Mittwoch, 26. März 2014

Vertrauen fassen

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Die Ärztin kam mit einer Frau wieder in das kleine Wartezimmer, in dem Nadja und Joe für ein paar Augenblicke allein gesessen hatten. Gesprochen hatte keiner von Ihnen. Joe fühlte sich hier nach wie vor zwar nicht fehl am Platz, aber doch irgendwie überflüssig. Mit all dem, was hier passierte war er nur indirekt betroffen und es ärgerte ihn auch irgendwie, dass er dazu verdammt war, neben Nadja zu stehen und zuzuschauen, während sie all die Belastung tragen musste. Doch schon nach dem letzten Arztbesuch hatten sie darüber gesprochen und Nadja hatte ihm versichert, dass allein seine Anwesenheit für sie wichtig war und auch stärkend wirkte.

"Ich bin Madison.", lächelte die Frau. Nadja musterte sie etwas kritisch. Sie war sicher schon über 50 und hatte ein etwas faltiges Gesicht und ein grauer Ton mischte sich in ihre ehemals blonden Haare, welche sie zu einer praktischen Kurzhaarfrisur gestutzt hatte. Sie hatte kleine wache Augen, mit denen sie Nadja freundlich anblickte. Sie trug keinen Arztkittel sondern nur eine weiße Hose und ein neutrales helles Top und an ihrer Brust prangte ein Namensschild, dass sie als Hebamme auswies. Die Ärztin betrachtete, kurz, wie die beiden sich die Hand schüttelten. Madison hatte öfter Startschwierigkeiten, ihr Aussehen war nicht das sympathischste. Doch bislang hatte sie noch jede Frau in der Praxis gut betreuen können.

"Ich bin Nadja. Das ist mein Verlobter Joe. Er ist der Vater.", stellte Nadja sich etwas förmlich vor. Madison nickte knapp. "Schön, dass ihr da seid." Die Ärztin nickte. "So. Das war dann mein Part. Nadja ist in super Zustand. Sie kommt mit ihrer Schwangerschaft prima klar und ist mit sich und ihrem Freund im Reinen. Madison ist eine erfahrene Hebamme. Sie weiß, was sie tut und wenn du ihr vertraust, wird sie dir sehr gut helfen können.", erklärte sie noch kurz bevor sie sich verabschiedete.

Nadja schaute der Frau etwas sehnsüchtig hinterher. Zu der Ärztin hatte sie völlig unbeschränktes Vertrauen gefasst und war anfangs auch davon ausgegangen, dass sie es sein würde, die mit ihr die Geburt durchstehen würde. Doch die Ärztin hatte gesagt, dass genau das nicht ihr Job wäre, und sie aber gern nach der Geburt wieder für Nadja da wäre. "Lass uns in meinen Raum gehen.", sagte Madison freundlich, wenn sie auch, nach wie vor, etwas ungelenk wirkte. Nadja und Joe nickten und folgten der Frau in ein gemütlich eingerichtetes Büro, in dem es auch eine Untersuchungsliege gab.

Die Arztzimmer waren alle neutral gehalten. Weiß dominierte dort die Farbgestaltung und es gab nur wenig und nur zweckmäßige Einrichtung. Hier bei der Hebamme sah es viel angenehmer aus. Die Wände in warmen Gelb- und Rottönen gestrichen, schöne Vorhänge vor dem Fenster und ein weicher Teppich auf dem Boden. "Wow.", sagte Nadja etwas irritiert. Madison nahm an ihrem Schreibtisch Platz und bot Nadja und Joe die Stühle gegenüber an. "Was wird's denn?", fragte sie erst mal zwanglos, um das Gespräch zu eröffnen.

2 Kommentare:

  1. ich verstehe dass nadja erstmal kritisch ist man will ja nicht iirgendwen dabei haben. aber man sollte auch nicht zu kritisch sein.
    aber bis her ist sie ja freundlich und fiedlich gesinnt
    also los nadja...
    LG Lars

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  2. Eine ältere Frau kann ja auch durchaus was mütterliches haben. Finde ich gar nicht so falsch und mir wäre das vielleicht ganz recht. Aber auch jüngere haben ihre Vorteile. Mal sehen, ob Nadja mit ihr klar kommt oder die erste ist, die in dieser Praxis eine andere Hebamme will.

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