Freitag, 14. März 2014

Vollzeit?

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Rebecca telefonierte kurz. Offensichtlich kannte sie die Anruferin. Mehrfach beruhigte sie das Mädchen am anderen Ende der Leitung und machte mit ihr einen Termin für den nächsten Tag aus. Schließlich beendete sie das Gespräch und schob das Telefon zurück in ihre Tasche. "Entschuldige. Aber das kommt hier immer wieder vor. Und heute bin ich eben auch allein, weil wir eigentlich Montags nachmittags keine Termine vergeben.

"Wer ist denn sonst noch hier?", hakte Nadja interessiert nach. "Ach das wechselt. Das ganze Team sind fast ein Dutzend Leute. Aber die sind nie alle da. Es gibt nur drei Festangestellte. Mehr kann sich der Verein nicht leisten. Die anderen müssen halt sehen, wie sie die Arbeit hier, neben ihrem normalen Job geregelt bekommen. Ich mache hier die Leitung, wenn man das so nennen möchte. Dann haben wir noch zwei Psychologen die oft vorbei kommen. Einige Sozialarbeiter und auch einfach so Leute die sich engagieren möchten. Eine junge Mutter und auch eine Hebamme kommt regelmäßig vorbei und berät die Mädchen."

Nadja nickte beeindruckt. Ein Verein in dem sich so viele Menschen engagierten konnte in ihren Augen nicht allzu schlecht sein. Vor allem, dass auch eine Hebamme dabei war machte die Sache sympatisch. Jemand, dessen Job es war, Kinder auf die Welt zu bringen, würde sicher nicht übertrieben freizügig mit Abtreibungen umgehen. "Nun, und wenn das mit dir passt, dann ist es ja jetzt noch einer mehr. Was hast du dir denn vorgestellt, was du hier tun möchtest?", hakte Rebecca jetzt bei Nadja nach.

"Ich weiß nicht. Ich könnte machen, was anfällt. Ich kann natürlich auch mit Schwangeren sprechen und erzählen, wie es bei mir war. Auch wenn das sicher nicht so hilfreich ist.", meinte sie etwas kläglich. "Ach es ist immer toll, wenn hier jemand ist, der versteht worum es geht und nicht irgendwelche Studentinnen, die das nur für ihr Studium brauchen und womöglich noch Jungfrauen sind oder noch nie auf einen Test gepinkelt haben in Ungewissheit, was dabei herauskommen wird."

Nadja errötete etwas. "Beratungen sind natürlich immer eine etwas heikle Sache. Du kennst die Rechtslage ja nicht und hast vermutlich auch wenig mit psychologischer Beratung zu tun.", sagte Rebecca ehrlich heraus, "Aber wir können immer jemand brauchen, der unsere Termine verwaltet und das Telefon abnimmt. Wie viel wolltest du denn arbeiten?" Nadja überlegte kurz. "Ich weiß nicht so genau. Mein Freund geht morgens aus dem Haus und kommt um 19 Uhr wieder. Sonst habe ich nichts zu tun." "Vollzeit also?", ergänzte Rebecca.

2 Kommentare:

  1. Von Null auf Vollzeit, da wird sie abends erledigt sein. Und wenn es nur daran liegt, dass sie den ganzen Tag auf den Beinen war. Umso mehr wird sie den Wintergarten und das Faulenzen zu schätzen wissen. Wieso macht sie eigentlich keinen Schwangerschaftskurs? Und wieso hat sie noch keine Hebamme? Gibts das in den Staaten nicht? Oder hat ihr das noch niemand geraten? Was ist das für ein Frauenarzt?

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  2. KayGee...sie ist doch (erst) im 6. monat. sie wird bestimmt früh genug mit joe eine hebamme kontaktieren:) wahrscheinlich haben sich die beiden schon ein bisschen schlau gemacht.
    was du sonst noch angesprochen hast, dass es für sie sehr anstrengend wird, stimmt. auch die schwangerschaft wird ihre ausdauerfähigkeit noch einmal sinken. na dann viel spaß, nadja!
    LG Lars

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