin niemand der umstehenden verstehen. Wozu also sich Sorgen machen?

Endlich verkündete das Kligeln den Start der Sommerferien und die Schule, welche bis eben noch wie ausgestorben dagelegen hatte, erwachte nun und brummte wie ein Bienenschwarm. Geschrei und Jubel und das Trappeln hunderter Füße rauschte aus den Fenstern und zauberte ein Grinsen auf die Gesichter der wartenden Eltern.

Dann wurden die Türen aufgerissen und die Masse stürmte auf den Schulhof. Immer mehr und mehr Schüler quollen aus den beiden Doppelflügeltüren, welche vom Hausmeister, welcher sich durch das Gewühl drängte, wohlweißlich in weit geöffneter Stellung fixiert wurden. Manche der Schüler fielen ihren Eltern in die Arme. Fast alle schwenkten ein Blatt in der Hand. Manche huschten in kleinen Grüppchen zusammen und auch die Kolonne der Schulbusse nahm nun auf der Straße Aufstellung.

Langsam sorgte Mykola sich sie in dem Gewirr zu verpassen, doch plötzlich ragte der blonde Schopf aus der Masse heraus und er winkte ihr zu. "Maria!", rief er zweimal. Dann hatte sie ihn entdeckt. Ungläubig starrte sie ihn an. Dann musste sie lachen. "Was ist denn mit dir passiert?", rief sie lachend und kam auf ihn zu.

1 Kommentar:

  1. Tja, das alte Problem mit der Kommunikation innerhalb der Familie. Ich vermute, niemand hat daran gedacht, Lelya zu informieren. Selbst wenn sie es wüsste, bezweifle ich, dass sie Maria erzählt hätte, was geschehen ist, nur um das armen kleine Kind vor den Nachrichten der bösen Welt zu schützen.

    Hmpf!

    Und Maria hat ihren Groll offenbar auch schon wieder vergessen und freut sich auch noch darüber, ihren Erzeuger zu sehen.
    Sehr gut! Wahrscheinlich steigt sie auch noch bei ihm ins Auto ein!?

    Oh verdammt!

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