Sonntag, 27. Januar 2013

Der letzte Tag

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Der letztte Schultag begann für Nadja, wie auch für ihre Freundinnen mit großer Aufregung. Auch wenn Nadja sich in den letzten Tagen redlich Mühe gegeben hatte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sich ihr Leben verändern würde, so war es heute damit vorbei. Joe würde den Vormittag noch im Büro verbringen aber am Nachmittag zur Feier pünktlich da sein. Die Abschlussschüler mussten an diesem Tag erst um zehn Uhr in der Schule sein, so hatte Nadja reichlich Gelegenheit sich schön zu machen.

Das würde ein besonderer Tag werden. Zwar hatte sie in der Ukraine ja schon einmal ein Abschlusszeugnis von einer Schule erhalten, doch das war ihr einfach am letzten Tag vom Klasenlehrer in die Hand gedrückt worden. Mit dem feierlichen Ritual, dass man hier um dieses Stück Papier machte, hatte das nichts zu tun. Noch viel mehr als auf die Verleihung des Zeugnisses, freute sich Nadja allerdings auf den Abend.

Der Abschlussball würde in der Aula der Schule stattfinden und dort würde sie sich mit Joe sehen lassen können. Nach zwei Jahren mehr oder weniger solider Heimlichtuerei in der Schule konnte sie mit dem Mann, den sie liebte Arm in Arm durch die Tür spazieren, neben ihm an einem Tisch sitzen und mit ihm tanzen. Das würde nur für einige eine Überraschung sein und für Andere nur bestätigen was sie schon längst geahnt oder sogar gewusst hatten. Doch das war Nadja egal. Sie machte das nicht für irgendjemand, sondern für sich selbst.

Auch heute sollte sie wieder die Limousine in die Schule bringen. Nadja wäre zwar lieber noch einmal mit ihrem Golf gefahren, doch Joe hatte darauf bestanden vorsichtig zu sein, solange ihr Vater noch frei herum lief. Dem hatte sich Nadja etwas widerstrebend gebeugt.

Bevor sie zur Schule losfuhr rief sie noch einmal bei Rutten an, ob es vielleicht Neuigkeiten gab. Doch es blieb dabei: David saß im Stadtgefängnis ein, Maud und James waren für eine ziemlich stolze Kaution freigelassen worden und Mykola hatte es bisher geschafft, der Polizei durchzugehen.


Mykola schaute auf die Uhr. Es war langsam Zeit aufzubrechen. Seinen Seesack hatte er gegen einen hübschen Rollkoffer eingetauscht und zog diesen nun hinter sich her. Er verstaute ihn im Kofferraum des Wagens und rollte aus der Tiefgarage. Er fädelte sich in den Verkehr ein und steuerte sein Ziel an. Ein letztes Mal tippte er an seine Jackettasche und spürte die Papiere, die dort sicher verstaut waren. Es musste einfach alles gut gehen.

1 Kommentar:

  1. Ahhh, ich hatte es befürchtet! Wenn Mykola nun zur Abschlussfeier aufbricht, hat er nichts Gutes vor! Will er nun seine eigene Tochter entführen und Lösegeld erpressen?
    Ich vermute, dass Joe in diesem Fall wirklich stinksauer würde. Und so langsam habe ich auch nicht mehr die Hoffnung, dass Mykola umkehrt, sobald er erfährt, dass Nadja schwanger ist!

    Oder hat er es inzwischen auf Maria abgesehen? Das glaube ich weniger, denn Maria kann er nicht so teuer auslösen wie Nadja. Oder ist er bescheiden geworden?

    Gnaa, ich spekuliere hier vor mich hin und Herr Nevermind reibt sich die Hände. Pfui!

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