Montag, 24. März 2014

Nichtwissen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Joe wartete bereits an der Arztpraxis. Nadjas Herz klopfte unheimlich. Schon die letzten Ultraschallaufnahmen waren herrlich gewesen. Das Herz des Babys so deutlich schlagen zu sehen, war einfach faszinierend. Sie hatten sich entschieden das Geschlecht nicht zu erfragen. Auch wenn das bedeutete, sich zwei passende Namen zu überlegen. Doch sie wollten sich einfach auf ein Baby freuen und nicht die Vor- und Nachteile des Geschlechts erörtern.

Das Babyzimmer würde ohnehin neutral gehalten werden. Die Sachen die ein Baby in den ersten Wochen brauchte, waren auch geschlechtsneutral, so stellte das also keine Herausforderung dar. Joe hatte ganz praktisch vorgeschlagen, einen Namen auszusuchen, der für beide Geschlechter passte, doch darauf hatte Nadja sich nicht eingelassen. Sie wollte, dass man am Namen erkennen könnte, welches Geschlecht er bezeichnete.

Hand in Hand gingen sie in die Arztpraxis und wurden direkt in das Untersuchungszimmer mit der Ultraschallanlage geführt. Sie mussten noch kurz warten. Nadja legte sich aber bereits auf die Liege und Joe setzte sich auf den Stuhl daneben, wo er die letzten Male auch gesessen hatte. "Ich hoffe es ist alles in Ordnung.", sagte sie etwas bang. Joe winkte ab. "Was soll sein. Beim letzten Mal war auch nichts. Und die Blut- und Fruchtwasseruntersuchungen sind alle schon gemacht." Nadja nickte und kuschelte mit Joes Hand, als die Ärztin hereinkam.

"Bleiben sie nur liegen.", lächelte sie Nadja zu. Joe war aufgestanden, um ihr die Hand zu schütteln. Nadja richtete sich nur etwas auf. "Und wie läuft es? Beschwerden?", fragte sie nach kurzer Begrüßung. Nadja schüttelte den Kopf. "Wenn ich nicht dicker würde, würde ich es gar nicht merken.", gestand sie ehrlich. Die Ärztin zwinkerte ihr zu. "Beneidenswert. Das ist der Vorteil, wenn man zeitig mit den Kindern anfängt. Mit 18 verpackt man eine Schwangerschaft einfach besser als mit mit über 40." "War ja nicht ganz freiwillig.", wand Nadja ein. "Koste es aus.", beharrte die Ärztin und verteilte das Gel auf Nadjas Bauch.

Joe starrte bereits gebannt auf den Monitor. "Es bleibt dabei, dass sie es nicht wissen wollen?", hakte die Ärztin nach. Nadja nickte. Die Ärztin drehte den Bildschirm so, dass sie nichts mehr sehen konnten. "Dann muss ich erst mal zielen, wo Würmchen sich versteckt hat. Nicht, dass ich es plötzlich in Großaufnahme auf die Leinwand zaubere." Joe machte ein enttäuschtes Gesicht. Doch das legte sich bald. Die Ärztin fummelte mit dem Gerät auf Nadjas Bauch herum. "Ah. Da haben wir es. Das wäre sofort schief gegangen." Sie maß kurz ein paar Punkte und klickte dazu auf dem Gerät. "Ich kann ja sagen, dass untenrum alles in bester Ordnung ist. Jetzt schauen wir mal weiter oben.", lächelte sie und fuhr mit dem Messkopf zur Seite. Dann drehte sie den Monitor zurück.

Deutlich waren die Umrisse des Kopfes zu erkennen. Auch das Gesicht war in der Profilaufnahme zu sehen. Die kleinen Hände lagen seitlich vor dem Kopf und der Rücken leicht gebeugt. Inmitten des schemenhaft zu erkennenden Oberkörpers pochte ein kleiner Punkt. Nadja und Joe hielten beide die Luft an.

2 Kommentare:

  1. ohh man du zögerst es heraus nevermind.(das geschlecht des kindes)
    sie freut sich nartürlich trotzdem auf ihr kind.
    es muss schon irgrendwie irre sein das so ein kleines leben in einem wächst:)
    LG Lars

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  2. Aber man wird echt andächtig, wenn man dieses Kerlchen im Ultraschall erkennt. Das ist ein Wunder und man will dieses Wunder sofort ehren und lieben. Bis es einen dann nachts aus dem Bett wirft und man sich bei einem Schnupfen schon graue Haare wachsen lässt. Und trotzdem... ich glaube, jede Frau will das erleben oder?

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