Sonntag, 13. Januar 2013

Vor der Tür

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Niko ließ es sich nicht nehmen, der Anweisung noch einmal Nachdruck zu verleihen, in dem er Mykola auf seine Füße zerrte und ihn am Kragen aus dem Büro schleifte und auch direkt den Gang hinunter zur Türe die auf den Hof führte. Unsanft schob er Mykola hinaus. "Viel Glück!", zischte er in einem hämischen Tonfall hinterher und dann starrte er David an, der sich beeilte ebenfalls durch die Tür zu kommen um nicht genau wie sein Partner rausgeschmissen zu werden.

Mykola war noch ein wenig schwindelig und er sackte auf den Stufen vor der Tür noch einmal zusammen. Doch dann wurde die Tür schon zugeschlagen. Er zog ein Taschentuch heraus und presse es auf die blutende Oberlippe. Sein ganzes Gesicht sah übel aus. Auch die Nase hatte bei dem Schlag etwas abbekommen. David erging es nicht besser. Sein Auge begann zuzuschwellen und auch seine Nase blutete und war sichtlich verformt.

David war solche Behandlung nicht gewohnt. Normalerweise war er es, der die Schläge austeilte. Er war mit Arjo noch nie so aneinander geraten und er arbeitete schon eine ganze Weile für ihn. Sicher war er schon das ein und andere Mal wütend geworden. Aber so eine Abreibung hatte er noch nie erhalten. Und auch das Versagen jeglicher Unterstützung war ein herber Schlag.

Als David vor zwei Jahren in Bedrängnis geraten war, nachdem ein übermütiger Ladenbesitzer die Cops gerufen hatte und diese zu allem Unglück auch noch schnell genug erschienen waren um David dabei festzunehmen, als er den Laden gerade zerlegte, war es genau diese Untertützung gewesen, die dafür gesorgt hatte, dass er glimpflich davon kam. Noch am Abend war er wieder auf freiem Fuß gewesen und das Verfahren endete mit einer Geldstrafe, welche von Arjo bezahlt wurde. Um das zu erreichen wurden Richter und Staatsanwälte geschmiert oder erpresst und auch sonst hatte die Bande ihre Kontakte in die höhren Kreise von Justiz und Verwaltung. Auf all diese Protektion verzichten zu müssen konnte im Falle eines Verfahrens nur bedeuten, dass man eine Fahrkarte ins Gefängnis gelöst hatte zumal die Gerichte mit allesn Verbrechen abseits der organisierten Kriminalität besonders hart umsprangen um Einzeltäter abzuschrecken.

"Scheiße.", brachte David schließlich heraus. Mykola sagte nichts. Er war mit der Situation völlig überfordert. "Die Bullen wissen jetzt vermutlich auch, wer wir sind!", setzte David nach. "Was macht das noch für einen Unterschied?", fragte Mykola. Seine Sprache klang näselnd, da er sich das Taschentuch immer noch ins Gesicht presste. "Die Bullen sind an der Halle? Dan müssen wir James warnen!", redete David einfach weiter und machte sich auf den Weg zum Auto. Müde schleppte Mykola sich hinterher.

1 Kommentar:

  1. Na, wenn sie da mal noch rechtzeitig kommen. Haben die nicht die Handynummern voneinander?
    Zudem hat Mykola nicht ganz unrecht. Die Organisation wird sie zwar in Ruhe lassen aber sicherlich auch beobachten.

    Dass Mykola bekannt sein wird, sollten sie sich ohnehin denken können. Wenn die Gegenseite gewarnt war, dann nicht ohne Grund. Und schließlich haben sie ja auch schon die Wohnung geräumt.

    Jetzt zur Halle zu fahren, finde ich ziemlich riskant. Im besten Fall werden sie auch noch gleich einkassiert. Das würde mir gefallen :)

    AntwortenLöschen

Bitte beim Kommentieren höflich bleiben. Es gibt hier die Möglichkeit Anonym zu kommentieren, aber denke bitte kurz nach ob du das wirklich möchtest. Unterzeichne deinen Kommentar doch mit einem Pseudonym oder deinen Initialen, dass man weiß, welche Kommentare alle von dir sind. Oder noch besser, du nutzt nicht die Auswahl "Anonym" sondern "Name/URL" und lässt das Feld für die URL einfach frei. Dann wird dein Kommentar mit deinem selbst gewählten Namen angezeigt.

Vielen Dank.