Montag, 28. Januar 2013

Aufregung

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Rutten hatte leider nichts positives zu vermelden. Mykola war derzeit wie vom Erdboden verschluckt und es war allen ein Rätsel, wie er das geschafft hatte. Sein Foto war zwar nicht an die Öffentlichkeit gegeben worden, so etwas machte man nur bei gemeingefährlichen Gewaltverbrechern, aber jeder Polizist in ganz Seattle hatte sein Bild nun gesehen. Es war fast ausgeschlossen, dass er sich in der Stadt an einem Polizeiwagen vorbei bewegen konnte, ohne identifiziert und verhaftet zu werden.

Der Detektiv versuchte Nadja zu beruhigen: "Derzeit sitzt er vermutlich in irgendeinem Erdloch oder etwas Vergleichbarem und hofft, dass ihn keiner findet. Aber er kann auch das Land nicht verlassen. Die US-Behörden haben längst den Haftbefehl umgesetzt. Wenn er an einem Flughafen aufkreuzt, wird er festgenommen. Ach was rede ich: Wenn er ein Ticket buchen will, schlägt der Computer bereits im Reisebüro Alarm." Nadja interessierte das ganze Gerede nicht sonderlich. Alles was sie davon mitnahm war die Gewissheit, dass Mykola gejagt wurde, wie ein Hund. Und dieser Gedanke gefiel ihr durchaus.

Ihre Gute Laune konnte dieses Gespräch sowieso nicht vermiesen. Es hätte sie höchstens noch verbessern können. Gemütlich lümmelte sie sich hinten in der Limousine herum und ließ sich zur Schule fahren.

Dort herrschte die übliche rege Betriebssamkeit des letzten Schultages. Schon in den letzten Tagen war der Unterricht zur Nebensache verkommen, doch heute war endgültig nichts mehr zu lernen. Die Abschlussklasse wurde direkt in der Aula versammelt wo der Tag damit begann die Zeremonie durchzuprechen und sonstige organisatorische Details zu klären. Zum Beispiel sollten sich die Schüler in Alphabetischer Reihenfolge in die Reihen setzen, damit beim Aufrufen nicht einer über den anderen Steigen müsste. Langsam sprang nun auch die Aufregung auf Nadja über.


Mykola rollte an der Schule vorbei. Direkt davor zu parken war ohnehin nicht möglich. In den Schulbuszonen herrschte absolutes Halteverbot. Er ließ den Wagen weiterrollen und fand in einer Nebenstraße einen Parkplatz. Er stellte den Wagen ab und machte sich zu Fuß auf den Weg. Nun war sein ganzes Talent gefragt.

1 Kommentar:

  1. Mir kann gerade keiner erzählen, dass Mykola unbedingt zur Schule will, um seinem Töchterchen stolz aus dem Hintergrund zuzusehen, wie sie ihr Abschlusszeugnis bekommt.

    Da ist noch was andres im Busch und alles, was mir dazu einfällt, gefällt mir nicht. Ich will, dass jemand den erkennt und einbuchtet! Ich will, dass Nadja in Ruhe gelassen wird.
    Dummerweise wäre dann das Buch zu ende und das will ich nicht! Verflucht....

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