Montag, 21. Januar 2013

Meinen Vater bitte

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Ashley kam sich merkwürdig vor. Die Werkstatt ihres Vaters hatte sie nur einmal betreten. Er werkelte schon immer an Computern herum aber was sich nun im Keller befand raubte ihr fast etwas den Atem. Überall lagen offiziell aussehende Dokumente und es gab sogar einen Stapel mit unbedruckten Führerscheinen. "Und ich mach mir Gedanken darüber, wo ich einen gefälschten Führerschein herbekomme.", meinte sie kopfschüttelnd.

Die Beschreibung ihres Vaters war ziemlich eindeutig gewesen. Tatsächlich befand sich in einem Vorratsglas voll Schrauben in der Mitte ein Bündel Dollarscheine. Vorsichtig zog sie es heraus und zählte es durch. Es waren tatsächlich 11.350 Dollar. "Alter Schwede.", flüsterte sie schließlich und steckte das Geld in einen Umschlag. Bevor sie die Werkstatt verließ nahm sie noch einen der leeren Führerscheine mit. Sie hatte zwar keine reche Ahnung, wie sie daraus einen ausgefüllten mit Foto machen sollte, aber ein Vordruck war schon mal besser als nichts.

Dann setzte sie sich in den Wagen ihrer Mutter und fuhr zur Polizeistation. "Das glaubt mir in der Schule niemand, dass ich meine Eltern aus dem Knast holen musste.", grinste sie. Überhaupt malte sie sich aus, dass jegliche Erziehungsversuche ihrer Eltern in Zukunft eher amüsant wären als verbindlich. Das würde ein angenehmer Sommer werden. Was bedeutete es schon, betrunken nach Hause zu kommen, solange man nicht von der Polizeistation gegen Kaution abgeholt werden musste. Und wenn sie im College war ab September, dann wäre sie ohnehin weg von den beiden.


"Bist du überhaupt schon volljährig?", fragte der Polizist am Tresen. "Ich bin seit einem Monat 18.", erklärte Ashley stumpf. In Gedanken malte sie sich bereits aus, wie sie vor der Zellentür ihre Eltern in Empfang nehmen konnte. "Da muss ich erst mal fragen, ob das überhaupt geht.", meinte der Polizist etwas verlegen und verschwand nach hinten. Wenig später kam er schulterzuckend wieder. "Also das geht. Die Kaution beträgt 10.500 Dollar für jeden von den beiden."

"Dann hab ich nur für einen von Beiden Geld mit.", erklärte Ashley ehrlich und begann die Dollarscheine auf den Tresen zu zählen. "Woher hast du das?", fragte der Polizist überwältigt "Ich glaub' nicht, dass sie das was angeht. Geklaut ist es nicht. Und ich würde gern meinen Vater auslösen.", sagte sie sofort sehr fest. Sie hatte für einen Augenblick überlegt. Doch ihre Mutter war ihr schon die ganze Woche auf den Keks gegangen mit irgendwelchen stupiden Aufgaben. Die konnte ruhig die Nacht hier verbringen. Außerdem bestand durchaus die Möglichkeit von ihrem Vater noch am Abend enen Führerschein zu ergaunern auf dem sie 21 war. Und das waren doch die besseren aussichten.

1 Kommentar:

  1. Offenbar vererbt sich kriminelle Energie. Und Ashley hat wohl beim Erben die besten Voraussetzungen gehabt, eine große Scheibe davon abzubekommen.
    Ansonsten ist ihr Gedankengang ja absolut logisch. Die Töchter hängen sowieso oft mehr an den Vätern und die können sie auch besser um den kleinen Finger wickeln. Maud wird toben! Freut mich!

    Ob James sich von seiner Tochter wohl breitschlagen lässt? James kann froh sein, dass noch keine Hausdurchsuchung angesetzt wurde. Er sollte seine Werkstatt schnellstens wieder zu dem machen, was sie vorher war.

    Aber wo steckt Mykola?

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