Samstag, 22. März 2014

Toll, dass du da bist

Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Für eine Inhaltsübersicht zu bisherigen Inhalten schaut doch bitte hier: Übersicht Nadja

Nadjas Anwesenheit kam gut an. Der Verein schwamm keineswegs im Geld. Wie die meisten gemeinnützigen Einrichtungen fehlte es vorne und hinten und für eine Sekretärin war einfach kein Geld da. Auch Praktikanten waren nicht reichlich gesät und so war man immer froh wenn jemand für eine gewisse Zeit die Organisation übernahm und das Telefon besetzt hielt.

Eine ganze Menge Leute gingen an diesem Tag in der ehemaligen Arztpraxis ein und aus. Sozialarbeiter kamen zu Beratungsterminen vorbei und gingen danach wieder. Ebenso natürlich Mädchen, die mit ihren Problemen ankamen. Teils mit und teils ohne Termin. Nadja gab ihr Bestes und wirkte schon am ersten Tag sehr souverän, wie alle ihr immer wieder bestätigten.

Sie lernte, wie man die Schwangerschaftstests auswertete und erfuhr dabei gleich noch, was sie bei ihren eigenen wohl verkehrt gemacht hatte. Der eine hatte ja nicht angeschlagen. Das hatte vermutlich daran gelegen, dass sie ihn nicht waagerecht hingelegt hatte. Auch die Teststreifen mit den Drogentests lernte sie abzulesen. Besonders Marihuana ließ sich leicht mit der gleichen Urinprobe wie die Schwangerschaft nachweisen. Und Routinemäßig wurde auch dieser Test durchgeführt.

Nadja war völlig hin und weg. Ein wenig sehnte sie sich nach dem Montag, an dem sie mit sich, ihrem Terminkalender, den Akten und dem Computer völlig ausgelastet gewesen war. Jetzt prasselte alles auf sie ein, doch sie gab sich nach wie vor Mühe, dass alles zu erfassen und zwischendurch nicht auch noch die Namen durcheinander zu bringen. Es gelang ihr ziemlich gut.

Ein wenig hatte sie gehofft, Hillary würde noch einmal anrufen. Alleine nur um die Chance zu bekommen, sie noch einmal abblitzen zu lassen. Doch der Wunsch erfüllte sich leider nicht. Zum Mittagessen ging es in eine kleine Kantine im obersten Stockwerk des Gebäudes. Das Essen war preiswert, was für Nadja nicht so wichtig war, doch auch die anderen Anwesenden, und natürlich auch Rebecca, gingen dort essen, was es zu einem schönen gemeinschaftlichen Erlebnis machte.

Von Rebecca sah Nadja an diesem Tag leider nicht so viel, wie sie gehofft hatte. Doch gegen Nachmittag, als es ruhiger wurde, kam sie am Schreibtisch vorn vorbei. "Und? Kommst du zurecht?", grinste sie breit. Ein wenig stand Nadja das Chaos des Tages ins Gesicht geschrieben. "Ich komme klar.", sagte Nadja ehrlich und machte aber ein etwas abgekämpftes Gesicht. "Es ist toll, dass du da bist. Alle freuen sich, dass wieder jemand den Schreibtisch besetzt.", lobte sie. Nadja strahlte über das ganze Gesicht.

2 Kommentare:

  1. Nadja macht alles souverän und bleibt dabei immer offen und herzlich
    genau da macht sie auch so beliebt.
    es ist für sie bestimmt eine tolle erfahrung wieder was neues zu lernen und neue leute kennenzulernen.
    sie ist auch viel selbstbewusster geworden
    LG Lars

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  2. Geld ist eben nicht alles und hier kann sie mit Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft mehr erreichen als wenn sie etwas kaufen würde. Und schließlich tut es auch gut, wenn man mit eigener Arbeit und eigenem Fleiss Dinge erreicht.
    Und ich bin sicher, sie wird Hilary nochmal begegnen, telefonisch oder life. Man sieht sich immer zweimal im Leben.

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