Freitag, 25. Januar 2013

Im Hotelbett

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Mykola streckte sich auf dem Bett aus. Der Wagen stand halbwegs versteckt in der Tiefgarage des Hotels. Auch wenn er eigentlich sicher war, dass niemand herausgefunden haben könnte, dass er sich dieses Auto gekauft hatte. Der Verkauf war bar besiegelt worden und es gab keine Aufzeichnung darüber. Nur ein paar Papiere und ein Bund Schlüssel hatten den Besitzer geweschselt. Zusammen mit der Zusage, dass der Deal unter sich bleiben würde.

Das Viertel, in welchem David und Arjo in einquartiert hatten, strotzte nur so vor Russen und anderen osteuropäischen Einwanderern. Immer wieder hatten sich Möglichkeiten ergeben, sich zu unterhalten. Manche gehörten dort zu Arjos Truppen, aber etliche gingen auch einfach so ihren Geschäften nach. In den Wochen, die er bislang in Seattle verbracht hatte, war es ihm gelungen einen ziemlichen Geldvorrat anzuhäufen. Einiges hatte er noch von seinem Lohn vom Kreuzfahrtschiff und mit dem, was sie von den Schutzgeldern als ihren Anteil abzweigen durften. dem 'Startgeld', welches Arjo ihm gegeben hatte und der Kohle von Lelya, war ein hübsches Sümmchen zusammengekommen.

Das Auto hatte er für 400 Dollar bekommen und weitere 50 für die Erlaubnis es auf dem Nachbarhof abzustellen. Doch seine teuerste Ausgabe war ein russischer Pass gewesen. Im Nachbarhaus unterhielt ein weiterer Fälscher seine Werkstatt. Das Wohnzimmer der Wohnung glich James Keller, doch der Mann hatte sich auf ausländische Dokumente spezialisiert. Für 1000 Dollar bekam Mykola einen Pass mit einem Touristenvisum darin und gleichzeitig auch hier das Versprechen, dass weder Arjo noch David noch sonst jemand von der Transaktion erfahren würden.

Mykola spielte mit dem Pass in seinen Händen, während er sich ausstreckte. Morgen würde ein schwieriger Tag werden und es würde sich zeigen, ob dieses Dokument sein Geld wert war.

Er war froh, dass er sich vorbereite hatte. Niemand von den anderen hatte von einem Scheitern der Aktion etwas wissen wollen. Also hatte er sich alleine vorbereitet. Und das zahlte sich nun aus.

Amüsiert strich er sich über seine Oberlippe. Er hatte sein Aussehen so gut es ging verändert. Er war beim Frisör gewesen und hatte sich die Haare kürzen und schwarz färben lassen und außerdem seinen Oberlippenbart abrasiert. Wenn es Fahndungsfotos von ihm gab, dann würden sie nicht wirklich passen. Er hoffte sehr, dass er sich so ungehindert in der Stadt bewegen konnte. Doch das würde sich morgen zeigen.

1 Kommentar:

  1. Bauernschlau, dieser Mykola. Er hat nichts anderes zu tun, als seine kriminelle Energie loszuwerden, statt sich mal auf wichtige Dinge zu konzentrieren. Er ist und bleibt ein skrupelloser Arsch!

    Ich hoffe ja irgendwie, dass Arjo gegen einen gewissen Aufpreis doch noch von der Aktion erfährt, weil ein Fälscher eben auch unehrlich ist und was nutzt schon ein Versprechen, wenn es sich mehr lohnt, es zu brechen?

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